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„July alles in Ordnung?", du siehst ja aus, als hättest du einen Geist gesehen. Ich blickte nach rechts und sah Enzo, der mit einer Tüte in der Tür stand. Ich blinzelte. „Ja klar. Was hast du denn da?", fragte ich ihn, um ihn abzulenken. Er überlegte kurz, ob er auf den Themenwechsel einsteigen sollte, fing dann aber an zu grinsen und hielt die Tüte hoch. Ganz stolz zeigte er mir das Gucci Logo und kam tänzelnd näher. „Oh hat der gute Herr mir etwa ein Geschenk gekauft?" Ich lächelte und verschob die Sorgen in den Hintergrund. Er setzte sich neben mich und hielt mir die Tüte hin. Ich wollte danach greifen doch im letzten Moment zog er seine Hand zurück. Ich blickte ihn gespielt aufgebracht an. „Zuerst möchte ich von der Prinzessin einen Kuss", er schloss seine Augen und formte seine Lippen zu einem Kussmund. Ich küsste ihn stürmisch, sodass er nach hinten aufs Bett kippte und ich nun auf ihm lag. Er öffnete seine Augen und voller Leidenschaft verlor er die Kontrolle über sein Gesicht. Dunkle Adern kamen unter seinen Augen hervor und machten ihn nur noch mehr sexy, als er sowieso schon war. Ich fiel fast über ihn her. Dann ließ ich ab. „Ich liebe dich, Lorenzo", murmelte ich in sein Ohr. Ich hörte nur, wie er schmunzelte. „Ich dich mehr, Julianah", flüsterte Enzo mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Er blickte mir durch meine Augen direkt in meine Seele und lächelte glücklich. Ich konnte gar nicht anders, als zurück zu lächeln. „Aber bevor wir hier weiter machen", ich wusste genau was er damit meinte, „Machst du das Geschenk auf. Wir haben heute nämlich noch etwas anderes vor als Sex." Ich verdrehte die Augen und nahm mir die Tüte. Ich öffnete sie und zog ein schwarzen gefalteten Stoff heraus. Ich entfaltete ihn und erkannte ein schwarzes Kleid. Ich riss meine Augen auf, als ich erkannte welches Kleid es war.

„Ich kann es kaum glauben, wir sind in Mailand!", kreischte ich, als wir aus dem Taxi stiegen. Ich fiel Enzo um den Hals. Er hatte mich wirklich nach Mailand gebracht.
Später, spät in der Nacht, nach einem romantischen Candle Light Dinner, liefen wir Hand in Hand an der Darsena an den hübschen Cafés vorbei. Doch ich konnte meine Augen nicht von Enzo nehmen. Womit hatte ich nur so einen Mann verdient? Auf dem Weg ins Hotel kamen wir an einem Gucci Laden vorbei. Ich blickte in das Schaufenster und mein Blick blieb an einem kurzen schwarzen Kleid hängen. Wie ein kleines Kind stand ich an der großen Scheibe und bestaunte das Kleid. Enzo war bereits weitergegangen und redete genüsslich weiter über diese schöne Stadt und wie sie damals aussah. „Und hier war damals- July?", er blieb stehen und kam zu mir. „Was ist denn?", fragte er mich unsicher. „Guck dir dieses Kleid an", murmelte ich verträumt. Er umarmte mich von hinten und raunte in mein Ohr. „Du würdest darin wunderbar aussehen, Liebling. Aber wir können es nicht kaufen." Ich drehte mich zu ihm hin und machte ein schmollendes Gesicht. Er stupste meine Nase und lachte: „Du kannst es auch nicht kitschig genug haben, oder?" Ich verdrehte die Augen. „Na komm wir haben morgen einen langen Tag, lass uns zurück ins Hotel. Ok? Mein Schnuckihasipupsi?" Ich verdrehte lachend meine Augen. „Jetzt übertreibst du's aber, Monsieur."  Hand in Hand gingen wir weiter und das Kleid hatte ich nach unseren langen Gesprächen schon längst vergessen.

„Du verarschst mich!" Mit aufgerissenen Augen sah ich Enzo geschockt an. „Sehe ich so aus? Das Kleid ist zumindest nicht vom Basar." Ich schmunzelte. Schnell lief ich mit dem Kleid ins Bad und zog es an. Den Reißverschluss am Rücken konnte ich allerdings nicht schließen, sodass ich mit offenem Rücken zurück zu Enzo lief. „Einen Trommelwirbel bitte!", rief ich aus dem Badezimmer heraus. Enzo fing an wie verrückt auf dem Bett herum zu trommeln. Mit meinem aufgesetzten Diva Blick lief wie das größte Supermodel aus Mailand zu meinem Freund. Dieser hörte sofort auf das Bett zu verprügeln, als er mich sah. Ich wünschte jeder hätte jemanden, der einen so ansieht, wie es Enzo in diesem Moment tat. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich drehte mich einmal auf meinen Zehenspitzen kreisen und fragte ihn: „Und?" Er antwortete nicht, sah mich nur weiter an. „Enzo?", fragte ich lachend. „Atemberaubend Liebes. Wow." Ich stellte mich vor den Spiegel. Er stellte sich hinter mich und schloss den Reißverschluss. Jetzt war das Kleid noch enger und schmiegte sich seidig an meine Hüfte. Ich drehte mich zu Enzo und küsste ihn. „Und was machen wir heute, außer Sex zu haben?", fragte ich ihn und blickte ihm dabei tief in die Augen. Er schmunzelte. „Wie wäre es mit den renommiertesten Clubs dieser Stadt? Doch davor führe ich dich zum essen aus." Ich lächelte ihn verliebt an. „Was sagst du?"

„Mit dir gehe ich überall hin."

Enzo öffnete die portable Kühltruhe und sah mich erschrocken an. „Was ist?", fragte ich ihn. Er nahm eine Blutkonserve heraus. „Die letzte." Ich presste meine Lippen aufeinander. „Dann manipulieren wir halt ein paar Menschen im Krankenhaus und besorgen uns etwas." Enzo füllte das Blut in zwei Gläser und reichte mit eins davon. „Wenn es nur so einfach wäre. In Paris arbeiten Hexen an den Blutspender Stationen. Und damit meine ich nicht solche, die Vampiren gerne helfen. Sondern solche die auch mal schützen was sie für die Menschen sammeln." „Wie gut, dass ich ja auch eine Hexe bin." Er zog eine Augenbraue hoch, während ich mein Glas in einem Zug austrank. Ich spürte wie die Wärme neuer Kraft meinen Körper durchzog und meine Laune verbesserte sich augenblicklich. „Du weißt, dass es Zauber gibt, welche die Magie von Hexen unterdrücken kann?" „Ja aber das erfordert viel Macht." Ich schnaubte. „Aber du bist auch die einzige Vampir Hexe, von der ich je gehört habe", begriff er und trank auch sein Glas leer.

„Also ich würde sagen, bevor wir feiern gehen, sollten wir ein paar Hexen austricksen."

Doppelgänger~TvD / To ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt