Es war wie Wasser nach einem Marathon, wie Wasser in der Wüste. Meine ausgetrocknete Kehle sehnte sich nach Flüssigkeit. Jedoch nicht nach Wasser. Nach Blut. Frischem Blut.
Mein Kopf war leer als ich an Blake's Hals hing wie eine Zecke an ihrem Opfer. Ich zog an der Wunde, die ich mit meinen Zähnen verursacht hatte, wie an einem Strohhalm und mit jedem Schluck kam mein Kopf und mein Verstand ein Stück zurück in die Realität. Keine Ahnung wie lange ich das Blut aus Blakes Körper sog. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Dann plötzlich, wie aus dem nichts, griff eine starke Hand nach meinem Oberarm und zog mich von meinem Opfer weg. Dann handelte mein Körper ganz alleine. Meinen Verstand ließ er gar nicht erst arbeiten. Ich sah Niklaus an und nicht eine Sekunde danach war er auf den Knien und schrie. Er schrie sie ein kleines Mädchen und es kamen ihm die Tränen. „Julianah, hör auf! Er ist dein Bruder!" hörte ich jemanden aus der anderen Ecke des Zimmers rufen. Ich sah in die richtig und sah Rebekah. Sie sah eingeschüchtert aus.
Mein Verstand arbeitete wieder. Augenblicklich hörte Niklaus auf zu wimmern und stand auf. „July?", fragte er mich Vorsichtig. Ich hatte ihn noch nie so eingeschüchtert gesehen. Ich sah mich im Raum um. Rebekah, die mich mit großem Abstand beäugte. Elijah, der mit verschränkten Armen zwischen mir und Niklaus hin und her blickte. Niklaus, der mich mit Tränen in den Augen besorgt ansah. Und Blake, der regungslos auf dem Boden lag. „Blake?", erwiderte ich leise. Als er nicht reagierte, lief ich zu ihm hin. „Nein, nein Blake!", schrie ich in der Hoffnung, dass der Junge, der mir innerhalb eines Tages sehr ans Herz gewachsen ist, aufwachte. Dich das tat er nicht.
Ich kniete mich zu ihm. Mit zitternden Händen strich ich ihm über die Wange. Tränen bahnten sich still und leise über meine Wange. Ich war ein Monster. Ich hab ihn ohne Grund getötet. Und das schlimmste war: Ich war nicht aufzuhalten gewesen. Oder?
„Wieso habt ihr mich nicht aufgehalten?", fragte ich tränenerstickt in den Raum. „Wir konnten nicht du und deine Magie habt uns zurückgedrängt. Meine Augen wurden groß. „Wie kann das sein? Ich bin jetzt ein Vampir oder?" Elijah nickte. „Wie kann ich dann gleichzeitig eine Hexe sein? Das ergibt keinen Sinn" „Sicher hat Ester etwas damit zutun", murmelte Niklaus leise. Erst jetzt bemerkte ich wie aufgelöst er war. Wie von nichts legte ich meine Handfläche an meinen Mund. Schnell ging ich auf meinen kleinen Bruder zu. Er wich zurück. Ich blieb abrupt stehen. Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Es tut mir leid, ich muss.." Ich wusste nicht mit der Situation umzugehen. Deshalb rannte ich. Ich rannte raus. Raus auf die Straße und durch die Menschenmassen, die wieder einmal irgendeinen unnötigen Feiertag feierten. Ich war so schnell, dass sie mich wahrscheinlich nur als Windhauch wahrnahmen.
Als ich wieder zum stehen kam. War ich an irgendeinem See. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den Himmel und das Wasser in ein schönes Gold. Wäre doch die Situation genauso schön.
Ich blieb viele Stunden dort. Bis ich plötzlich Schritte hinter mir hörte. Ich drehte mich um und sah Ester. Mein Gesicht verfinsterte sich augenblicklich. Sie wollte ich jetzt am wenigsten sehen. Wegen ihr ist Blake tot. Wegen ihr hab ich Niklaus Schmerzen zugefügt. „Was willst du", fragte ich sie mit genervter Stimme. „Wie geht's dir Julianah?", fragte sie mich als wäre nichts gewesen. Verdattert sah ich sie an. Wie konnte ich auch jemals die Hoffnung haben, dass sie anders sei. Anders als die Ester die ich aus den Erzählungen von meinen Geschwistern mitbekommen hatte. „Das „Julianah" kannst du dir sonst wo hinstecken", erwiderte ich. In mir brodelte es. Sie sah mich streng an. „Julianah so redet man nicht mit seiner Mutter", meinte sie. „ Na dann ist es ja gut dass du nicht meine Mutter bist", konterte ich eiskalt und stand auf. „Schade eigentlich Ester. Ich dachte du wärst es." Dann lief ich zurück. Ich musste etwas in Ordnung bringen.
Jedoch kurz bevor ich in das Anwesen eintreten konnte stieß ich gegen etwas. Oder eher gegen jemanden. Ich sah in das Gesicht der Person und erkannte Enzo, der schelmisch auf mich herabblickte. Er war einen knappen Kopf größer als ich und konnte so mit Leichtigkeit auf meinen Kopf spucken. Doch das tat er nicht. Stattdessen kam ihm eine Träne über die Wange. Ich war verwirrt. Was war los mit ihm. Das letzte mal als wir uns sahen kam es so rüber, als hätte er mich gehasst. Ich konnte ihn nicht so sehen. Unbeholfen trete ich von einem Bein aufs andere. Er sah echt fertig aus. Ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen. Vorsichtig, als wäre er eine Vase, schling ich meine Arme um seinen gut gebauten Körper. Seine einzelnen Tränen wurden zu andauerndem Weinen. „Es tut mir so leid, July", murmelte er mit verweinter Stimme. Ich wusste genau was er meinte.wir lösten uns aus der Umarmung und er sah mit seinen roten Augen direkt in meine Seele „Bei unserer letzten Begegnung war ich nicht ich selbst." Er wischte mit seinem schwarzen Ärmel über das nasse Gesicht. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der etwas schlechtes getan hatte und jetzt deshalb weinte. „Und als ich dann hörte dass du tot seist, wurde ich wieder menschlich", murmelte er. Noch bevor ich antworten konnte, redete er weiter. „Verstehst du was ich meine? Du gibst mir halt in meinem Leben. Als du mit Elijah gegangen bist, war ich ein Wrack und habe meine Gefühle abgeschaltet. Aber dank Dir hab ich wieder zu Ihnen gefunden." Ich war sprachlos. Jetzt kamen mir die Tränen. „Nicht doch", flüsterte er und wischte mir die Tränen weg. „Du darfst nicht weinen", murmelte er und hauchte mich einen Kuss auf die Stirn. Die Stelle kribbelte nach der leichten Berührung seiner weichen Lippen. „Enzo ich", fing ich an, doch ich konnte nicht weiterreden als ich in seine Augen sah. Sie waren so klar und glänzten, dass sie einem Diamanten Konkurrenz machten. Enzo räusperte sich und sagte etwas, womit ich nie im Leben gerechnet hätte:
„Ich liebe dich"
DU LIEST GERADE
Doppelgänger~TvD / To ff
FanfictionWir wissen ja alle dass es Doppelgänger von Silas und Amara gibt. Aber was wäre wenn es plötzlich einen von Rebekah Mikaelson geben würde? Wie würden ihre Brüder reagieren? Und überhaupt: Wie kann das sein?! July Mikaelson, blond und wunderschön...