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Niklaus


"July!", rief ich laut in Elijahs Telefon. Überfordert sah mein Bruder mich an. "Was ist da grade passiert?", fragte er mich und wir blickten uns nur erschrocken an. Ich musste nach Frankreich, meine grade erst aufgetauchte Schwester war in Gefahr und ich konnte einfach nicht hier in aller Ruhe hocken. Ich löste meine Starre und ging los, um das wichtigste zu packen. "Niklaus ich werde mitkommen, egal wohin. Ich hab es zwar nicht ihr geschworen, aber dir. Für immer und ewig Bruder", ich grinste ihn an und wurde sofort wieder ernst. "Na dann los", wir müssen unsere Schwester retten. Gestresst packte ich meine Sachen. Wer oder was war das nur, den July da als "Teufel" bezeichnete? Komisch, normalerweise war unsere Familie das wovor sich die Leute fürchteten. Müssten wir uns davor ebenfalls fürchten? Oder übertrieb July maßlos. 

Obwohl wir sie gerade mal 10 Monate kannten, war sie jetzt schon ein vollwertiges Mitglied unserer Familie geworden. Mit all den Problemen und dem Drama natürlich, die die Mikaelsons ausmachten. Ich hatte zwar schon eine Schwester, doch war sie schon immer sehr temperamentvoll und handelte oft unüberlegt. Darüber hinaus warf sie mir schon seit Jahrhunderten jeden meiner Fehler an den Kopf, sodass wir uns ständig über dieselben Dinge stritten.  "Niklaus, wir müssen los!", hörte ich Elijah rufen. Bei July würde ich es erst gar nicht so weit kommen lassen. Sie war die Schwester, die mir immer sofort verzieh und neben ihr war ich endlich mal nicht der böse, unberechenbare Bruder. Den Job des Troublemakers, hatte nun sie übernommen und so langsam verstand ich, warum Rebekah mich manchmal so respektlos behandelte. Während ich die Treppe hinunter rannte, und hinter Elijah zum Auto ging, dachte ich an Rebekah. Nachdem wir July wieder zu ihren Gefühlen gebracht hatten, war sie abgehauen. geplagt von einem schlechten Gewissen, dass ich durch meine vergangenen Taten nur allzu gut kannte. Wohin, wussten wir nicht, aber ich wusste, im Moment war es besser für sie allein zu sein und über ihre Fehler nachzudenken. Wenn sie uns brauchte, waren wir da. 

July

Der Schmerz war schlimmer als alles was ich bis jetzt gespürt hatte. Das Blut in meinen Adern bestand gefühlt aus Lava, so sehr brannte mein Körper. Ich war müde und gleichzeitig hellwach. Aber vor allem war ich verwirrt.

In purer Dunkelheit kauerte ich gegen eine Wand gelehnt und spürte nichts anderes als diesen Schmerz. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob der Ort wo ich war real war oder ob das ganze nur in meinem Kopf passierte.

Ich dachte nach. Wie war ich bloß hier gelandet? Vor knapp einem Jahr war ich nach Mystik Falls gezogen und so naiv wie ich damals war, bin ich mit Elijah nach New Orleans gekommen. Von da an war alles anders. Mein Traum Künstlerin zu werden, wich dem mein Leben zu verstehen. Vampire kannte ich damals nur aus Twilight oder irgendwelchen Horrorfilmen und jetzt war ich selber einer. Davon mal abzusehen, dass ich statt 24 jetzt auf einmal tausend Jahre alt sein soll mal ganz zu schweigen, dachte ich daran wie ich Enzo erst mochte, dann hasste und jetzt abgöttisch liebte. Ich sog Luft in meine Lungen. Enzo. Scheisse lebte er überhaupt noch? Seine Haut hatte sich grau verfärbt, so sahen doch Vampire aus, die starben, oder? Scheisse Scheisse Scheisse! Ich musste hier raus! Wo auch immer ich war. Das hier war pure Zeitverschwendung, wenn ich daran dachte, dass mein Traummann irgendwo auf der Straße lag und starb. Ich blickte in die Dunkelheit und versuchte etwas zu erkennen. Doch nichts. Rein gar nichts. Frustriert stieß ich einen Schrei aus und atmete durch den schmerz hindurch. Im stillen betete ich dafür, dass mich meine Brüder finden und hier rausholen würden. "Niklaus! Elijah!", rief ich einmal so laut ich konnte.

Schritte ertönten. Ich kniff meine Augen zusammen. Doch abermals nichts! mein Herz begann wie wild zu schlagen. "Wer ist da?" Meine Stimme zitterte ohne, dass ich es wollte. Könnte ich nur sehen was oder wer da auf mich zu kam. "Zeig dich!"

Plötzlich spürte ich einen kalten Atem in meinem Gesicht. Das Brennen meiner Adern drohte mich von innen zu kochen. "Ich bin doch direkt vor dir."

Niklaus

Nach etlichen Flugstunden in denen wir darüber nachdachten, was der Teufel sein konnte, waren mein Bruder und ich endlich in Paris angekommen. Ich hatte mich schon im Flughafen daran gemacht, dass Telefon meiner Schwester zu orten. Wie froh ich in dem Moment doch über die neue Technik war, denn da July eine sehr mächtige Hexe war, hatte sie ihren Standort verhüllt sodass man sie auf dem Wege nicht aufspüren konnte.

Wir stiegen in das Auto, das uns untergebene zur Verfügung stellten und ich wies Elijah den weg zu unserer kleinen Schwester. Wir kamen einem dunkelroten Mustang näher der einsam an einer Seitenstraße stand. Es dämmerte bereits sodass eine mystische Stimmung aufkam. "Hier müsste es sein, soweit man der Anzeige vertrauen kann." Ich stieg aus nachdem das Auto zum stehen kam und erblickte auch gleich Julys Telefon auf dem Asphalt. Se waren also tatsächlich hier gewesen. "July!", rief ich meine Schwester. Meine Stimme zeigte Anzeichen von Sorge. Elijah ging um das Auto herum und ruf mich dann zu sich. Ich kam näher und erblickte etwas, was mein altes, kaltes Herz zum zusammenziehen brachte. Enzo lag, mit grauer Haut und regungslos auf dem Boden. Er war zweifelsfrei tot. Mein Herz klopfte schneller bei dem Gedanken, dass July nicht zu sehen war. Während ich die unmittelbare Gegend nach spuren abscannte, untersuchte mein Bruder die Leiche und stockte, als er Enzos Augen schließen wollte.  

"Niklaus, hast du schon einmal rote Augen bei einer Leiche gesehen?", fragte er mich. "Nein habe ich nicht." Ich wusste an der Art wie er mir die Frage stellte, dass er so etwas schoneinmal gesehen hatte. "Ich schon", bestätigte er meinen Verdacht. "Es musste etwa 1570 sein, damals hatten wir uns aufgeteilt. Ich war damals in Tschechien unterwegs und eine Pest durchzog das Land. Damals starben unter anderem auch einige Vampire, unter unsagbarem Leid. Und nach dem Tod färbten sich die Augen jener genauso rot." " Du willst mir doch nicht sagen, das die Liebe unserer Schwester an einer Krankheit gestorben ist, die hunderte von Jahren alt ist, oder?", fragte ich ihn misstrauisch. Das kam mir zu einfach vor. "Du hast mich ja auch nicht aussprechen lassen Bruder", fuhr er fort, "Einige Hexenzirkel und Heiler kamen damals zusammen, um eine Lösung für diese Pest zu finden und den Menschen zu helfen. Da damals auch einige meiner untergebenen daran gestorben waren, zwang ich sie erst eine Lösung für die Vampir Pest zu finden." Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Ich konnte mir manchmal schwer vorstellen wie wild und ungezähmt mein Bruder damals doch oft war. Zwar trotzdem noch gut erzogen und vornehm, aber in diesem Jahrhundert benahm er sich doch sehr, im Gegensatz zu anderen Mikaelsons. "Und?", fragte ich ungeduldig. "Es war keine Pest Niklaus. Es war ein mächtiger Dämon, heraufbeschworen von einer dunklen Hexe." Ein Dämon. Das konnte ja gar nicht gut enden. 

"Er hat rote Augen und wurde auf Bildern und Gemälden als ein dunkler Nebel dargestellt. 

"Der Teufel ist hier" , hallte Julys Stimme in meinem Kopf, "und er sieht mir direkt in die Augen."

"Und wie wurdet ihr das Ding wieder los?", fragte ich meinen Bruder. 

"Durch viel Macht und viele verschiedene Hexenblutlinien"


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12, 2023 ⏰

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Doppelgänger~TvD / To ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt