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Gleichmäßiges Piepen. Das, nur das hörte ich seit Tagen. Ich versuchte meine Hand zu bewegen. Es ging nicht.
„Warum bist du gegangen, Rebekah?", hörte ich Niklaus fragen. „Ich brauchte etwas Neues. New Orleans würde mir zu langweilig. Ich wusste, dass ihr mich nicht gehen lassen würdet. Also bin ich einfach gegangen." Stille.
Ich versuchte meine Hand zu bewegen. „Sie hat sich bewegt!", hörte ich Rebekah erschrocken flüstern. Schnelle Schritte näherten sich mir. „Hey July", murmelte Niklaus. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Es klappte, endlich. Ich wurde von dem grellen Deckenlicht geblendet und kniff meine Augen direkt nach dem öffnen wieder zu. Ich schluckte. Meine Kehle war sehr trocken. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Ich blickte in zwei lächelnde Gesichter. Sofort musste ich grinsen. „Was?", fragte ich lachend. Niklaus durchbrach als erstes die Stille. „ Nichts, du warst du zwei Tage bewusstlos. Ich hab mir Sorgen gemacht", meinte er und sah danach Rebekah an. Sie löste sich aus ihrer Starre, murmelte etwas von einem Arzt und ging raus. Fragend sah ich Niklaus an. Er verstand und antwortete mir: „ Sie macht sich Vorwürfe, dass sie nichts von dir wusste"
Es klopfte. Ein Mann mit Arztkittel gefolgt von Rebekah betrat den Raum. „July Mikaelson, richtig?", fragte er mich. Ich nickte. „ Wie Sie vielleicht schon wissen, sind sie in Ohnmacht gefallen. Wir haben bis jetzt noch nicht herausgefunden warum, aber wir vermuten eine Panikattacke oder kurzfristiges Herzversagen. Es scheint alles in Ordnung zu sein, ich komme später nochmal. Dann schauen wir wie lange sie hier bleiben müssen", erklärte er mir und überprüfte dabei die Geräte die an mir angeschlossen waren. Niklaus stand auf und fasste den Arzt an beide Schultern. „Ich bin mir sicher, dass sie heute schon raus kann." Der Arzt sah mich an und nickt dann. „ Ja eigentlich schon. Warten Sie hier. Ich hole schnell die Entlassungspapiere", meinte er hektisch und ging aus dem Raum. Niklaus grinste und setzte sich auf meine Bettkante. „Wir fliegen in 2 Stunden wieder zurück nach New Orleans. Morgen fängst du ja an Kunst zu studieren", erklärte er mir, während ich nur vor mich hin grinste. Die Tür ging auf und der schmierige Arzt kam mit einer Mappe mit Papieren ins Zimmer. „So hier müssen Sie als Patient unterschreiben und hier ein Angehöriger des Patienten. Diese Medikamente müssen sie als Vorsorge nehmen", erläuterte er mir und gab mir anschließend ein Klemmbrett, einen Stift und Medikamente. Ich unterschrieb mit meinem Nachnamen und reichte es danach an Niklaus weiter. Er war ja mein Bruder. Doch er gab es nur an Rebekah weiter und ließ sie unterschreiben. Überrascht lächelnd nahm sie das Klemmbrett in die Hand und unterschrieb. Der Arzt nahm es aus ihrer Hand und meinte beim herausgehen: „Sie können jetzt gehen Miss Mikaelson." Ich sah wie mich Rebekah und Niklaus mich grinsend ansahen. Ich zog eine Augenbraue hoch und setzte mich auf. Da ich noch schwach war, streckte ich meine Hand mach Niklaus aus. Er verstand sofort und half mir hoch. „Kannst du stehen?", fragte er mich schmunzelnd. Ich nickte lachend. Er gab mir meine Klamotten und ging aus dem Zimmer, damit ich mich umziehen konnte. Während ich mich umzog bemerkte ich Rebekah's Blick in meinem Rücken. „Was ist?", fragte ich sie nach einer Weile. „ Du siehst echt genau so aus wie ich", murmelte sie. „Haben Zwillinge so an sich, Rebekah", schmunzelte ich. „ Ach, komm her", meinte sie und kam mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Ich kam ihr entgehen und wir schlossen uns in die Arme, als wäre es das normalste der Welt. „Weißt du was?", murmelte Rebekah in meine Haare, „ Ich hab mich nie vollständig gefühlt in meinem Leben. Ich dachte immer das würde damit zusammenhängen, dass ich ein Urvampir bin, aber anscheinend nicht." Als Antwort drückte ich sie nur noch fester an mich.

„Warum meintet ihr eigentlich dass mit mir alles in Ordnung ist? Was ist wenn wirklich etwas mit mir nicht stimmt?", fragte ich nervös vom Rücksitz aus. „Ganz einfach", fing Niklaus an als er von Rebekah unterbrochen wurde. „Ich bin auch umgekippt. Bin aber schneller wieder wach geworden. Also konnte das nur etwas übernatürliches sein. Und wenn es dafür gedacht wäre,  dass du stirbst, wärst du tot", erklärte sie mir und drehte anschließend die Musik lauter. Ich gab mich damit zufrieden und zückte mein Handy.
Dreißig Nachrichten von denen aus  Mystik Falls. Sie schrieben mir seitdem ich mit Elijah mitgefahren bin. Da ich eh gerade Langeweile hatte, las ich sie mir durch.
Mindestens fünf der vielen Nachrichten waren von Elena, sich sorgen um mich machte und mich über Niklaus „aufklärte". So ein Schwachsinn. Ich hatte ihn wahrscheinlich in der Zeit besser kennengelernt als sie ihn kannte. Sie hatte Angst vor ihm. Da war ich mir sicher.
Ich sah weiter und entdeckte, dass auch Caroline mir von Niklaus abriet. Von Bonnie fand ich keine Nachricht. Naja, sie war an dem Tag auch nicht sonderlich begeistert von mir gewesen.
Ich ging auf den Chat von Enzo. Drei Nachrichten.
„Wo bist du?"
„Es tut mir leid. Ich weiß du denkst die Mikaelsons sind tolle Menschen aber ich sage dir aus eigener Erfahrung dass sie Monster sind. Halt dich bitte von Ihnen fern und komm zurück."
„July?"

Ich schmunzelte und sperrte mein Handy. Sie wollten mir doch alle sagen, dass meine Familie böse war und Monster waren. Natürlich waren sie Monster. Sie waren Vampire und Vampire sind Monster. Aber das sind Enzo und der Rest auch. Nur sie wollten es nicht einsehen.

Doppelgänger~TvD / To ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt