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Ungefähr zwanzig Minuten später war ich vor dem Mystik Grill angekommen und stellte mein Fahrrad ab. Ich sah mich noch kurz nach dem mysteriösen Mann um, den ich auf dem Weg getroffen hatte. Warum auch immer ich gehofft hatte, er sei mir gefolgt. Jedenfalls war er es nicht. Auch wenn, er hätte gar nicht so schnell sein können.
Da ich dachte, dass Luna noch im Mystik Grill war, ging ich in die Bar hinein. Es waren nicht viele Menschen da. Nur einer saß an der Theke. Der Rest der Zehn Menschen saß an Tischen die im ganzen Raum verteilt waren. Hinter der Bar war ein Mädchen. Nach genaueren hinsehen sah ich, dass es meine beste Freundin war. Schnell ging ich auf sie zu und setzte mich auf den freien Stuhl neben dem Mann. Als ich mich hinsetzte, kam von Luna: „Hallo was möchten sie?" Da sie mich nicht ansah, wusste sie nicht, dass ich das bin. Ich bestellte einen Bourbon und der Mann sah mich an. „Na Rebekah?" Ich ignorierte ihn, da ich erstens nicht Rebekah hieß, sondern July und zweitens dachte ich, er wäre betrunken. Unauffällig sah ich ihn an. Er war hübsch, das musste man sagen. Er sah aus wie ein Spanier. Ein Spanier mit schwarzen Haaren. Plötzlich sah ich eine Hand vor meinem Gesicht hin und her winken. Der Mann, der komplett schwarz angezogen war, sagte: „Hallo? Rebekah?" Daraufhin drehte ich mich zu ihm zu und meinte genervt: „Wer soll denn Rebekah sein? Ich bin July. Und jetzt lass mich in Ruhe." Danach nahm ich einen großen Schluck von meinem Getränk und meinte zu Luna: „Danke das du mich erkannt hast Luna.. hab dich auch lieb." Ich legte ihr einen Fünfer auf die Theke und ging raus. Als ich aus dem Grill kam und die Tür schloss, merkte ich, dass die Tür erneut auf und zu ging. „Hey. July?", Hörte ich die Stimme des Mannes wieder, „Ich bin Enzo und entschuldige mich bitte wegen gerade eben. Es ist nur so das eine bekannte von mir sieht dir ziemlich ähnlich." „Entschuldigung angekommen", meinte ich während ich mein Fahrrad aufschloss. „Bevor du jetzt verschwindest, hier, meine Nummer. Ruf mich an." Dann machte er mit seiner Hand das berühmte Handzeichen, das ein Telefon darstellen soll. Außerdem gab er mir einen Bierdeckel, wo ein paar Zahlen darauf standen. Ich nickte ihm noch einmal zu, bevor ich mich auf mein klappriges Fahrrad schwang und losfuhr. Da wollte ich mich mit meiner Freundin unterhalten und da erkannte sie mich nich nicht einmal. Naja, jetzt musste ich mich erstmal darauf konzentrieren, mich nicht zu verfahren. Nach dreißig Minuten hatte ich mich dann doch verfahren. Und da es schon dämmerte, hatte ich ein großes Problem. Ich war wahrscheinlich in die Falsche Richtung gefahren. Ich war fast mitten im Wald, als ich plötzlich ein Haus sah. Nein es war eine Villa. Ziemlich altmodisch. Aber die älteren Menschen sind ja meistens netter als junge. Ich fuhr die Auffahrt hoch und stieg schließlich ab. Ich ging die paar Stufen zur Haustür und, da es keine Klingel gab, sog ich an der Glocke, die neben der Tür angebracht war. Ich musste nur dreißig Sekunden warten. Dann wurde die Tür aufgemacht. Aber nicht von einem Senior, sondern von einem Schwarzhaarigem Spanier, Enzo.
Er grinste mich an. Ich sah verlegen weg. Von hinten hörte man: „Wer ist da?" „Kennt ihr nicht", sagte Enzo ruhig, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Ich ging sofort zwei Schritte zurück. „Was willst du hier July?", fragte er mich und sah mir in die Augen. „Äh.. ich hab mich verfahren, hab das Haus gesehen und dachte ich komme mal zum Kaffee rein." Er sah mich verstört an. Sofort musste ich anfangen zu lachen. Er stieg mit ein. Nach dem wir uns wieder beruhigt hatten, fragte ich ihn:" Nein ich hab mich wirklich verfahren. Kannst du mir den Weg beschreiben?" Enzo schlug vor, dass er mich einfach nach Hause brachte. Ich war nach seinen Überredungskünsten einverstanden. Mein Fahrrad sollte hier bleiben und er würde es mir morgen bringen. Allerdings meinte er noch dass ich mit hineinkommen sollte. Erst lehnte ich ab, aber Enzo bestand darauf, dass ich mitkam. Er nahm meine Hand, was mir unangenehm war. Schnell zog ich sie zurück. Er sah mich kurz an und ging dann vor in das, von außen dunkle, Haus.

Enzo öffnete die Tür und als erstes sah ich den Kamin, der sich hinter zwei Couchen befand. Auf den Couchen saßen sechs Personen. Alle starrten mich an. Einge ängstlich und andere hasserfüllt. „Hallo", meinte ich schüchtern, „ich bin July" Ein dunkelblonder Mann stand auf und gab mir die Hand. „Stefan. Stefan Salvatore." Er lächelte mich an. Ich grinste zurück. Eine blonde Frau kam auf mich zu. Sie nahm mich sofort in den Arm. Erschrocken reiße ich meine Augen auf. Dann aber erwiederte ich ihre Umarmung. Enzo stellte mir noch die restlichen Leute vor. Der dunkelblonde hieß Stefan, der schwarzhaarige Damon, die blonde Caroline, die beiden Brünetten Elena und Bonnie und ein Mann der älter als alle aussah hieß Alaric. „Also July, erzähl mal von dir", meinte Caroline. „Ok. Ich komme aus Californien und bin gestern herzogen, um hier an der Duke Universität zu studieren. Spannend oder?",erzählte ich mein Leben in der kürzesten Fassung der Welt. „Wie habt ihr euch kennengelernt? Also du und Enzo?" „Heute im Grill. Ich hab sie mit Rebekah angesprochen und sie hat nicht reagiert. Dann ist sie gegangen und ich bin ihr nach, um ihr meine Nummer zu geben", erzählte Enzo. „Dann hab ich mich verfahren und jetzt sitzen wir hier", vollendete ich seine Erzählung. Alle grinsten mich an. Ich grinste zurück. Enzo räusperte sich. Ich sah ihn an. „Wir müssen los. Ich hab noch etwas zu erledigen." Ich nickte und wir standen gleichzeitig auf. Den Männern gab ich allen meine Hand, und die Mädels umarmte ich alle. Wir hatten schon Nummern ausgetauscht, damit wir in Kontakt bleiben.

Es war kalt draußen. Ich hatte keine Jacke dabei, da es vorhin noch ziemlich warm war. Kaum waren wir draußen fing ich an zu zittern. Kein Wunder, denn es waren höchstens fünf Grad und ich stand hier mit einem Top und einer kurzen Hose. Als Enzo merkte, dass ich zitterte, legte er mir seine Lederjacke um die Schultern. Was ein Gentleman. Ich schmunzelte und bedankte mich. Jetzt stand er vor mir in einem T-Shirt und schien kein bisschen zu frieren.
Er meinte nur: „Kein Problem" Wir gingen zu einem Oldtimer. Zu einem echt süßen Oldtimer. „Aw. Wie süß", brachte ich schließlich raus und er verdrehte nur seine Augen. Enzo öffnete mir die Beifahrertür und ich stieg ein. Er setzte sich auf die andere Seite des Autos und fuhr los. Ich verriet ihm meine Adresse und er fing an zu lachen. „Was ist?", fragte ich ihn. „Du hast dich ja echt verfahren. Du bist in die komplett falsche Richtung gefahren." „Oh", meinte ich noch bevor wir beide in einen Lachkrampf verfielen.

„So, da wären wir", meinte Enzo und blieb stehen. „Danke fürs Fahren", sagte ich und gab ihm, ohne zu überlegen, einen Kuss auf seine Wange.

Doppelgänger~TvD / To ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt