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„Ladies and Gentlemen. Danke für ihr zahlreiches Erscheinen. Wir haben uns hier versammelt, um die Wiederkehr unserer Schwester zu feiern. July Mikaelson. Die verschwundene und vergessene Zwillingsschwester von Rebekah.", begrüßte Elijah die Menschen, Vampire, Hexen und sogar Werwölfe, die wegen mir angereist waren. Er sah mich an und deutete mir mit seinem Blick, dass ich zu ihm kommen sollte. Langsam und unsicher ging ich ein paar Schritte vor.

„Hallo. Auch ich möchte Sie begrüßen und mich bedanken, dass Sie alle so zahlreich erschienen sind."

Jemand fing an zu klatschen.

Alles wurde ruhig.

Es war, als wäre ich plötzlich in einer anderen Welt. Dann sah ich sie. Am anderen Ende des riesigen Raumes stand Esther. Mein Körper verkrampfte sich schlagartig und ich sah hilfesuchend zu meinen Geschwistern. Dich sie waren wie eingefroren.

„Sie können mich nicht sehen", murmelte Esther. Ich erschrak. Sie stand plötzlich direkt vor mir. „Was willst du?", fragte ich so kalt wie nur möglich. Doch selbst ich hörte das Zittern in meiner Stimme. "Mein armes Kind", die berührte meine Wange, doch ich spürte die Berührung nicht. „ So stark, aber doch so schwach", flüsterte sie mir in mein Ohr. Ich atmete langsam ein und aus. Das ist nur in deinem Kopf, nur in deinem Kopf. „Geh raus aus meinem Kopf!", schrie ich so laut ich konnte und richtete all meine Wut auf meine „Mutter".

Ein lautes schreien ertönt. Esther hielt sich ihren Kopf und sank vor mir zu Boden. Ich musste schmunzeln, nein, lachen. Die Wände fingen an zu zittern und noch nie habe ich mich so mächtig gefühlt, wie in diesem Moment.

Urplötzlich war ich wieder in der realen Welt, in der nicht Esther, sondern der ganze Ballsaal klatschte. Ich schien zusammengezuckt zu sein, denn der halbe Inhalt meines Sektes war auf meinem Handrücken gewandert. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Ein etwas besorgter Niklaus sah mich an und fragte: „Alles ok?" Ich lächelte ihn kurz an und drehte mich anschließend zurück zu den Gästen. „Und nun! Tanzen wir!", rief ich in die Menge und wie von Geisterhand spielte die Musik ab und alle fanden sich zu Paaren zusammen und tanzten Walzer.

Ich sah mich um. Ich suchte Enzo. Doch ich sah ihn nicht. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Mein Blick schweifte schneller durch die vielen Menschen. Mit zusammengekniffenen Augen ging ich die Treppe hinunter. Dann sah ich ihn. Doch er mich nicht. Er redete mit Bonnie Bennet. Mein Gemüt verdunkelte sich. Oh nein du kleine Bennet Hexe, dieser Mann gehört mir.

„Hallo mein Schatz", murmelte ich und schmiegte mich an Enzo. „Hi Süße", meinte er und hab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich bekam augenblicklich eine Gänsehaut. „Ich lasse euch dann mal alleine", sagte Bonnie kleinlaut und mit leichter Enttäuschung in ihrer Stimme. Ich würdigte ihr keines Blickes während sie verschwand. „Tanzen?" , fragte mich Enzo und hielt mir seine Hand hin. Ich nickte und nahm seine Hand. Wir gingen in die Mitte der Tanzfläche und fingen an zu tanzen. Unsere Füße bewegten sich fast wie von selbst, als wir die typischen Walzerschritte tanzten.

Ich verfiel seinen Augen und verfang mich in seinem Blick. Er kam mir näher und küsste mich. Ich erwiderte und steckte so viel in diesen Kuss. So viel Kraft. So viel

Liebe.

„Prost!", rief ich und hielt meinen Cocktail in die Höhe. Von überall ertönte: „Cheers!" oder „Auf July!" Ich lächelte und trank. Dann fing der DJ an, moderne Musik zu spielen und an der Bar wurden zusätzlich zu den Cocktails jetzt auch Bloody Marys verteilt. Und wie die blutig waren. Die Vampire griffen sofort zu.

Die Stimmung wurde immer ausgelassener. Die Menschen wurden langsam betrunken, sodass die Party jetzt richtig losging.

Ich war gerade damit beschäftigt, mich im Bad frisch zu machen, als ich ein Stöhnen ein paar Zimmer weiter vernahm. Es war Rebekah, keine Frage. Ich grinste mich schelmisch im Spiegel an und machte mich auf den Weg nach unten. Mein Weg führte mich an besagtem Raum vorbei. Die Tür war geöffnet. Da ich die Intimität der beiden nicht stören wollte, ging ich schnell vorbei und hielt mir zur Sicherheit meine Augen zu. Denn das letzte was ich sehen wollte, war meine Schwester beim Geschlechtsverkehr. Verständlicherweise.
Ich war fast an der Treppe angekommen. Als das Stöhnen lauter wurde und Rebekah rief: „Enzo!"

Ich verharrte in der Bewegung. Meine Kinnlade fiel herunter und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ungläubig ging ich weiter. Ich ließ mir nichts anmerken, als ich herunter in den Saal trat.

Ich ging zur Bar und bestellte mir den härtesten Alkohol, den wir da hatten. Der Barkeeper stellte mir das Glas hin und ich trank es sofort auf ex aus. Es schmeckte scheußlich. Ich sah mich um. Gerade kam Rebekah die Treppe herunter. Alleine und unschuldig. Meine Augen verengten sich. Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und wartete, bis Enzo die Treppe herunterkam.

Als er dann kam, brach eine Welt für mich zusammen. Er lächelte. So unschuldig wie Bambi in Person. Als hättet er mich gerade nicht betrogen und zutiefst enttäuscht. Er kam auf mich zu. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte, also bestellte ich noch einen dieser Drinks. Ich setzte gerade an, als Enzo vor mir stand. Mit einem Zug war das bräunliche Getränk weg und ich knallte das leere Glas auf den Tresen. „Wow, Babe. Alles klar?" Kalt sah ich ihn an und fauchte dann: „Das ‚Babe' kannst du dir sonst wo reinschieben." Ich lallte, da der Alkohol langsam zu wirken begann. „Du hast zu viel getrunken. Komm ich bringe dich ins Zimmer." Er wollte meine Hand nehmen, doch ich schlug sie weg und ging zur Tanzfläche. Ich schnappte mir einen beliebigen Typen und tanzte ihn an. Dieser ging sofort darauf ein. Er war ein Mensch. Da fiel mir meine trockene Kehle auf. Ich drehte mich zu ihm hin und legte meine Arme auf seine Schultern. Er fasste meine Taille und zog mich näher an ihn ran. Ich kam seinem Hals immer näher und konnte mich schließlich nicht mehr zurückhalten. Ich fuhr meine Zähne aus und biss zu.

Plötzlich wurde er von mir weggerissen. „Hey!", rief ich. „Gib ihn wieder her." Mir war schwindelig. Ich kniff meine Augen zusammen, um mich besser konzentrieren zu können. Dann sah ich, wie Bonnie den Typen mit Enzo versorgte. Und Nik, der vor mir stand und mich anschrie. „Was soll das?! Du hast Hunger? Dann geh Touristen jagen!" Ich nahm ihm beim Wort und ging.

Beim Rausgehen, hörte ich Enzo der murmelte:  „Was hat sie nur? Ich verstehe sie nicht, Bonnie"

Meine Augen wurden feucht und bevor ich weinen konnte, waren meine Gefühle abgeschaltet.

Doppelgänger~TvD / To ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt