Ich bemerkte gerade noch rechtzeitig, wie Naruto anfing zu taumeln, ehe er zur Seite kippte. Mir gelang es nur beinahe ihn noch aufzufangen.
p.o.v. Kakashi
Ich hatte Sasuke und Sakura sich selbst überlassen, Naruto Huckepack genommen und mich schnell auf den Weg zum Büro des Hokage gemacht. Ursprünglich wollte ich ins Krankenhaus, doch Tsunade konnte ihm wahrscheinlich am ehesten helfen. Und sie war nunmal in ihrem Büro. Unterwegs kam mir Pakkun entgegen, den ich kurz zuvor beschworen hatte um Tsunade vorweg schonmal zu berichten, dass ich kommen würde. "Hey Kakashi, der Hokage weiß jetzt Bescheid." "Danke Pakkun. Du kannst jetzt gehen." Schnell eilte ich weiter.
"Kakashi! Was ist passiert? Was ist mit Naruto?"Ich war gerade erst am Fuß des Gebäudes angekommen, als Tsunade mir schon entgegenkam. Offenbar machte sie sich große Sorgen. Wir betraten das Gebäude und sie führte mich zu einem Zimmer, in dem sonst die Untersuchungen an Leichen vorgenommen wurde. Etwas unpassend, doch es war der medizinisch am besten ausgestattete Raum im Gebäude. Vorsichtig legte ich Naruto auf eine Liege und begann zu berichten.
"Wir waren auf dem Trainingsplatz. Naruto wollte unbedingt gegen Sasuke kämpfen. Schon als er ankam konnte man ihm ansehen, dass es ihm nicht gut ging." "Warum hast du das zugelassen? Sieh dir Naruto doch mal an? Er sieht aus als wäre er tot!" Tsunade hatte Recht. Ich hatte einen Fehler gemacht. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Naruto gegen Sasuke kämpft. "Sasuke hat mit einer Feuerkugel auf Naruto gezielt. Er hat sich nicht mal komplett angestrengt, aber Naruto hat es nichtmal geschafft, auszuweichen. Als er dann Schattendoppelgänger erschaffen wollte hat es nicht geklappt. Bei seinem zweiten Versuch ist er zusammengebrochen", erzählte ich weiter. "Es ist, als hätte Naruto keine Kontrolle über sein Chakra", fügte ich hinzu. "Ich glaube viel eher, er hat kaum noch Chakra. Irgendetwas scheint es ihm zu nehmen", schlussfolgerte Tsunade. Ich sah sie ernst an. Wenn das wahr war, könnte Naruto in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Würde sein gesamtes Chakra verbraucht sein, würde er sterben, und dass konnte ich nicht zulassen. Diese Tatsache stand unausgesprochen im Raum. "Naruto wird nicht weiter trainieren können. Nicht, bis wir nicht doch eine Antwort auf das Problem gefunden haben", verordnete Tsunade. "Solange wird er hier bleiben und medizinisch von mir versorgt werden." Ich nickte zustimmend. "Was machen wir solange?", fragte ich. Sollten wir nicht weiter nach der Person suchen, die für all das verantwortlich war? Aber das machte auch keinen Sinn, immerhin hatte Jiraiya das schon versucht. "Du, Kakashi, kümmerst dich darum, dass hiervon nichts an die Öffentlichkeit kommt. Offiziell ist Naruto mit dir auf einer Mission. Das heißt allerdings, du musst dich in nächster Zeit etwas zurückziehen." "Kein Problem", antwortete ich. Tsunade wandte sich zum gehen. "Und ich... ich muss ein dringendes Gespräch mit Jiraiya führen. Ich hab da so eine Idee...", murmelte sie während sie den Raum verließ.
p.o.v. Tsunade
Seufzend ließ ich mich auf den Stuhl zu meinem Schreibtisch nieder. Es lag noch eine ganze Menge Papierkram an, doch Naruto war wichtiger. Ich holte ein Buch zum Chakrafluss aus einem Regal und begann zu lesen. Doch wenn ich mich nicht verdacht hatte, könnte das wirklich funktionieren. Ich hoffe es. Vielleicht ist es Narutos letzte Chance.
p.o.v. Jiraiya
"Du willst was? Das ist in seinem momentanen Zustand unmöglich! Das könnte die ganze Situation schlimmer machen als sie jetzt schon ist!", äußerte ich meine Zweifel. Das was Tsunade da vorgeschlagen hatte könnte gewaltig schief gehen. "Wir müssen es versuchen!", antwortete diese daraufhin empört und schlug mit der Faust auf den Tisch. Sie sah in Naruto nach wie vor ihren Bruder und würde augenscheinlich alles für ihn tun. "Das Jutsu der Weisen könnte seine letzte Chance sein, wenn wir nicht bald eine andere Lösung finden. So könnte er konstant Naturenergie aufnehmen und vielleicht sogar wieder trainieren." Ihre Stimme klang verzweifelt, fasst schon flehend. "Das ist zwar korrekt, aber ich bezweifle, dass Naruto in seiner jetzigen Verfassung das Tranig dafür bestehen könnte. Es ist ziemlich anstrengend", hielt ich dagegen. Tsunade schmunzelte. "Du kennst doch unseren Naruto. Ich hielt es damals auch für unmöglich, dass er das Rasengan meistern würde und er hat es innerhalb von einer Woche geschafft." Ich nickte zustimmend. Sie hatte ja recht.
Dann war es somit also beschlossen. Ich würde Naruto am Berg-Myoboku das Jutsu der Weisen beibringen. Doch erst einmal musste er wieder aufwachen.
p.o.v. Naruto
Ich befand mich schon wieder in der Kanalisation, meinem Unterbewusstsein, wie ich festgestellt hatte. Dieses mal befand ich mich direkt vor den Gittern, hinter welchen der Kyuubi lag. Seine roten Augen sahen mich durchdringend an, doch er machte kein Geräusch.
Ich bemerkte, wie eine Art blauer Nebel stetig meinen Körper verließ und in Richtung des Kyuubi zog. Es war fast kaum merklich, doch ich war mir sicher, dass es mein Chakra war, dass da meinen Körper verließ. Doch wie war es dem Kyuubi möglich, es mir zu entziehen? "Wie machst du das?", stellte ich den großen Fuchsgeist zur Rede. Bei meinen sonstigen Begegnungen mit ihm hatte ich keine Angst vor ihm, doch nun, da er mir eindeutig Schaden zufügen konnte, breitete sich Angst in mir aus. "Du bist ja doch nicht so dumm, wie ich dachte", dröhnte die tiefe Stimme des Kyuubi zu mir. "Antworte mir!", forderte ich. "Hmm", machte der Kyuubi nur und setzte sich auf. Kurz fletschte er seine Zähne, dann holte er mit einer seiner Klauen aus und langte durch die Gitterstäbe nach mir. Ich konnte gerade so ausweichen. Gelangweilt zog das Monster seiner Klaue wieder zurück. "Ich muss sagen, dass das hier gar nicht mein Plan war", begann er zu reden. "Was meinst du denn damit?", fragte ich eindringlich. "Lass mich gefälligst ausreden!" Geknickt senkte ich den Kopf und ließ mich vor den riesigen Gitterstäben nieder um dem Kyuubi besser zuhören zu können.
"Ich bekomme von hier alles mit was du tust und was dir passiert. Ich kenne die Person nicht, die dir an dem Abend begegnet ist. Aber sie hat sich als äußerst nützlich erwiesen", fuhr der Neunschwänzige fort. "Was meinst du? Was hat der Mann getan? Sag schon!" Der Kyuubi knurrte, da ich ihn schon wieder unterbrochen hatte. "Er hat ein Tor geöffnet. Es funktioniert einseitig. Ich habe dadurch Zugriff auf dein Chakra, Naruto." "Aber warum entziehst du es mir?" "Weil es Spaß macht, dich leiden zu sehen. Und solange du am Leben bleibst, habe ich vollen Zugang zu deinem Chakra." "Das heißt, du wirst mich nicht töten?" "Nein! Hör zu wenn ich etwas sage! Das hätte keinen Nutzen für mich. Stirbst du, sterbe ich ebenfalls. Nicht für immer, doch für eine Zeit." "Aber warum tust du das dann? Mir das Chakra entziehen, meine ich." Dieses Mal fletschte der Neunschwänzige einfach seine Zähne. "Wer weiß schon, was sich dadurch noch alles ergibt...", raunte er.
Dann war es also dass, weshalb ich mich so schwach gefühlt hatte. Ich musste einen Weg finden, den Kyuubi davon abzuhalten, mir weiter Chakra zu entziehen. So konnte ich schließlich nichts machen.
Angestrengt versuchte ich, dass Chakra in meinem Körper zu halten, doch es strömte einfach weiter aus meinem Körper heraus. Auch das Unterdrücken meines Chakras brachte nichts. "Ha, das bringt dir auch nichts!", hörte ich die Stimme des Kyuubis. Und er hatte recht. Wenn ich es aber nicht selbst stoppen konnte, musste ich eben das Tor schließen, von dem der Fuchsgeist erzählt hatte. Doch das war einfacher gesagt als getan. Ich konnte es ja nicht mal sehen. "Ach Mist!", fluchte ich. Was sollte ich nur tun?
p.o.v. Jiraiya
Was war dem Kleinen nur passiert. Ich blickte von dem Skript für mein neues Buch auf und sah, wie er sich unruhig hin und her wälzte, als hätte er Schmerzen. Ich wollte ihm helfen, doch ich konnte es nicht. Noch nicht. Ein Ächzen ertönte. Es kam von Naruto. Schnell eilte ich zur Tür und rief Tsunade herbei. Gemeinsam mit Kakashi kam sie angerannt. "Ich glaube, er wacht auf", äußerte ich meinen Verdacht. Ich sah, wie sich Hoffnung auf den Gesichtern der beiden breit machte. Schnell eilten wir zurück zum Bett, in dem Naruto lag. "Hey Naruto, du bist wach", freute sich Kakashi. Dieser setzte sich gerade auf, doch etwas schien merkwürdig an der Bewegung. Sie wirkte unrund, nicht menschlich. Als er seine Augen öffnete, entfuhr Kakashi, Tsunade und mir ein Keuchen. Sie waren blutrot.
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Na, könnt ihr euch denken was als nächstes passiert?
Diskussionsfrage: Obito- Held oder Schurke?
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Naruto: Alternative
FanfictionEines Nachts trifft Naruto in Konoha auf einen Eindringling. An den Tagen darauf geht es ihm zunehmend schlechter, bis er nach einer Mission tot aufgefunden wird. Doch war es wirklich Naruto, der gefunden wurde? Was, wenn er noch lebt? Und was, wenn...