Kapitel 15

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Um das Feeling richtig zu entfalten, könnt ihr euch über Spotify oder sonst was irgendwelche 'Sad Naruto Music'- Playlists anmachen...

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Sie beide hatten wohl mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass Naruto tatsächlich tot war...

p.o.v. Dritte Person

Überall war Blut. In seinen Haaren, im Gras um ihn herum, an seinen Händen, als hätte er noch versucht das Loch in seiner Brust zu stopfen. Sein Gesicht jedoch sah wie unangetastet aus, der kalte, leere Blick seiner blauen Augen galt dem Himmel.

Eine ganze Weile knieten Jiraiya und Kakashi einfach nur vor Naruto's leblosem Leichnam. Es war ihnen unbegreiflich, wie so etwas hatte passieren können und der Schock stand ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie beide hatten ihren Schüler verloren. Viel zu früh.

"Was machen wir jetzt?", fragte Kakashi um eine feste Stimme bemüht. Er bekam keine Antwort. Vorsichtig näherte sich Jiraiya dem Körper seines toten Schülers und hob sein Oberteil an."Es ist nicht mehr da", sagte er. "Das Siegel, meine ich." Kakashi stutzte. Somit war der Kyuubi nun in fremden Händen und sie hatten noch ein weiteres Problem, wobei es nicht klar war, welches das schlimmere von beiden war. "Wir müssen ihn nach Konoha bringen", erklärte Kakashi und fixierte Naruto's Leiche mit traurigem Blick. Bestürzt nickte Jiraiya und machte einen Schritt zurück. "Sollen wir Tsunade eine Nachricht vorschicken?", fragte er bedrückt. Kakashi schüttelte den Kopf. "Das ist keine Angelegenheit, die man per Nachricht überbringt." Jiraiya nickte. Er kniete sich erneut vor Naruto und hob ihn behutsam hoch. Schlaff lag er in seinen Armen, der Kopf war nach hinten gefallen. Es war ein trauriger Anblick, wirkte surreal.

Schnellen Schrittes und doch bedacht, dass dem leblosen Körper nichts passierte, machten sich die beiden auf den Weg nach Konoha. Still flossen Kakashi Tränen übers Gesicht. Es war besonders hart für ihn, da er schon so viele unschöne Verluste hatte erleiden müssen und nun ein weiterer dazu kam.

p.o.v. Kakashi

Obito, ich habe versagt. Es tut mir leid. Es war, als wüsste der Himmel, welch traurigen Verlust wir gerade erlitten hatten, denn es begann dicke Tropfen vom doch sternenklaren Himmel zu regnen. Ich sah nach rechts, erblickte, wie der Regen Naruto über sein Gesicht lief und ihm das Blut aus den Haaren wusch. Ein roter Schleier blieb übrig. Es tat mit ungeheuerlich weh, zu sehen wie er leblos in Jiraiya Armen lag und jegliche Hoffnung, dass doch noch ein Funken Leben in ihm steckte, verblasste.

p.o.v. Jiraiya

Nun kam er doch schneller zu seinen Eltern, als geplant. Ich schmunzelte. Wenigstens hatte sein Tot in dieser Hinsicht etwas positives. Sicherlich hatte Naruto bis zum Schluss gekämpft, so hatte er es immer getan. Der Bengel war ein unglaublicher Kämpfer gewesen. Aus ihm wäre bestimmt einmal ein beeindruckender Hokage geworden. Wie gerne hätte ich es miterlebt, wie er seinen Traum erreicht. Er hat immer davon gesprochen, später einmal alle bisherigen Hokage zu übertreffen. Sicherlich hätte er das geschafft. Er hätte solange gekämpft, bis er sein Ziel erreicht hätte, doch nun war er auf seinem Weg gefallen und es war ihm nicht mehr möglich, wieder aufzustehen. Er sah friedlich, ja, fast glücklich aus, wie er in meinen Armen lag. Als hätte er in seinen letzten Momenten schon geahnt, dass er nun erlöst sein würde und seine Eltern endlich treffen könnte.

p.o.v. Dritte Person

Sie hatten Konoha erreicht. Noch wenige Meter, und sie würden das Tor durchschreiten. Noch wenige Minuten, und jeder würde von seinem Tod wissen.

Als Kakashi und Jiraiya das Tor durchquerten, sahen die zwei Chunin in der kleinen Hütte sie interessiert an. Doch ihr Blick wandelte sich recht schnell zu Entsetzen, als sie Naruto's leblosen Körper in den Armen Jiraiya's entdeckten. Einer von beiden wollte aufspringen und sich auf den Weg zum Hokage machen, doch Kakashi hielt ihn mit einem einfachen, von Trauer überwältigten Blick davon ab. Er und Jiraiya wollten die Nachricht nach wie vor selbst überbringen.

Die Straßen auf dem Weg zum Hokageturm waren verlassen. Die meisten schliefen bereits oder hatten sich drinnen vor dem Regen in Sicherheit gebracht. So wurden sie immerhin nicht von neugierigen Blicken verfolgt, als sie vor dem Turm stehen blieben. Einige Momente lang standen sie dort, schienen Tsunade noch einen letzten Moment der Glückseligkeit zu lassen, ehe sie den Fuß an die erste Treppenstufe setzten. Es war, als würde die Zeit langsamer vergehen, bis sie endlich vor der großen Tür vom Büro des Hokages angekommen waren. Mühselig hob Kakashi seine Faust und ließ sie zweimal schwer gegen das Holz fallen, ehe ein "Herein!" von Tsunade erklang. Vorsichtig drückte er die Tür auf und trat gefolgt von Jiraiya, der immer noch Naruto in seinen Armen hielt, in das Büro ein.

"Kakashi, was ist denn los mit dir? Du klopfst doch sonst nicht so förmlich an", scherzte Tsunade, ehe ihr Blick erst auf Kakashi's bestürzten Gesichtsausdruck fiel und dann Jiraiya mit Naruto erfasste. "Das kann nicht...", stammelte sie mit brechender Stimme und ein Stapel Papiere fiel ihr aus der Hand und segelte langsam zu Boden. Betroffen stützte sie ihre Hände gegen ihre Stirn und vereinzelte Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. "Ist es wahr?", fragte sie ungläubig und schaffte es nur schwer, zu den beiden aufzusehen. "Es besteht kein Zweifel", antwortete Jiraiya und bestätigte somit, dass es wirklich Naruto war und keine Täuschung. "Wir sollten den... den Körper dennoch untersuchen", stellte Tsunade um einen sachlichen Ton bemüht fest. Nun war es auch um Naruto geschehen. Zuerst Nawaki, dann Dan Katou und jetzt auch noch Naruto. Das war zu viel, wo sie doch schon solch schmerzhafte Verluste zu verarbeiten versucht hatte.

Es herrschte schweigen, bevor Tsunade mit erstickter Stimme nach Shizune und zwei Anbu rief. "Shizune, hole bitte unverzüglich Naruto Freunde und Teamkameraden her. Und informiere die Anbu, welche nach Naruto suchen, sie können ihre Suche abbrechen und zurück nach Konoha kommen.", erklärte sie, da es schlussendlich immer noch ihr Job war, als Hokage einen klaren Kopf zu bewahren. Shizune schien noch nicht von dem Geschehenen mitbekommen zu haben, denn sie sah Tsunade fragend an. Diese deutete mit einem schwachen Kopfnicken auf Naruto. Shizune folgte der Bewegung und bemerkte den Grund für die gedrückte Stimmung. Sie nickte schnell und machte sich aus dem Staub, um nicht weiter zu stören. Als nächstes wandte sich Tsunade an die Anbu. "Ihr bringt bitte den Körper in mein persönliches Labor."

Es hatte in etwa eine halbe Stunde gedauert, bis sich alle Genin aus Naruto's Umfeld eingetroffen hatten. Nun standen sie mit teils verschlafenen, teils mit gespannten Gesichtern im Büro des Hokage. Einige weitere Minuten vergingen, bis Tsunade mit einem mühselig hervorgebrachten strengen Blick alle zum schweigen brachte.

"Wir ihr sicherlich alle bereits wisst, ist Naruto verschwunden", setzte sie an und blickte nun in ausschließlich aufmerksame Gesichter. "Er wurde gefunden", fuhr sie fort, wurde jedoch von ihrer Schülerin Sakura unterbrochen. "Das ist ja toll! Wo ist er? Geht es ihm gut?" "Sakura, schweig!", fuhr der Hokage sie an, woraufhin sie zusammenzuckte. Sie wollte sich gerade verteidigen, als ihr die Träne im Augenwinkel ihres Sensei auffiel und sich ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend breitmacht. "Nein...", stammelte sie, woraufhin sie fragende Blicke erntete. Als Tsunade ihrem stummen Verdacht nicht widersprach, wurde ihr klar, dass es stimmte. "Was ist denn hier los? Kann mich bitte mal jemand aufklären?", fragte Shikamaru genervt.

"Naruto ist... Naruto wurde vor einigen Stunden tot aufgefunden."

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Ist das das Ende??

Well, only I know that...

Tut mir leid, dass das Kapitel wieder etwas kürzer ist, dafür habe ich mich aber bemüht, die Trauer so gut wie möglich rüberzubringen.

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, immer her damit - gerade bei solchen Kapiteln kann man sie immer gut gebrauchen.

Heute mal wieder keine Diskussionsfrage.

Naruto: AlternativeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt