26. Kapitel

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Nach einer gefühlten Ewigkeit tippte mich jemand an der Schulter an. Ich drehte mich um und vor mir standen Arm in Arm Ash und Rufus. Es war so schön sie so glücklich zu sehen. Beide strahlten förmlich. Endlich hatten sie sich vertragen. Mir war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr mich ihre Feindschaft belasstet hatte. Aber das war jetzt Geschichte. Ich sprang auf und umarmte beide herzlich und gab Ash einen sanften Kuss.

" Sag mal Silva was ist das für blaues Zeug am Boden? Ist dein Tintenfass ausgelaufen?" Rufus starrte ratlos auf die blaue Pfütze und machte Anstalten den Finger reinzustecken. Ash und ich lösten uns voneinander und mussten anfangen zu lachen. Wir fanden das total komisch. Noch mehr verunsichert zog er seinen Finger zurück und funkelte uns gespielt wütend an. Rufus' verzerrtes Gesicht brachte mich noch mehr zum Lachen und ich setzte mich brustend in meinen Sessel. Wenn das so weiterging kam ich noch um vor lachen. Ash hatte sich weitgehend beruhigt und versuchte wieder ernst zu werden, lächelte aber immer noch verschmitzt.

" Naja das ist Blut."

" Waaasss?! Aber aber...wie..wie..wer...?" Rufus war geschockt und untersuchte erst mich auf Wunden umd nahm dann seinen Bruder genauer unter die Lupe. Es sah irgendwie so aus wie ein Affe der seine Artgenossen auf Ungeziefer untersuchte es sah urkomisch aus und ich bekam wieder einen Lachflash.

" Hey das ist nicht komisch. Von wem ist das Blut und warum ist es blau? Ihr wollt mich doch nur verarschen." Oh man jetzt schmollte der große und tapfere Rufus, ein Elb der sich in alles verwandeln konnte, wie ein kleines Kind dem man sein Lutscher weggenommen hatte. Wieder musste ich lachen. Wieder war es Ash der antwortete.

" Naja das ist mein Blut. Vampire haben nun mal blaues Blut. Das ist halt so. Und dein Schützling hat mich mit einem Kissen gegen die Wand gedonnert und davon hatte ich dann eine ziemlich üble Kopfverletzung. Aber sie hat mich geheilt und das ist halt das übrige Blut. " Etwas beschämt senkte er den Kopf. Jetzt war es an Rufus zu Lachen.

" Du willst mir weismachen, dass die zierliche Silva einen starken Vampir mit einem.Kissen k.o geschlagen hat." Ihn das sagen zu hören klang noch viel lustiger.

" Naja sie hat keinen Vampir gegen die Wand gedonnert sondern eine kleine hilflose Fledermaus."

" Waaass? Kannst du dich neuerdings auch verwandeln?" Sichtlich überrascht musterte Rufus seinen Bruder. Ich stand auf. Denn jetzt wurde es interessant. Ich selbst wusste nicht warum er eine Fledermaus war.

"Manche Vampire können sich in Fledermäuse verwandeln. Aber meistens nur sehr Erfahrene. Ich wusste bis vorhin selbst noch nicht, dass ich das kann. Ich bin an der Küste spazieren gegangen, weil ich mal eine Pause von Gwane und seinen Handlangern brauchte. Ich wäre schon viel früher zu euch gekommen doch ich wusste nicht wie. " Jetzt richtete Ash seine blauen Augen auf mich und mein ganzer Körper fing an zu kribbeln. " Ich spürte dich. Ich wusste dass du irgendwo bist konnte aber nicht genau identifizieren wo. Normalerweise würde ich mich einfach dorthin teleportieren wo ich hin möchte, aber dazu musste ich erstmal an dem Ort gewesen sein. Und ich war ja noch nie bei dir Zuhause. Außerdem konnte ich dich gar nicht suchen, weil Gwane mehr als sonst ein Auge auf mich warf. Ich glaube er ahnt, dass ich etwas im Schilde führe. Deshalb blieb ich ruhig und ließ mir nichts anmerken.

Aber zurück zur Küste. Ich war dort also und wünschte mir nichts sehnlicher, als zu euch zu finden. Und dann geschah es. Mein ganzer Körper grippelte auf einmal und mir wurde heiß und kalt zugleich. Und dann erschein mir die Welt fiel größer und ich sah nur noch schwarz-weiß. Ich schaute also an mir herunter und sah dass ich zu einer Fledermaus geworden war. Zuerst war ich total geschockt und verzweifelt. Ich wusste ja nicht ob ich so bleiben würde, doch dann sah ich nur das Positive. So konnte ich dich endlich suchen und zu dir fliegen. Als Fledermaus hat man dazu ein viel besseres Bild von der Welt, wenn du am Himmel fliegst und alles überblicken kannst. Zudem war es wie ein Radar auf dem du Silva mein Ziel warst und das für mich ein roter Punkt war. So habe ich dann zu euch gefunden. Ich bin dann durch das offene Fenster hereingeflogen und war so froh dich zu sehen. Aber dabei hatte ich vergessen, dass ich noch eine Fledermaus war. Das Ende vom Lied war ja dann dass Silva völlig ausgetickt ist und sie mich gegen die Wand geschmettert hat. Aber ich verzeihe dir." Er lächelte mich an und hob seine Arme. Ich verstand die Geste und flüchtete in seine starken aber kühlen Arme. Als Vampir erreichte Ash ja nie eine normale Körpertemperatur. Aber das war mir ohnehinegal ich liebte ihn so wie er war. " Da bin ich aber beruhigt. " Ich grinste und gab ihm einen Kuss.

" Oke. Jetzt ergibt auch für mich alles einen Sinn. Ash ich bin froh, dass du uns gefunden hast." Er klopfte ihm brüderlich auf die Schulter, während ich noch in Ashs Armen lag. Aber ich sah keinen Schmerz in seinen Augen, weil Ash mein Freund ist und nicht er. Vielleicht war er ja über mich hinweg gekommen. Ich denke er war tatsächlich froh seinen Bruder wiederzuhaben.

" Ich auch Rufus."

"Aber sag mal. Was machst du jetzt? Gehst du zurück zu Gwane."

Besorgt schauten wir beide zu Ash.

"Ja. Irgendjemand muss ihn ja im Auge behalten, bis wir ihn aufhalten können. Und eins ist sicher ich bin auf eurer Seite und ein paar Vampirfreunde von mir hätten auch nichts dagegen ihn los zu sein." Er grinste. " Aber bis dahin ist die Nacht noch lang. Ich kann hier bleiben bis zum Morgengrauen und dann kann ich mich zurück zum Schloss teleportieren. "

" Gut. Mach das. Ich finde es gut, dass du auf unserer Seite stehst. Aber Ash sei bitte vorsichtig. Du darfst Gwane nicht unterschätzen. " Wieder schauten wir beide, also Rufus und ich besorgt drein.

" Keine Sorge ich pass auf mich auf und komme, wenn ich kann, morgen wieder." Er lächelte und drückte mir beruhigend die Hand. Ich war sichtlich beruhigt und entspannte mich in Ash's Nähe.

" Gut dann werde ich euch mal alleine lassen. Der Unterricht kann warten. "

Rufus lächelte uns ein letztes Mal zu und verließ mit diesen Worten den Raum und ließ uns alleine.

SILVA ◀1▶ - Das FindelkindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt