SILVA ◀1▶ - Das Findelkind

8. Kapitel (Überarbeitet)

Nachdem Josh die Arbeit eingesammelt hatte, ging der übliche Smalltalk los. Susan tippte mich gleich an und schaute erwartungsvoll zu mir. Ich machte mich auf das schlimmste gefasst und atmete noch einmal tief durch.

"So, so ein Austauschschüler. " Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. "Warum weiß ich davon nichts?"

"Su bis vorher wusste ich auch nichts davon. Ehrenwort. Er kam einfach zu mir und meinte "Er habe mich gesucht und ich solle ihn rumführen". Die Direktorin hat das nicht mit mir abgesprochen. Ehrlich". Das stimmte ja auch. Ich hatte keine Ahnung gehabt. Wie auch?

"Und mehr war nicht". Sie schaute mich immer noch erwartungsvoll an.

"Naja. Anscheinend wohnt er auch bei mir. Weil die ursprüngliche Familie, die sich um ihn kümmern sollte, abgesprungen ist und die Direktorin meine Eltern gefragt hat, ob er bei uns unterkommen kann. Wir haben ja ein großes Haus. Natürlich haben sie zugestimmt. Du kennst sie doch, hilfsbereit bis zum geht nicht mehr." Ich lächelte sie an. Hoffentlich glaubte sie mir. Wie gesagt Su kannte mich durch und durch und merkte schnell, wenn ich etwas flunkerte. Meine Hände fingen an zu schwitzen und ich wischte sie mir unbemerkt an meiner Hose ab.

"Das ist alles Sil?"
Su schaute mir noch einmal skeptisch in die Augen.

"Jap. Mehr war da nicht." Oh man. Ich hasste es sie anzulügen. Ich mochte lieber ein reines Gewissen und schaute schuldbewusst an die Tafel.

"Und wie ist er so? " Verlegen schaute sie zu Boden. Ich drehte mich verblüfft zu ihr um.
Oh nein. War sie etwa in Rufus verknallt. Nach nicht mal einer halben Stunde? Das ging aber schnell. Aber die anderen Mädchen schauten auch nur zu ihm und einige hatten sich an seinem Tisch versammelt. Anscheinend erzählt er ihnen von "London". Wenn die nur wüssten.

"Ja er ist ganz nett. Du kannst ihn aber selber kennenlernen. Ich muss ja schließlich auf ihn schauen".

Kaum zu fassen. Selbst Su fing an wie ein kleines Mädchen zu kichern und wurde rot, wie ich vorher. Sie ließ sich normalerweise nicht so schnell von einem Jungen beeindrucken.

"Stimmt." Sie strahlte und widmete sich wieder ihren Fingernägeln. Typisch Su. Sie wollte einfach gut aussehen. Naja ich glaube das ist bei allen Italienerinnen so. Da können sie nichts dafür. Sie sind von Natur aus sehr schön und eitel. Aber ich mochte Su trotzdem. Dafür kannten wir uns zu gut. Schließlich zählte nicht nur das Äußere, sondern vielmehr die inneren Werte. Ich wartete kurz ob Su nochmal über Rufus reden wollte. Aber es kam nichts. Puh das Kreuzverhör hatte ich überstanden. Das war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte.

Nach der Stunde hatten wir erst mal 10 Minuten Pause. Jetzt konnte ich Rufus, den anderen vorstellen. Ich packte meine Tasche zusammen und verließ zusammen mit Rufus den Raum.

"Und wie ist es gelaufen? "

"Gut Rufus, dank deiner Hilfe. Ehm ich stell dich jetzt am besten mal meinen Freunden vor. Su ist schon ganz gespannt. Also komm mit. Die anderen warten bestimmt schon auf uns."

Und tatsächlich an unserem üblichen Treffpunkt, einer Couch im Aufenthaltsraum warteten schon die anderen. Naja meine Clique, wenn ich das mal so sagen darf. Zusammen betraten wir den Raum.

"Hey Leute. Das ist Rufus Jones. Er ist unser neuer Austauschschüler von London. Ich soll ihn ein bisschen rumführen. " Ich lächelte alle an.

"Rufus das ist meine beste Freundin Su." Ich zeigte auf meine gut aussehende italienische Freundin.

Sie sagte: "Hey. Wilkommen in Irland" und schaute sofort zu Boden. Sie war rot geworden. Oh man.

"Das ist Jason". Ich zeigte auf meinen guten Freund mit den roten lockigen Haaren. Er hob die Hand.

"Und das ist Phyllis". Ich zeigte auf meine gute Freundin mit den blonden Haaren und braunen Augen. Phyllis ist etwas schüchtern, aber wenn man sie näher kennenlernt, etwas verrückter.

" So und das ist Tobias". Somit zeigte ich auf meinen grinsenden Freund mit den schwarz-braunen Haaren und den grünen Augen. Er nickte Rufus zu.

"Freut mich euch kennenzulernen". Rufus strahlte alle an.

" Dito," sagten wir alle im Chor. Ich ließ mich entspannt zu Phyllis auf die weiche Couch plumpsen und war rundum zufrieden mit der Welt.

" Nette Freunde hast du da".

" Ja ich weiß und du gehörst jetzt dazu Rufus."

Wir setzten uns alle bequem hin und meine Freunde quetschten Rufus über London aus. Ich lehnte mich grinsend zurück und amüsierte mich mit meinen Freunden, die ich alle sehr gern hatte.

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Auf dem Bild siehst du Dublin.