"Ash!!!!!," tönte Gwanes' Stimme magisch verstärkt durch das ganze Schloss.
Wir zuckten beide zusammen und lösten uns voneinander. Ash sah ziemlich mitgenommen. Ich hatte seine Haare richtig verwuschelt und sein T-Shirt war etwas ausgeleiert. Ich sah wahrscheinlich auch nicht besser aus. Aber das war es Wert gewesen. Das war der schönste Kuss meines Lebens gewesen. Ich strahlte Ash überglücklich an und er erwiderte mein Strahlen. Er stand von der Bank auf und zog mich mit sich.
"Ash. Du musst dich doch von unseren Gästen verabschieden. Komm endlich," rief Gwane ungeduldig.
Ohje. Das ging viel zu schnell. Ich wollte noch nicht gehen. Ich wollte bei Ash bleiben. Ich hatte ihn gerade erst gefunden.
Auch er war nicht begeistert. Zerknirscht schaute er mich an.
" Komm wir müssen. Ich beame uns ins Kaminzimmer und dann schmuggle ich dich zurück. " Er nahm meine Hand und ich schloss ängstlich die Augen. Ich spürte ein kurzes Ziehen in der Seite und schon waren wir da.
" Ash. Wie willst du mich unbemerkt zurückbringen?"
" Tja ich mache dich unsichtbar und dann läufst du hinter mir die Treppe runter. Sobald du sicher bei den anderen bist, zwickst du kurz meinen Bruder in den Arm und dann mache ich dich wieder sichtbar."
" Ok. Aber Ash sehen wir uns wieder. Ich will dich nicht verlieren. " Tränen stiegen mir in die Augen.
" Natürlich Silva. Ich werde dich besuchen so oft ich kann." Er zog mich an sich und ich atmete ein letztes mal seinen unverwechselbaren Geruch nach Rosen und Meerluft ein. Ich vermisste ihn jetzt schon. Ich weiß ich kannte ihn erst seit ein paar Stunden. Aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor.
" Wie willst du mich denn finden Ash?"
" Weisst du Vorherbestimmte können sich überall wiederfinden. Man muss nur an sie denken und ihrem Gefühl vertrauen. Ich werde dich finden. Egal wo du bist.
Aber Silva deiner Mutter wird das mit uns beiden nicht gefallen. Erzähle am Besten niemandem von uns. Es könnte ausgenutzt werden. "
Erwatungsvoll schaute er mich mit diesen blauen Augen an.
" Ash. Ich möchte nur zwei Personen davon erzählen. Sie sind mir sehr wichtig. "
"Na gut. Wem denn??"
" Su meiner beste Freundin. Sie ist zwar ein Mensch, weiß aber über mich bescheid. Ich könnte sie nie anlügen. Und Rufus. Er ist schließlich mein Beschützer." Bitte sag dass es in Ordnung ist. Ich möchte die beiden nicht belügen.
Ein schmerzvoller Ausdruck glitt über sein Gesicht.
" Das habe ich mir schon gedacht. " Er schaute zu Boden. Was hatte er den auf einmal? ?
" Silva. Liebst du Rufus??? " Tränen stiegen ihm in die Augen. Er war eifersüchtig auf Rufus. Aber da lief nichts. Ich liebte nur ihn und Rufus wusste das.
" Nein Ash. Ich liebe nur dich."
"Weiß er das auch?"
" Ja. Ich habe es ihm gesagt. Es hat ihm zwar das Herz gebrochen. Aber er versteht das." Ich lächelte und küsste ihn auf die Wange.
" Dann bin ich aber beruhigt. " Jetzt grinste er. Ein letztes Mal umarmten wir uns und dann berührte er mich kurz. Und siehe da ich war unsichtbar. Ich schaute an mir runter, aber ich sah nichts. Es funktionierte. Cool. Keiner sieht mich. Ich grinste zu Ash. Aber er reagierte nicht. Klar ich bin undichtbar.
" So komm Silva. Lauf hinter mir her. Und vergiss nicht. Ich werde dich finden und ich werde dafür sorgen das Gwane dir nichts tut."
Ok jetzt war ich beruhigt. Ash ging voran und setzte seinen.ausdruckslosen Blick auf. Er konnte gut schauspielern. Wenn ich ihn nicht genauer kennen würde, würde ich glauben er sei gemein. Aber das war er ja nicht. Ich lief hinterher und gesellte mich wieder zu meinen Freunden. Keiner bemerkte etwas. Nicht mal Gwane, der sich mit dem eingeschüchterten Herr Wörner unterhielt. Die Mädchen gafften wieder Ash an. Doch er machte da sich nichts draus. Er hatte ja mich. Wir hatten einander. In der Klasse angekommen zwickte ich Rufus, der misstrauisch zu Gwane schaute. Er zuckte zusammen, sagte aber nichts dazu. Ich schaute an mir runter und siehe da ich war wieder sichtbar. Gwane und Ash verabschiedeten sich von uns und wir gingen. Ash hatte mich nicht weiter beachtet. Es war zu gefährlich. Und ich hatte mir auch nichts anmerken lassen. Als wir die Burg verließen, war mir jetzt schon so als wäre ich nicht mehr ganz. Ich warf keinen Blick zurück und lief in den Abend hinaus. Er würde mich finden. Das wusste ich. Das musste er einfach.

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SILVA ◀1▶ - Das Findelkind
FantasiaDas Ehepaar Green findet eines Nachts ein kleines, schreiendes Baby auf ihrer Türschwelle und das kurz nachdem unerwarteten Tod ihres eigenen Kindes. Sie nehmen das kleine Mädchen mit den silberblauen Augen kurzerhand auf und geben sie als ihre Toc...