Tennis-Mindset

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Die entspannte Konzentration*. Erreicht und hält der Tennisspieler sein perfektes Stadium der entspannten Konzentration, so hat dies positiven Einfluss auf die Lockerheit, die Geschwindigkeit des Schlagarms und des Schlägerkopfes, die Ballkontrolle, die Beinarbeit und die geistige Handlungsfähigkeit.

YouTube-Video: Anspannung in den Gesichtern der Tennisprofis

Mentale Anspannung
Tennisspieler spielen oft mit einer hohen mentalen Anspannung. Diese entsteht durch Druck, Stress, Nervosität, Angst, Zweifel und Konzentrationsstress. Damit verbunden ist auch eine physische Anspannung der Muskeln. Insbesondere angespannte Arm- und Schultermuskulatur bremsen die Schlägerkopfgeschwindigkeit aus. Nur wenn der Tennisspieler sich von seiner mentalen Anspannung befreit, kämpft er nicht mehr gegen sich selbst und kann er sein Potenzial richtig entfalten.

Das perfekte Stadium
Der Spieler strebt eine ideale Abstimmung zwischen Entspanntheit und Konzentration an, sodass er im Match dauerhaft seine beste Leistung abrufen kann. Im perfekten Stadium denkt der Spieler nicht an seine Technik, sondern führt sie lediglich aus und visiert Ziele auf der gegnerischen Seite an.

Begriffe des perfekten Stadiums
- Im Flow sein.
- Im Tunnel sein.
- Bei sich sein.
- Gefasst sein.
- Im Hier und Jetzt sein.

Umschreibung des perfekten Stadiums
- Der Tennisspieler trackt nur noch den Ball, alles andere läuft intuitiv und automatisch.
- Die Bewegungen sind fließend. Der Schlagarm läuft frei. Die Schulter- und Armmuskulatur sowie die Griffhaltung sind entspannt. So erreicht der Tennisspieler hohe Schlägerkopfgeschwindigkeiten.
- Im Match trifft der Spieler die richtigen Entscheidungen.

Routinen zum Entspannen und Konzentrieren
- Reaktionen gemäßigt zulassen.
- Abhaken:
     * Einen Fehler mit dem Handtuch/Schweißband wegwischen.
     * Mit dem Schläger auf die Schuhsohle klopfen.
     * Nach dem Punkt sich abkehren vom Gegner.
     * Schläge simulieren.
- Sein eigener Coach sein: Sich selbst beraten und ermutigen.
- Entspannen:
     * Ruhig einatmen und ausatmen; auf die eigene Atmung hören.
- Konzentrieren:
     * Tennissaiten richten.
     * Immer die gleichen wiederkehrenden Rituale durchführen (siehe Rituale Rafael Nadal)
- Fokussieren:
    * Planung vor dem Beginn des Ballwechsels: Aufschlag, Return, Spielzug
    * Planung visualisieren.

Zwischen Anspannung und Entspannung
- Der Spieler ist im Hier und Jetzt. Negatives Denken ist abzuhaken. Negatives Denken führt zu mentalen und physischen Anspannungen. Mentale und physische Anspannung sind so miteinander verbunden, dass sie gleichzeitig entstehen und auch gleichzeitig wieder gelöst werden.
- Der Spieler ist zu konzentriert, wenn er beim Schlagen an die Ausführung seiner Technik denkt.
- Denken und Schlagen funktioniert nicht gleichzeitig.
- Der Spieler setzt sich unter Druck, wenn er seine Schläge negativ bewertet. Der Druck führt zu Anspannungen in der Muskulatur. Besser ist eine neutrale Fehlerbewertung (50 cm zu lang, 5 cm unterhalb der Netzkante). Zusätzlich sollte der Spieler die neutrale Fehlerbewertung nutzen, um die Flugbahn des Balls zu justieren, sodass die Schläge konstanter werden.
- Im Training zielt der Spieler auf kleinere Ziele, um die Konzentration auf das richtige Maß anzuheben.
- Im Match visiert der Spieler über die Flugbahn größere Zielflächen an, um seine Nervosität und Anspannung zu reduzieren und um freier aufzuspielen.
- Das Ausatmen in der Schwung- und Schlagphase führt zur Entspannung.
- Ein Tennisspieler, der von der Einstellung immer 110 % geben will, ist überspannt. Mit einer entspannteren Einstellung kann er sich besser weiterentwickeln.
- Ein Tennisspieler, der einerseits im Training nicht fokussiert ist, ohne Körperspannung spielt und sich leicht ablenken lässt sowie anderseits im Match überspannt ist und sich selbst im Weg steht, sollte zusammen mit dem Trainer für das Match und das Training einen Mittelweg finden.
- Beim Erlernen neuer Technik muss sich der Tennisspieler auf die Ausführung der Technik konzentrieren. Somit verlässt der Spieler seine Komfortzone im Training und im Match. Erst wenn die Automatismen wirken und die neue Technik in Fleisch und Blut übergegangen ist, kann der Tennisspieler wieder sein ideales Stadium der entspannten Konzentration erreichen.

YouTube-Video: Vergleich zwischen Training und Match

YouTube-Video: Fehler akzeptieren

* Der Begriff entspannte Konzentration wurde aus dem Timothy Gallweys Buch ,,Tennis - Das innere Spiel: Durch entspannte Konzentration zur Bestleistung" übernommen.

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