Schicksalsschlag

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(V/N)'s Sicht

Ich rannte einfach nur, immer schneller und schneller. Mein Atem raste und mein Puls beschleunigte sich mit jedem weiteren Atemzug den ich tätigte. Die kalte Luft schnürte mir förmlich die Kehle zu und ich versuchte panisch, wie ein hilfloses Kind das gerade ertrank, nach Luft zu schnappen.

Aber wo war ich hier bloß?

Ich befand mich in einer dunklen Gasse in die der Regen ununterbrochen niederprasselte. Sie war so schmal, dass ich das Gefühl hatte die Häuser würden sich auf mich zu bewegen. Dieser Ort war unheimlich und ich wollte einfach nur von hier weg. Nach einer Weile des flüchtens blieb ich völlig außer Atem stehen und stützte meine Hände auf meinen Knien ab. Ich befand mich in einer riesigen Pfütze, die fast den ganzen Boden bedeckte. Die vielen Regentropfen erzeugten immer wieder kleine Wellen darin, sodass es mir schwer fiel etwas zu erkennen. Doch ich sah etwas genauer hin und konnte schließlich ein Spiegelbild entziffern.
Aber etwas war anders...

Das war nicht mein Gesicht was ich dort sah.

Es war das meines Vaters!

Ja da war ich mir ganz sicher, ihn würde ich überall wiedererkennen. Doch wie war das möglich?! Ich war mir doch sicher er sei tot! Was ging hier bloß vor sich? Träumte ich etwa gerade?

Plötzlich fingen meine Beine wieder unaufhörlich an zu laufen. Ich hatte keine Kontrolle über sie und konnte nicht anhalten. Wie aus dem Nichts baute sich aufeinmal ein ziemlich großer Mann vor mir auf und richtete seine Waffe auf mich. Ohne darüber nachzudenken wich ich seinem Schuss aus und schlug ihn zu Boden. Aber das war nicht mein Verdienst. Ich konnte mich nicht bewegen, keinen Zentimeter. Aber was war dann hier los? Wer hatte diesen Mann zu Boden geschlagen? War das etwa mein Vater?

Mir schwirrten in dem Moment so viele Fragen durch den Kopf auf die ich einfach keine Antwort fand. Ich rannte immer weiter bis mich eine große Gruppe von Leuten in schwarzen Uniformen umzingelt hatten.

Diese Uniformen...

Es bestand kein Zweifel, sie waren es! Die Black Soldiers verfolgten meinen Vater, da war ich mir jetzt sicher. Sie sprachen zu mir und ich antwortete. Aber aus irgendeinem Grund konnte ich nicht verstehen was sie sagten. Nichtmal meine eigenen Worte konnte ich verstehen. Es war wie als wären meine Ohren Unterwasser getaucht. Ich nahm alles um mich herum in einem gedämpften Ton war und auch meine Sicht war nicht sehr deutlich. Ich musste wissen was sie sagten, es war sicher wichtig!

Was?
Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Der sieht ja aus wie...

Levi?!

Einer der Männer holte ein Kind hervor und hielt ihm ein Messer an den Hals. Der kleine Junge blutete aus Mund und Nase, es sah schrecklich aus. Seine Kleidung war größtenteils zerrissen und schmutzig. Nichtmal Schuhe besaß er. Unter seinen Füßen bildete sich eine kleine Blutlache, die aber vom Regen schnell wieder verwischt wurde. Ich sah etwas genauer hin. Aber was ich da sah konnte ich kaum fassen...

In seinen Füßen befanden sich jede Menge Scherben! Das gleiche hatte er auch an seinen Händen. Ich spürte wie mir bei dem Anblick der Atem stockte.

Wie konnte man einem Kind nur so etwas antun?!

Die Klinge befand sich bedrohend nah an seiner Kehle. Er hatte schwarze Haare, die zu einem zerzausten undercut frisiert waren und dann waren da noch diese Augen... Sie waren stahlgrau, genau wie Levis. Allerdings konnte man in ihnen keinen gleichgültigen, ernsten und kalten Ausdruck erkennen, so wie ich es von ihm gewohnt war..Nein..Es war Angst und Verzweiflung. Man konnte es ganz deutlich sehen. Ein Meer aus Tränen floss seine Wangen hinunter und prasselten zusätzlich zu dem vielen Regen auf den kalten Steinboden.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt