Eine alte Freundin

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(V/N)'s Sicht

,,WAS? Armin ist verschwunden?!", brüllte Eren während er von einer auf der anderen Sekunde nun wieder aufrecht stand, bereit in Richtung Armins Krankenzimmer zu stürmen.

,,Ereeen hier geblieben, lass die nette Frau da erstmal ausreden!", packte Hanji ihn an der Kapuze und zog den zappelnden Eren somit wieder in den Raum hinein.

Immernoch völlig außer sich stand die Krankenschwester im Türrahmen und rang verzweifelt nach etwas Luft. Mikasa stellte einen Stuhl vor ihr ab und nickte ihr aufmunternt zu: ,,Setzen Sie sich bitte."
Dankbar nahm sie Mikasas Angebot an und kam dadurch auch langsam wieder zu Atem.

,,Frau?"

,,Yoshida.", half sie Erwin auf die Sprünge.

,,Frau Yoshida, erzählen Sie doch nun einmal ganz in Ruhe was denn überhaupt passiert ist.", forderte Erwin sie auf und nahm direkt gegenüber von ihr Platz. Wir anderen standen etwas unbeholfen in einer Art Halbkreis drum herum. Auch Eren hatte mittlerweile aufgehört zu zappeln und zwang sich dazu ebenfalls zuzuhören. So wie ich ihn kannte würde er jetzt trotzdem lieber losrennen und selbst nachsehen was passiert war, anstatt hier seine Zeit zu verschwenden. Naja irgendwie konnte ich das nachvollziehen, denn es ging immerhin um Armin, seinen besten Freund.

Wenn Sasha urplötzlich verschwunden wäre würde ich mir wohl genauso große Sorgen machen. Mein Blick fiel bei dem Gedanken automatisch auf Sasha, die direkt links neben mir stand. Wahrscheinlich versuchte sie gerade die feindseligen Blicke der anderen abzuwehren die eigentlich mir galten. Etwas peinlich berührt senkte ich meinen Blick wieder, ich konnte ihnen einfach nicht mehr in die Augen sehen. Trotzdem brannte diese Feindseligkeit auf meiner Haut und ließ mich ihren gesamten Hass sehr deutlich spüren.

Aber meine Gedanken wurden von Frau Yoshida unterbrochen, die sich inzwischen wieder etwas beruhigt hatte.
,,Naja eigentlich war das eine ganz normale Schicht, so wie immer. Ich hatte gerade einem Patienten etwas zu Essen gebracht. Als ich dann wieder den Flur betrat vernahm ich ein seltsames Klopfen und Schreie. Ich suchte die Ursache für diesen Lärm und fand ihn schließlich im Zimmer von Herrn Arlert. Aber als ich reinkam war er nirgendwo zu sehen. Das Fenster stand weit offen und die zwei Security Männer waren gerade dabei jemanden gefangen zu nehmen. Tut mir leid mehr weiß ich nicht.", frustriert davon dass sie nicht mehr tun konnte als davon zu berichten, dass Armin verschwunden war ging sie wieder in Richtung Tür.
,,Die Gefangene wurde in den Verhörraum gebracht, Herr Smith.", mit diesem Satz trat sie aus dem Raum heraus und ließ uns völlig überwältigt hier zurück.

,,Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren.", Erwin ließ sich diese Überwältigung natürlich nicht anmerken und hatte somit sofort einen Plan auf Lager.
,,Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Kirstein, Springer, Braus und Jäger ihr unterstützt die Spurensicherung. Ackerman, (N/N) und Hanji folgen mir in den Verhörraum.", befahl er uns.
Nur Eren schien mit dieser Aufteilung nicht ganz zufrieden zu sein. Dafür dass er sich traute Erwin zu widersprechen bewunderte ich ihn ein bisschen, er scheute vor nichts zurück.
Vielleicht war er aber auch einfach nur dämlich.

,,Chef, ich bitte Sie mich ihrer Gruppe anschließen zu dürfen. Ich würde gerne hören was der Gefangene zu sagen hat.", salutierte er.
Doch Erwin musterte ihn nur skeptisch mit einer hochgezogen, buschigen Augenbraue.

,,Ja Chef, ich werde mich dem Team der Spurensicherung anschließen.", salutierte Mikasa nun auch. Sie tat wirklich alles um Eren glücklich zu machen, früher konnte ich das nicht nachvollziehen. Doch nachdem ich Levi in mein Herz geschlossen hatte wusste ich nur zu gut was sie gerade fühlen musste.

,,Na komm Erwin lassen wir die beiden tauschen. Wenn wir uns nicht gleich beeilen ist Armin schon über alle Berge! Hopp hopp Kinder wir haben keine Zeit zu verlieren!", nahm Hanji Erwin die Entscheidung ab. Sie klopfte ihm einmal aufmunternt auf die Schulter und beide Gruppen setzten sich in Bewegung.
Auf unserem Weg in den Verhörraum gab niemand auch nur ein Wort von sich, nicht mal Hanji. Sie machten sich wahrscheinlich alle gerade genauso große Sorgen um Armin wie ich. Doch Eren und Mikasa mussten sich wohl am meisten um ihn sorgen, sie waren ja seine langjährigen Kindheitsfreunde.
Aufmunternt versuchte ich Eren, während ich neben ihm her lief, eine Hand auf die Schulter zu legen. Sein daraufhin hasserfüllter Blick in meine Richtung ließ mich meine Hand aber dann doch zurück ziehen.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt