Blutbefleckt

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(V/N)'s Sicht

,,Da wo ein Schatten ist, ist auch ein Licht."

Und dann sah ich es, einen Ausweg, das rettende Licht.
Sie waren alle hier...
Meine Freunde und Kameraden, meine Eltern und auch Levi.
Ich sah sie alle vor meinem geistigen Auge.
Ich spürte wie sich der Wille zu leben immer schneller in mir auszubreiten begann, denn der Grund für meine Stärke lag doch direkt vor mir. Ich wollte für sie stark sein. Die Energie, die ich daraus schöpfte strömte durch meinen Körper und ließ mein Herz nur so rasen. In meinen Augen spiegelte sich meine gesamte Kraft wieder. Aufeinmal waren meine Gedanken befreit von all der Angst und der Furcht und ich konnte wieder klar denken.

Ich schwang mein Bein so hoch ich konnte und verpasste meinem Gegenüber mit einer gewaltigen Kraft einen Tritt ins Gesicht, woraufhin sich sein Griff lockerte. Diese Chance nutzte ich und wandte mich aus seinem Griff heraus. Fast schon automatisch liefen meine Beine in Richtung der Waffe, die ich eben fallen gelassen hatte. Ich schnappte sie mir und zielte auf die Stirn des Gegners, der mich eben noch fast getötet hätte.
Unsere Blicke trafen sich noch ein letztes Mal, bevor ich den Abzug betätigte.
Ein lauter Knall hallte durch die kalte Luft und ließ mich für einen kurzen Moment erstarren.
,,Du Miststück!!", brüllte mir ein weiterer Feind entgegen, während er mit seiner Waffe auf mich zielte.
In der Eile hatte ich ganz vergessen, dass mein Gegner ja noch einen Partner an seiner Seite hatte. Ich riss meinen Kopf zur Seite und richtete instinktiv meine Pistole auf ihn. Daraufhin folgte ein weiterer Schuss.
In meine Nase drang der intensive Geruch von Blut und drohte meinen Verstand zu benebeln.

Ich taumelte in Richtung der leblosen Körper und blickte ihnen in ihre kalten Augen. Das Licht darin war bereits erloschen. Ihre blutüberströmten Gesichter ließen mich erzittern. Ich strich ihnen mit der Hand über ihre Augen, um sie zu schließen und ihnen den letzten Respekt zu erweisen.
Kraftlos ließ ich mich vor ihnen auf die Knie fallen und betrachtete meine zitternden und jetzt blutbefleckten Hände. Ich hatte es ohne zu zögern getan, ich hatte jetzt diese zwei Menschen auf dem Gewissen. Auch wenn sie ohne Zweifel meine Feinde gewesen waren, konnte ich dennoch nicht mit Gewissheit sagen, ob sie nicht dasselbe Schicksal gehabt haben wie mein Vater. Vielleicht waren auch sie nur Sklaven dieser verlogenen Organisation.

Die Verzweiflung fing an der Wut in mir Platz zu machen und ich hatte jetzt wieder ein ganz klares Ziel vor Augen. Ich musste sie aufhalten, Ja es war das Vermächtnis meines Vaters, dass er mir hinterlassen hatte. Ganz bestimmt, es war sein Wille diese Organisation auszuschalten und all die Menschen die darunter leiden mussten zu erlösen.
Meine Hände hörten plötzlich auf zu zittern und ich ballte sie zu einer Faust zusammen.
Es war meine Aufgabe seinen Willen zu erhalten und eines Tages zu verwirklichen.

Hm? Was war das?
Im Augenwinkel konnte ich einen Schatten erkennen. Aber so schnell wie er aufgetaucht war, war er auch schon wieder in den dunklen Gassen verschwunden.
Wirklich seltsam...

,,Hey (V/N)! Alles okey?!"

Augenblicklich riss ich meinen Kopf zur Seite und sah Eren, Armin, Mikasa und Sasha auf mich zu stürmen.
,,Leute? Was macht ihr denn hier?", verwundert richtete ich mich auf. Das hielt allerdings nicht lange an, da Sasha mir in einer stürmischen Umarmung den Boden unter den Füßen weg riss.
,,Zum Glück geht's dir gut! Ich hab doch gesagt jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!!", kleine Tränen der Erleichterung kullerten ihre Wangen hinunter.
Ich erwiderte ihre Umarmung und war einfach nur froh darüber sie zu haben, und zwar sie alle.
,,Jetzt zerquetsch sie doch nicht gleich! Wir müssen uns jetzt aufs wesentliche konzentrieren du Hohlbirne!", schnaubte Eren, während er Sasha von mir runter zog und auch mich damit wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holte.

,,Eren hat recht, es könnten uns jederzeit noch weitere Feinde auflauern.", meldete sich jetzt Armin zu Wort.
Ich nickte nur, denn auch ich wusste, dass man sich nie zu sicher fühlen sollte. Das könnte das letzte sein, was man tut.
,,Wie ich sehe hast du es geschafft die hier zu erledigen.", Eren deutete auf die zwei Feinde, die jetzt nur noch reglos am Boden lagen.
,,Auch wir sind auf dem Weg hierher angegriffen worden. Mikasa konnte sie aber noch rechtzeitig ausschalten."
Ich schaute zu ihr rüber und konnte sehen, wie sie verlegen ihren Schal zurecht zupfte. Sie hatte echt was drauf.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt