Verhör

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(V/N)'s Sicht

Mein Atem hob und senkte sich ziemlich unregelmäßig. Meine Kehle brannte und die Luft die ich atmete fühlte sich an, als würde sie mich von innen heraus verbrennen. Schnell schnappte ich immer wieder hastig nach Luft, aber das Gefühl wollte einfach nicht verschwinden. Mein Körper war pitschnass, meine Kleidung roch verkokelt und der Angstschweiß lief mir nur so den Rücken hinunter.
Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber es ging nicht. Noch immer war alles schwarz um mich herum. Egal wie oft ich versuchte meine Augen zu öffnen, da war nichts außer die Finsternis die mich zu verschlingen drohte.

,,Hilfe! Ich brauche Hilfe!", krächzte ich mit einer rauen Stimme die sich schon fast heiser anhörte.

,,HILFE!", kreischte ich nochmal lauter.

,,So so, du bist also wach.", antwortete mir endlich jemand.

Ich konnte die Stimme zuerst nicht zu ordnen, aber ich kannte sie da war ich mir sicher...
Dann spürte ich, wie jemand das Tuch dass auf meinen Augen ruhte entfernte und ein grelles Licht ließ meine Augen für einen kurzen Moment erblinden.
Ich blinzelte ein paar mal hastig, bis ich einigermaßen etwas erkennen konnte.
Ich befand mich in einem weißen Raum auf einem ebenso weißen Stuhl. Meine beiden Arme und Beine waren an diesen gefesselt. Dieser Ort erinnerte mich ein bisschen an einen Zahnarztbesuch, doch leider war mir bewusst, dass dies hier etwas ganz anderes war.

Dann betrat eine Person den Raum und setzte sich direkt vor mich auf einen weiteren, diesmal aber wesentlich kleineren Stuhl. Ich starrte sie eine Weile lang einfach nur an. Lässig überkreuzte sie beide Beine und verschränkte gleichzeitig ihre Arme nachdenklich vor der Brust. Ihre braune Brille saß leicht schief auf ihrer Nase und ihre ebenso braunen Haare waren wie immer zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengeknotet.

,,Na (V/N)? Nachdem du festgenommen wurdest bist du einfach ohnmächtig geworden, hab ich mir vielleicht Sorgen gemacht! Gehts dir jetzt besser?", fragte Hanji vorsichtig.

,,Was musste sie nur gerade von mir denken?", war der erste Gedanke der mir in diesem Moment durch den Kopf schoss.
Sie hasste mich ganz bestimmt, oder sie musste zumindest ziemlich enttäuscht von mir sein. Denn so ernst hatte ich sie noch nie erlebt, ihre ernste Miene glich schon fast Erwins. Aber bei ihm war das normal, Hanji allerdings war immer von froher Natur gewesen und es schmerzte mich sie so zu sehen...

,,Wo bin ich hier Hanji?", ich antwortete auf ihre Frage mit einer weiteren Frage. Ich musste sie so schnell wie möglich von der Wichtigkeit von Levis und meinem Plan überzeugen, für smalltalk war jetzt keine Zeit!

,,Ach richtig ich glaube du warst hier ja noch nie. Wir sind hier in unserem Verhörraum für... naja sagen wir Spezialfälle.", etwas verlegen rieb sie sich mit einer Hand den Hinterkopf.

,,Spezialfälle? Hanji du kannst ruhig ehrlich zu mir sein, ich bitte dich sogar darum.", irgendwas stimmte hier nicht,  das spürte ich.

,,Erwin denkt du gehörst zu den Black Soldiers, deswegen sind wir hier. Hier verhören wir die Mitglieder der BSD."
Für einen Moment lang starrte ich sie einfach nur mit großen Augen an, ich bekam in dem Moment keinen Ton heraus. Mein Ziel war es doch die BSD aufzuhalten, und jetzt wurde ich da verhört wo auch sie verhört wurden.
Das musste ich erstmal verarbeiten.
In meinem Hals bildete sich ein Kloß der mich fast zu ersticken drohte.  Nervös versuchte ich diesen herunterzuschlucken. Mehrere Schweißperlen kullerten meine Stirn hinunter und hinterließen ein unangenehmes Gefühl, da ich meine Hände nicht bewegen konnte um sie wegzuwischen.

,,Hör zu, ich weiß dass das ziemlich verrückt klingt. Und wenn ich das sage muss das schon was heißen.", sie setzte ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen, aber diesmal sah es gefälscht aus.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt