Eisige Blicke

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(V/N)'s Sicht

,,Na schön, ich glaube an dich.", antwortete er mir schließlich nach ein paar Minuten der Stille.
Ich konnte nicht anders als ein breites Lächeln aufzusetzen, nachdem er diese Worte laut ausgesprochen hatte.
,,Was grinst du denn so? Ich dachte du musst Leben retten.", lächelte er zurück, bevor er sich umdrehte und wieder auf dem Platz verschwand.

,,Jo meine Soldaten! Es gibt eine kleine Änderung für unseren ersten Kampf. Für die kleine Kyouka ist jetzt (V/N)
(N/N) eingesprungen! Entweder ist sie dumm oder extrem mutig hahaha!", lachte er gehässig. Doch diesmal machte mir das nichts aus.

Selbstbewusst trat ich aus der Tür und lief in die eine Ecke des Platzes, von der aus Kyouka mir schon entgegenlief. Als sie bei mir angekommen war fiel sie mir sofort stürmisch und vor Dankbarkeit um den Hals und ein paar Tränen verließen ihre braunen Augen.

,,Ich kann dir gar nicht genug danken...Aber warum tust du das für mich? Wir kennen uns ja kaum..." schluchzte sie vor sich hin, während sie mich immernoch in einer festen Umarmung gefangen hielt.
,,Das ist unwichtig. Die Hauptsache ist doch, dass deine kleine Schwester dich wiedersieht oder?", lächelte ich und mit diesen Worten löste ich mich aus der Umarmung und begab mich auf meine Position.

Jetzt gab es kein Zurück mehr, gleich würde ich gegen Berthold kämpfen.
Ich musste einfach gewinnen, koste es was es wolle. Doch aus irgendeinem Grund verspürte ich weder Angst noch Trauer, obwohl ich gegen einen Kameraden kämpfen musste. Vielleicht lag dass daran, dass diese seltsame Kraft meine Sinne betäubte und ich vor Kampfeslust nur so strotzte. Doch egal was es war, ich musste es gegen Berthold einsetzen, um aus diesem Kampf als Sieger hervorzugehen, immerhin glaubte Levi an mich, ich durfte ihn nicht enttäuschen.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, dass Kenny gerade dabei war das Startsignal zu geben.

,,3...2...1...Lasst den Spaß beginnen!", brüllte seine Stimme durch die ganze Halle und holte mich zurück in die Gegenwart. Sofort zückte ich die zwei Schwerter, die der Ausrüstung anstatt einer Pistole beigelegt worden waren. Wahrscheinlich damit es nicht zu einfach wird. Ich rannte mit voller Geschwindigkeit auf ihn zu und ignorierte den Schmerz in meinem Bein gekonnt. Im zickzack Muster, um eventuellen Angriffen auszuweichen, kam ich ihm immer näher. Doch er bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle.
Was hatte er nur vor...?
Er muss doch irgendeine Strategie haben!

Ich verwarf die Fragen die immer wieder in meinem Kopf auftauchten und konzentrierte mich wieder auf den Kampf. Wenn man das überhaupt einen Kampf nennen konnte.

,,Na sowas? Hat der Junge etwa aufgegeben und lässt sich einfach umbringen? Hahaha!", hallte Kennys arrogante Lache über den ganzen Platz.

Ich war jetzt nur noch einige Meter von ihm entfernt und setzte zum Sprung an. Mit einem Haken meines 3d-Manöver visierte ich eine der ziemlich tief hängenden Lampen an und ließ mich daran hochziehen. Oben angekommen brachte ich meine Schwerter in Angriffsposition und flog dann in einem blitzschnellen Sturzflug senkrecht auf ihn zu. Während ich mich im Freien Fall befand war mein Blick ununterbrochen auf ihn und seine Hände gerichtet. Noch hatte er keine Waffe gezückt, vielleicht wartete er ja nur darauf, dass ich ihm zu nahe kam, damit er den Überraschungsmoment ausnutzen konnte...

Doch Zeit um meine Attacke jetzt noch abzubrechen hatte ich nicht mehr, also flog ich weiter auf ihn zu, bis ich mich nur noch wenige Zentimeter entfernt von ihm befand. Die Zeit schien in dem Moment wie still zu stehen. Der kalte Wind fegte über den Platz und warf mir ein paar Haarsträhnen ins Gesicht. Mein Blick blieb an seinen Augen haften, und je länger ich dort hineinsah, desto mehr wurde mir bewusst, dass er gar nicht kämpfen wollte.
Was tat ich hier nur gerade?
Das war doch mein Kamerad und trotzdem war ich ohne zu zögern dazu bereit ihn zu töten...

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt