Weil ich dich liebe

402 31 0
                                    

(V/N)'s Sicht

Mein Verstand war wie benebelt. Ich nahm alles um mich herum in einem gedämpften Ton war.
Vor mir sah ich nichts weiter als das tiefe schwarz, das mich wieder zu verschlingen drohte.
Ich versuchte ein paar klare Gedanken zu fassen und mich auf die jetzige Situation zu konzentrieren.

Was war nur passiert?!

Ich hatte keine Ahnung.
Schritt für Schritt ging ich meine letzten Erinnerungen durch und versuchte ein bisschen Klarheit in dieses Gedankenchaos zu bringen.
Aber es half nichts, ich saß einfach nur weiterhin da, ahnungslos und verzweifelt.
Aber, wo saß ich denn eigentlich?
Und die bessere Frage war wohl eher wer hatte mir das angetan..?

Ich spürte wie ich anfing vor Panik zu zittern. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus.
Jetzt erst spürte ich die eisige Kälte die vom Boden ausging, auf dem ich hockte.
Verzweifelt versuchte ich mich aufzuraffen, doch meine Beine bewegten sich keinen Zentimeter vom Fleck.
Sie fühlten sich taub an und gehorchten nicht, als wenn sie gar nicht mehr zu mir gehören würden.
Egal wie oft ich auch versuchte aufzustehen, ich schaffte es einfach nicht.
Die Kraft die in letzter Zeit so oft meinen Körper durchströmte war nun einfach verschwunden.
Jetzt erst wurde mir wieder bewusst wie schwach ich doch immer gewesen bin. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit wollte ich doch eigentlich nie wieder spüren, und doch beherrschte es mich schon wieder, immer weiter übernahm dieses Gefühl die Kontrolle über meinen Verstand...

Nein...so durfte ich nicht denken.
Im Vergleich zu früher hatte sich doch einiges verändert, auch ich selbst.
In der Zwischenzeit sind mir schon so viele schreckliche Dinge passiert, trotzdem war ich noch immer am Leben.
Dass ich nach all diesen Dingen noch am Leben war musste doch einen Grund haben, es musste doch irgendeinen Sinn haben.

Natürlich! Diesen Grund den ich suchte gab es, es lag doch direkt vor mir!

Ich musste für sie leben, meine Freunde, ich wollte sie beschützen.
Dieser Gedanke war bis jetzt mein Antrieb gewesen und hatte mich immer wieder angespornt. Auch in Zukunft musste ich diesem Ziel weiter hinterher jagen und niemals aufgeben. Das hätte auch mein Vater so gewollt.
Außerdem war da noch er...Levi.
Ich liebte ihn und er liebte mi-...
Ich stoppte diesen Gedanken, denn meine Erinnerungen und die schmerzliche Realität wurden mir wieder vor Augen geführt.
Er liebte mich vielleicht nicht, aber trotzdem brauchte er mich.
Ich musste ihn wieder auf den richtigen Weg führen, das war einer der Gründe warum mich das Schicksal bis jetzt am Leben gelassen hatte, da war ich mir sicher.
Bevor ich diese Welt verlassen würde musste ich ihm unbedingt helfen.

Mit neuem Mut hob ich meinen Kopf, der sich genauso Taub anfühlte wie meine Beine und der Rest meines Körpers, das waren wohl die Nachwirkungen dieser merkwürdigen Spritze die Levi mir verabreicht hatte.
Trotzdem versuchte ich vorsichtig meine Arme anzuheben, doch das bereute ich dann auch sofort wieder.
Ein höllischer Schmerz zog sich plötzlich durch mein Handgelenk, ich konnte nicht anders als aufzuschreien.
Kalte Eisenketten bohrten sich bei dem Versuch meine Arme zu bewegen immer weiter und fester in meine Haut.
Mit jeder weiteren Bewegung schnitten sie sich immer tiefer in das Fleisch.
Ich spürte wie ein paar Tropfen einer warmen Flüssigkeit meine Arme hinunterliefen. Das machte das höllische Brennen nur noch schlimmer und ich gab einen erneuten Verzweiflungsschrei von mir.

Ich schrie so laut, dass ich nicht mal das laute Quietschen der Eisentür bemerkt hatte, die sich in dem Moment öffnete.

Das nächste was ich mitbekam war, wie mich zwei starke Arme umschlossen und hochhoben.
Ich landete auf einer Schulter und ich spürte wie der Mensch sich in Bewegung setzte.
Durch eine Augenbinde war mir immernoch die Möglichkeit genommen zu sehen.
Ich hatte also keine Ahnung wer mich hier gerade durch die Gegend trug.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt