Geopfert

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Levi's Sicht

Träge trottete ich durch die nur schwach beleuchteten Flure. Als ich mich heute morgen im Spiegel betrachtete musste ich feststellen, dass meine Augenringe heute besonders groß waren. Das könnte wohl an letzter Nacht liegen, ein leichtes Kribbeln breitete sich auf meiner Haut aus, als ich daran dachte. (V/N) und ich hatten noch bis tief in die Nacht getanzt, so lange bis die Sonne schließlich aufging.
Während ich darüber nachdachte wurde es mir schlagartig bewusst, sie war die Person die mein Leben lebenswert machte. Alles was ich wollte war sie glücklich zu machen und zu schützen. Dafür war es unbedingt nötig meinen Dreckssack an Onkel zu verraten und für die Spezialeinheit zu spionieren, da war ich mir sicher. Ich beschleunigte mein Tempo, denn ich durfte keine Zeit verlieren.

Ich beendete meine Gedankengänge und hielt vor meinem Büro. Mithilfe meines Schlüssels öffnete ich die knarzende Holztür und trat hinein ins Innere, wo der kleine blonde bereits wartete.

,,Hallo Hauptgefreiter.", begrüßte er mich vorsichtig.
Ich nickte nur als Antwort und starrte ihm eine Weile lang in seine Meer blauen Augen. Sie spiegelten zwar seine Angst wieder, doch an Entschlossenheit besaß er mindestens genauso viel.
Es wurde also langsam ernst.

,,Also Blondie, du weißt bereits warum du hier bist und kennst den Plan. Es wird Zeit ihn auch umzusetzen. Bist du bereit, getötet zu werden?", den letzten Satz betonte ich noch einmal extra bedrohlich und bewegte mich dabei mit langsamen, fast lautlosen Schritten auf ihn zu. Ich zog die Pistole die an meinem Gürtel befestigt war und drückte sie ihm mit ausgestrecktem Arm an die Stirn. Vorsichtig umspielte ich den Abzug mit meinem Zeigefinger. Belustigt beobachtete ich wie Arlert vor Angst die Augen zu kniff und eine Schweißperle über seine Wange kullerte.

,,Keine Angst Blondie, du wirst jetzt nicht sterben. Ich wollte nur sehen ob du dich wehren würdest, doch du hättest tatsächlich dein Leben für deine Kameraden und das Wohl der Allgemeinheit geopfert. Respekt.", ich verstaute die Pistole wieder in meinem Gürtel und nickte ihm einmal anerkennend zu.

,,Vielen Dank, Captain.", er schien sich über das Lob zu freuen, blieb aber weiterhin professionell.
,,Ich würde jederzeit mein Leben für ein gemeinsames Ziel geben, das ist meine Aufgabe als Polizist der Spezialeinheit.", er salutierte daraufhin.

,,Doch wenn Sie mich jetzt nicht töten, wie wollen Sie Kenny beweisen, dass ich tot bin?", fragte er.

,,Du bist ganz schön neugierig Bengel. Aber auch ein kluger Kopf, deswegen weihe ich dich ein. Wir haben ein Double für dich, dass an deiner Stelle sterben wird, sodass Kenny uns einfach glauben muss.", ich beobachtete aus dem Augenwinkel, wie sich sein Gesicht verfinsterte.

,,Wenn ich meine Bedenken äußern dürfte Sir, ich finde es moralisch nicht richtig, dass jemand an meiner Stelle sterben soll.", merkte er vorsichtig an.

,,Vielleicht entspricht das nicht euren moralischen Vorstellungen, aber du bist hier bei den Black Soldiers. Hier gibt es keine Moral, nur einen Haufen von Verbrechern und einer davon wird heute sterben, ob es dir gefällt oder nicht.", gerade erst als ich meine Standpauke beendet hatte klopfte es an der Tür. Ich deutete mit einem Nicken in die Richtung eines alten Schranks an, dass Arlert sich dort verstecken sollte. Zu meiner Erleichterung gehorchte er sofort und ich konnte Petra die Tür öffnen.

,,Hier ist er, Levi."
Neben der kleinen rothaarigen stand jetzt ein fast ebenso zierlicher Mann mit blonden, langen Haaren, der ziemlich verwirrt drein schaute. Seine Hände waren hinter seinem Rücken mit Handschellen gefesselt. Die Kleidung die ihr trug war bereits zerissen und wieß Spuren von Rattenbissen auf. Außerdem stank der Typ unerträglich. Angeekelt rümpfte ich meine Nase, während ich ihn musterte. Er sah Arlert doch etwas ähnlich und Kenny der den Bengel vorher noch nie gesehen hatte dürfte uns das wohl abkaufen.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt