Levi x Reader - In love with a criminal

Zwiespalt

Levi's Sicht

Seine braunen Augen durchbohrten mich förmlich und der Hass darin wurde immer brennender und intensiver. Ich starrte ihn nur zurück an. Seine tragische Geschichte die er eben offenbart hatte hallte noch in meinem Kopf nach.
In meiner gesamten Zeit bei den BSD hatte ich viele Morde in Kennys Auftrag begangen, schon früh fing ich damit an.
Ich erinnerte mich an jedes meiner Opfer, so auch an dieses Ehepaar und seine Mutter die ich auf dem Gewissen hatte. Ich verstand seine Wut, aber für mich war es damals nicht mehr als eine einfache Mission die ich zu erfüllen hatte.

,,Warum so still aufeinmal du Bastard?", mit einem triumphierenden Lächeln grinste der braunhaarige mich an.

,,Denkst du mir machen deine Beleidigungen was aus?", antwortete ich daraufhin stumpf und ließ mir weiter keinerlei Emotionen anmerken.

,,Meine Beleidigungen vielleicht nicht, aber dein Tod macht dir vielleicht doch etwas aus."

Mit einem Ruck verpasste er mir einen kräftigen Tritt in den Bauch. Danach folgte noch einer, noch einer und noch ein weiterer.

,,Das reicht jetzt Eren! Er hat genug. Bringen wir ihn weg von hier.", versuchte der blondhaarige Bengel Eren zu beruhigen und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Die schüttelte er aber direkt wieder ab.
,,Hast du mir eben nicht zugehört Armin? Der Bastard hat es nicht anders verdient!!", brüllte er mit einem Schmerz in der Stimme der nicht zu überhören war.

Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich nicht weiter.
Bis jetzt hatte ich für alles eine Lösung gefunden, deswegen hatte die Polizei es auch noch nie geschafft mir gefährlich zu werden. Doch diesmal war es anders. Ich war hier um meine besten Freunde zu retten, (V/N) war ebenfalls in Gefahr. Ich riskierte einen kurzen Blick in ihre Richtung und sah wie kalter Schweiß ihre verängstigten Wangen hinunterlief. Automatisch kam in mir das Bedürfnis hoch sie in meine Arme zu schließen.

Es war also wieder passiert.
Ich hatte mich von meinen Gefühlen leiten lassen. Sie hatte es geschafft das nun meine emotionale Seite die komplette Kontrolle über mich erlangt hatte, wie enge Fesseln schling diese Seite sich um meinen Körper und schränkte meine Handlungen ein.
Aber ich war ein Killer.
In meinem Job konnte so etwas jederzeit das Ende bedeuten.

Ich sah zurück zu Eren der nun ruckartig die Hand zu einer Faust ballte und damit seine ganze Wut an meinem Gesicht ausließ. Es fühlte sich an als würde mir jemand die Luft abschnüren, doch ich konnte keinen Laut von mir geben. Ich hatte einfach nicht die Kraft mich zu wehren.
Er schlug zu, mit jedem mal fester und fester. Der Geschmack von Blut breitete sich in meinem Mund aus und ein kleiner Wasserfall aus der dickflüssigen roten Flüssigkeit lief meine Stirn hinunter. Ich versuchte immer wieder Luft zu holen, doch er ließ mir keine Zeit dazu. Alles schien wie in Zeitlupe zu vergehen.
Sollte das also das Ende des großen schwarzen Reapers gewesen sein?
Tch das ich nicht lache.
Was eine Ironie, Karma gibt es also doch.

Zu meiner Überraschung stoppte er jedoch aufeinmal damit auf mich einzuschlagen.
Vorsichtig blinzelte ich ein paar mal. Ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen war, konnte aber erkennen dass es nicht der blondhaarige Bengel war der Eren aufgehalten hatte, sondern (V/N).
Eine beeindruckende Aura ging von ihr aus.
Das war mein Mädchen.

,,GEH MIR AUS DEM WEG (V/N)! WENN DU GLAUBST ICH HAU DIR NICHT AUCH NOCH EINE REIN DANN IRRST DU DICH! IHR STECKT DOCH SOWIESO ALLE UNTER EINER DECKE! DU WARST NIE AUF UNSERER SEITE GENAUSO WIE ANNIE, REINER UND BERTHOLD! SIEH DIR AN WIE SOWAS ENDET, BERTHOLD IST TOT! WILLST DU ETWA EINEN GENAUSO BEDEUTUNGSLOSEN TOD STERBEN? WILLST DU DAS???", schrie Eren so laut dass die Stille um mich herum lauter schien als je zuvor.

Völlig außer Atem starrte er sie an, die blutverschmierte Hand immernoch zu einer Faust geballt.
,,Du irrst dich. Ich bin nicht so wie Annie, Reiner oder Berthold, denn im Gegensatz zu ihnen wussten sie immer wo sie wirklich hingehörten, nämlich zu den Black Soldiers. Ich dagegen bin irgendwo dazwischen, mitten im Krieg von Polizei und Black Soldiers. Ja ich bin verzweifelt, aber es geht hier nicht um mich Eren!", antwortete sie mit einer Ruhe in der Stimme die mich zu tiefst beeindruckte. Ihre Unsicherheit merkte man ihr überhaupt nicht an.