Fast schon magisch

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(V/N)'s Sicht

Ein leichtes Kribbeln breitete sich auf meiner Haut aus, bis es sich zu meiner Nase zog. Das Kribbeln wurde nun zu einem sanften Kitzeln und schließlich schreckte ich mit einem kräftigen Nieser aus meinem Tiefschlaf hoch.

Noch nicht ganz bei Sinnen rieb ich mir ein paar mal die Augen und blinzelte daraufhin so lange, bis sich meine Sicht verschärfte. Käsebällchen, meine Katze, saß vor mir auf meiner Bettdecke und starrte mich mit ihren großen, blauen Glubschaugen an. Den Schwanz hatte sie wie so oft ordentlich um die Pfoten gewickelt und ihr Fell glänzte noch von ihrer morgendlichen Wäsche. Ich konnte nicht anders als meine Hand nach ihr auszustrecken, um sie einmal ausgiebig zu streicheln und zu kraulen. Das gefiel ihr natürlich und ein zufriedenes Schnurren ging von ihr aus. Auch wenn sie schon ziemlich alt war, um genau zu sein 14 Jahre, war sie noch genauso verschmust wie damals und ihr Fell fühlte sich noch genauso sanft an, wenn ich ihr mit den Fingern das Kinn kraulte. Bei ihrem Anblick kam das schlechte Gewissen wieder in mir hoch. Ich war so selten zuhause gewesen in letzter Zeit und konnte mich gar nicht richtig um das kleine Fell Monster kümmern. Die meiste Zeit hatte sie bei meiner Nachbarin verbracht, die extra eine Katzenklappe für sie eingebaut hatte. Aber ich wusste sie hatte es gut bei ihr.
Ich drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich nun endlich aufraffte und die Bettdecke zur Seite zog.

Nachdem ich Käsebällchens Napf wieder bis zum Rand aufgefüllt hatte kam ich nun endlich dazu einen Blick auf die Uhrzeit meines schon ziemlich kaputten Handydisplays zu werfen.

8.49 Uhr.

Der kleine Frechdachs hatte mich um einige wertvolle Stunden Schlaf gebracht, aber man konnte ihr einfach nicht böse sein. Unter der grell leuchtenden Uhrzeit entdeckte ich eine Nachricht von Sasha: ,,Hey ich wollte dir nur bescheid sagen, dass du dir heute frei nehmen kannst. Von Erwin :3 Aber wir sehen uns morgen bestimmt wieder ich freu mich schon aufs Frühstück :DD"

Ziemlich verwundert starrte ich auf die Nachricht, ich musste sie drei mal lesen bis mein Gehirn das verarbeitet hatte. Aber heute war doch die Besprechung oder nicht? Warum durfte ich da nicht dabei sein?! Ich hatte ja wohl zumindest ein recht darauf zu erfahren wie es mit Armin oder Kyouka weiter gehen würde.
Ich entschied mich für ein knappes ,,Okey, wir sehen uns morgen." und legte mein Handy wieder auf dem kleinen Sofatisch ab.

Eigentlich sollte ich meine Enttäuschung nicht an Sasha rauslassen, sie konnte schließlich nichts dafür. Doch die Tatsache dass ich bei der Besprechung nicht dabei sein durfte war ein heftiger Schlag ins Gesicht.  Jetzt hatte ich also den endgültigen Beweis dafür, dass ich kein vollwertiges Mitglied der Spezialeinheit mehr war. Ich fühlte mich elendig in meiner Haut, meine Klamotten klebten förmlich an mir, als wäre ich nachts mal kurz einen Marathon gelaufen. Ich entschied mich erstmal für eine kalte Dusche, um den Kopf frei zu kriegen und vielleicht auch, um zu versuchen das elendige Gefühl des Verrats von meiner Haut zu schrubben. Was natürlich weniger gut funktionierte. Dabei war ich doch noch auf ihrer Seite! Früher oder später würden sie das alles schon verstehen, versuchte ich mir einzureden.

Doch ein bestimmter Gedanke schaffte es, meine Laune von der einen auf die andere Sekunde aufzuhellen.
Ich würde Levi doch heute wiedersehen!! Innerlich fing ich schon wieder an zu quietschen. Es fühlte sich so an, als hätten wir uns Wochen lang nicht mehr gesehen, dabei waren es bloß Tage. Aber meine Sehnsucht war groß, genauso wie meine Vorfreude.
Außerdem konnte er mir bestimmt auch mehr über Armins Entführung erzählen. Wenn Kyouka die Wahrheit gesagt hatte stand Armin nun unter seinem Schutz. Doch was hatte das nur zu bedeuten? Einfach ein Mitglied der Spezialeinheit zu entführen während man sich mit ihnen verbünden will wäre doch absurd, das wusste er wahrscheinlich auch. Jetzt hatte ich es geschafft, dass meine Neugierde auf das selbe Level gestiegen war, wie meine Sehnsucht nach ihm. Nach seinen seidenweichen, schwarzen Haaren. Der einzigartige Duft den ich einatmete, wenn er mich in seinen starken Armen hielt.

Levi x Reader - In love with a criminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt