3.Lasst das Spiel beginnen

494 15 1
                                    

Ich erlauschte besorgte Stimmen, die immer näherkamen, doch die Worte waren ein Stromfluss aus Gesprächen, die durcheinander liefen und sich überschritten, wodurch ich nichts verstand. Es wurde auch immer heller, aber ich konnte mich weder Bewegen noch einen Mucks von mir geben. Ich spürte jeden Faser meines Körpers. Es war wie ein Schlag auf den Kopf. Man nahm alles wahr, war aber unfähig zu interagieren.

Was? Bin ich etwa Tod? Das kann nicht sein! Ich spüre noch immer den Boden unter mir. Was hat dieser Idiot mit mir gemacht? Halt Lilith und Marco, sie.... sind weg!

,, Hier liegt jemand, " gab eine männliche Stimme anderen Person Bescheid. Hände berührte mich und ich erkannte den Klang von Moms Stimme. Ich öffnete langsam meine Augenlieder und linste in ihr besorgtes Gesicht, dass mehr als tausend Worte aussagte. Ich bekam alles nur halb mit. Sanitäter brachte mich zum Krankenwagen. Niedergeschlagene Eltern durchlöcherten mich mit Fragen. Nur meine Mutter stand still daneben und betete. Ich war enttäuscht, und zwar von mir selbst. Ich klammerte mich die ganze Zeit über an der Muschel.

Wieso habe ich den Mund nicht gehalten? Obwohl damit hätte ich auch nicht leben können. Aber dann hätte ich wenigstens Lilith und Marco, womöglich. Ich darf die Muschel nicht verlieren. Sie ist meine einzige Chance auf Hoffnung und auf ein Wiedersehen mit meinen Geschwistern. Höchst wahrscheinlich muss ich die Fisage von diesem Verrückten blicken, dass wäre es aber Wert.

Zeitsprung

Die Rettungskräfte transportierten mich direkt zur Polizei. Stillschweigend saß ich wie angewurzelt da, noch immer mit der Muschel in meiner Hand. Meine Mom sprach kein einziges Wort mit mir, da sie merkte, wie schlecht es mir ging. Ich war ihr dafür auch sehr dankbar. Der Office trat ein und lehnte sich in seinen Drehstuhl. Eine Falte auf seiner Stirn machte sie erkennbar.

Der Polizei Officer:,, Du hast heute viel durch gemacht. Aber ich bräuchte trotzdem ein Antwort, wenn du dich in der Lage dafür fühlst." Ich nickte ruckartig. ,, Also kannst du mir verraten was gestern passiert ist? Und was mit den Kinder geschehen ist? Ich flüsterte schon fast:,, Gestern ist mein Bruder einer Melodie gefolgt. Ich selbst habe sie nicht gehört. Nach einer Weile stießen Lilith und ich an einer Lichtung. Dort waren alle Jungen um ein Lagerfeuer versammelt. Nur die Jungen mit den Kapuzen hielten Distanz." ,, Wie viele Personen waren das und kannst du sie näher beschreiben," unterbrach der Officer. ,, Es waren so um die 20 und alle Jugendlich. Sie wurden von einem Jungen befehligt der sich selbst " Peter Pan" nannte. Er war über 1.70 m groß und einer seiner Handlanger hatte eine Narbe über sein ganzes Gesicht." Meine Mutter weitete geschockt ihre Augen aus. Jedoch schien der Polizist nicht überzeugt. ,, OK kann sein, dass das stimmt, aber du wurdest untersucht und dir fällt nichts. Wie könntest du dann bewusstlos auf dem Boden liegen. Ich glaube du hast das ganze inszeniert um nicht als tatverdächtig da zu stehen." Fassungslos beäugte mich meine Mom und ich bekam keinen Ton aus mir.

Wie konnte er das nur denken? Okay Wenn ich mir so selbst zuhöre, kann ich es nachvollziehen, aber ich hätte Sowas meinen Geschwistern niemals angetan! Noch dazu würde er seinen Augen nicht trauen, wenn ihm die Wahrheit ins Gesicht Schlägen würde.

,, Ich würde meinen Geschwistern so etwas niemals ich wiederholen niemals antun und sie in Gefahr begeben, "  preschte ich Zorn erfüllt aus. Alles stieg wieder auf der Hass, die Wut und das Gelüsten nach Rache. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Dadurch bohrten sich meine Nägel tief in meine Haut und ich begann zu bluten. Zum Glück bemerkte der Polizist es nicht. Er betrachtete die ganze Zeit die Muschel und meinte:,, Ich muss das als Beweisstück konfiszieren." Ich weigerte mich diese auszuhändigen, doch musste sie abgeben, um nicht den Verdacht zu verstärken. Die Diskussion hat geendete, doch für mich war nichts geklärt.

Samira wartete vor der Wache auf mich und meine Mutter erlaubte mir mich mit ihr zu treffen, da sie Zeit zum Nachdenken brauchte. Als wir um die Ecke Bogen fing sie an:,, Erzähl mir alles was passiert ist. Ich erkenne, wenn du lügst oder nur die halbe Wahrheit sagst. Also versuch es erst gar nicht."

,,..... und deswegen brauche ich diesen blöden Gegenstand," beendete ich meine Rede. Es war schwer Samiras Gesichtsausdruck zu deuten. Sie sprach prompt:,, Dir ist schon klar das Du ohne mich nirgendwo einbrichst, oder? Also wie lautet der Plan?" Das war klar, dass sie auf die leichte Schulter nehmen würde. Sie war es inzwischen gewohnt, da mit mir befreundet zu sein alles andere als ungefährlich war. Ich plante ohne lange darüber nachzudenken:,, Wir klettern durch den Luftschach in die Asservatenkammer und krallen uns eine Riesen Drama die Muschel unter den Nagel und spazieren durch die Luftschächte raus als wäre nichts passiert. Das wird in diesem winzigen Dorf im Gegensatz zu einer Großstadtwache ein Kinderspiel sein. Aber wir brauchen die Ausrüstung aus dem Gartenhaus von dir, denn meine Mutter würde merken, wenn meine weg wäre. " Sie nickte eifrig und wir spurteten durch die Nebenstraße zum Hintereingang ihres Gartens. Samiras Bruder lag in der Liege und sonnte sich. ,, Nah toll! Wie sollen wir an ihm vorbei ohne das er uns bemerkt?" meckerte ich. ,, Keine Sorge der ist viel zu dämlich um uns zu entdecken. Als wir sein IQ testen ließen, entsprach dieser einem vier Jährigen mit Altsheimer. Ich kann entwarnen," flüsterte Samira. ,, Darauf würde ich nicht wetten, " meinte Joshua, der sich noch immer sonnte. ,, Komm raus Sis und du auch Beatrix! Ich verrate euch nicht, aber dafür will ich die Aufnahme von mir singend unter der Dusche haben. " Wir warfen uns beide einen einverstandenen Blick zu und schlugen den Deal ein. ,, Ihr müsst wohl richtig verzweifelt sein, wenn ihr den Deal eingeht. Also wenn hast du umgebracht Sis." ,, Niemanden, aber wenn du so weiter machst betrachte dich als den Ersten,"  warnte sie ihn.

Zeitsprung

Vor der Polizeiwache, oder besser gesagt an der Hintertür der Polizeistation angekommen, holte ich meinen Schraubenzieher raus und stieg auf die Mülltonne, um das Gitter des Schachtes zu lösen. Vorsichtig krabbelten wir durch die engen Schächte, die wahrscheinlich seit Jahren keinen Besen mehr gesehen haben. Ich tippte meiner Freundin auf die Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie kannte sich besser aus und deshalb folgte ich ihr einfach. Das stellte sich als Fehler heraus, da wir falsch abgebogen sind und den Officer auf dem Klo sahen. Das wird mich eine ganze Weile in meinen Albträumen verfolgen. Samira musste ihren Kotzreiz runterschlucken, was ihr nicht gerade leicht fiel. Nach langen umher irren fanden wir schlussendlich die Asservatenkammer und ich kletterte aus dem Luftschacht. Meine Freundin hielt wache.

Das war verdächtig einfach gewesen. Meine innere Kompass schlägt Alarm. Das verheißt nichts Gutes.

Und wie schon geahnt ging der Alarm der Wache los und ich ergriff die Flucht. Wir wurden immer schneller als plötzlich jemand rief:,, Da ist jemand im Lüftung System! " Ruckartig blieb Samira als wir schon draußen waren stehen und ich verstand nicht wieso, bis ich zwei Jungen, die sich uns den Weg stellten, erblickte.
                                                                    
Ich hoffe euch gefällt meine Story.

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt