15.Was ist Kontrolle

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Pan P. O. V.
,, Wieso gehst du nicht von mir runter?" fragte mich Trisch leicht verängstigt. ,, Ich genieße es die volle Kontrolle zu haben, aber keine Sorge. Obwohl ich nicht der bravste Junge auf dieser Insel bin bedeutet es längst nicht, dass ich die Grenze überschreite und dich mehr als nur küsse," hauchte ich ihr ins Ohr. ,, Hast du das nicht schon irgendwie," wisperte sie und drückte mich am Brustkorb weg. Ich musterte sie genau. Sie atmete schnell, aber auch flach. Ich wich ein Stückchen von ihr ab, damit sie nicht noch ohnmächtig wird, da sie schon genug Schlaf hatte. Trotzdem war nicht geklärt, wieso sie so einen aggressiven Schlaf hat. Sie ließ ihre Hand, die noch vor kurzem auf mir lag, sinken. War schon fast Schade. Die Berührung gefiel mir etwas.

Die Tür riss auf und Samira stürmte perplex hinein. Sie beäugte mich argwöhnisch. Auf einmal holte sie aus und traf meine Wange. Ich schaute auf und murrte:,, Wieso werde ich immer gestört wen ich beschäftigt bin? Sollte Felix nicht auf dich aufpassen?" ,, Denkst du wirklich, dass ich nicht merke, dass du mich von Trisch fern halten kannst? Da musst du schon früher aufstehen. Und jetzt runter von ihr oder willst du dir einen Nachschlag holen?" drohte Samira mit der Hand zum Zuschlagen bereithielt. Ich spekulierte:,, Trisch hat kein Wort darüber ansatzweise erwähnt, dass ich von ihr runter soll. Sie hat mich nur gefragt wieso ich, dass nicht von alleine mache. Im Prinzip muss meine Prinzessin mich nur darum bitten, da ich nur auf sie höre." Ich und Samira richteten beide den Blick auf Trisch, die äußerte:,, Pan steig von mir runter." Ich entgegnete enttäuscht:,, Wen es sein muss." Trisch setzte sich hin und ich raunte:,, Siehst du. Nichts passiert. Also kannst du wieder verschwinden Samira." ,, Ich lasse Trisch nicht mit dir alleine," zischte sie. Ich brüllte:,, Kol, Devín kommt her und nehmt Samira mit." Beide tauchten mit Verspätung auf und schleiften sie aus dem Zimmer. Das war nicht einfach, da sich Samira unfassbar wehrte. Ich habe nicht Felix deswegen angeheuert, da er schon zu sehr in ihrem Bann stand. Trisch saß ohne ein jegliches Wort auf dem Bett und schlug mir ins Gesicht, was ich nicht erwartet hätte, wodurch sie mich auftraf. Die Stelle schmerzte, aber das würde ich niemals offen zugeben. ,, Das war meine Freundin mit der du so grob umgehst," schimpfte sie. Sie schaute mich sauer an unter dem Motto, wenn Blicke töten könnten.

Trisch fand wieder allmählich Ruhe. Es herrschte Schweigen bis Trischs Stimme diese durchbrach. ,, Könntest du mir irgendwann mal Neverland zeigen?" fragte sie ein wenig schüchtern. Ich war verwundert, denn das habe ich nicht kommen sehen. Ich brauchte kurz Zeit, bevor ich ihre Fragen mit, ja gerne, beantwortete. Ich reichte ihr meine Hand, die sie wie üblich wegstoßt.

Nach wenigen Minuten befanden wir uns auf einer Lichtung mit Tausenden von Glühwürmchen. Ihre Augen funkelten. Es war kein Hass oder Zorn mir gegenüber zu erkennen. Erst jetzt fiel mir auf, was für strahlende Augen sie eigentlich hatte.

Beatrix P. O. V.
Ich blickte verblüfft auf die Lichtung. Ich vergaß für einen Moment wie sehr ich Pan hasse und ihn am liebsten umbringen würde, wegen der Sache im Baumhaus. Ich bemerkte rasch, dass er mich anstarrte und fragte:,, Was ist? Habe ich etwas im Haar oder sowas?" ,, Nein, hast du nicht. Du erscheinst mir entspannt zu sein und ich dachte, dass das nicht möglich bei dir sei oder zumindest nicht in meiner Nähe," erläuterte er. Ausnahmsweise war der Klang seiner Stimme ehrlich. ,, Was willst du noch von Neverland erkunden?" ,, Hab ihr auf dieser Insel Fabelwesen, außer dir?" fragte ich nachdenklich. Er zitierte mit hochgezogener Augenbraue:,, Ja jede Menge. Wir haben Fee, Piraten, Meerjungfrauen....." Ich unterbrach sein Aufzählen und wiederholte die Worte:,, Piraten und Meerjungfrauen!" Er lachte über mich. ,, Ich habe noch nie erlebt, dass jemand die Meerjungfrauen treffen will. Selbst in euren Seemannsbücher werden sie als seelenlos dargestellt." Ich konterte:,, Ich habe mich noch nie vor der Gefahr gedrückt, also wieso sollte ich jetzt damit anfangen." Pan verdrehte die Augen und nahm mich am Handgelenk.

Er zog mich durch Gebüsche bis wir an einer Klippe nach ca. 2 Stunden stehen blieben. Man konnte von hier aus die halbe Insel erblicken. Die viele Berge und Klippen stachen zum Vorschein und machte diesen Ort zu etwas Besonderem. Ich erspähte auch einen sehr dunklen und bewachsenen Teil von Neverland, der wahrscheinlich schon lange kein Sonnenlicht mehr sah. Dieser Ort erinnerte mich an einer der ersten Worte von Pan, wo er erzählte, dass jede Insel seine dunklen Seiten hat. Pan warnte mich:,, Weich nicht von meiner Seite und bleib stets hinter mir." Ich nickte und wir wanderten die Felsen runter. Es machte Spaß, doch ich rutschte an einem Stein aus. Bevor ich fallen konnte griff Pan mich um meine Hüfte und meinte grinsend:,, So leicht entwischst du mir nicht." Er musste sehr stark sein, denn er hielt mich die ganze Zeit, bis wir unten angelangten. Ich befreite mich sofort aus seinem Griff und hastete weiter. Pan tauchte vor mir auf und murmelte:,, Du läufst in die falsche Richtung." Ich forderte ihn auf mir die richtige Richtung zu zeigen. Er machte eine Handbewegung, die aussagte, ich solle ihm folgen. Es wurde auch inzwischen dunkel und die Sonne färbte den Horizont in ein sanftes, aber dennoch gut sichtbares orange.

Pan sprach herausfordernd:,, Noch nie einen Sonnenuntergang gesehen? Wie willst du dann dem Anblick von Meerjungfrauen stand halten?" ,, Ich habe schon oft Sonnenuntergänge erblickt. Aber noch nie in einem Dschungel und das ist miteinander nicht zu vergleichen." Das Grinsen was er hatte nichts Teuflisches an sich.

Vielleicht ist das nicht Pan und er hat einen netten Zwillingsbruder.

,, Witziger Gedanke, aber ich habe keine Geschwister," kommentierte er. ,, Warte, du kannst Gedanken lesen?" preschte Ich hervor. Pan meinte:,, Wir sind in der Nähe des Schädelfelsens und von dort aus entsteht die Magie Neverländs. Außerdem hast du deine Gedanken nicht verbergt. Ich kann sie nur lesen, wenn man es zulässt." Mir war das sowas von unangenehm.

Was wenn er weiß, was in mir vorgeht. Man kann kein Geheimnis vor ihm hüten oder ihn anlügen ohne, dass er es merkt.

,, Hast du schon mal meine Gedanken...." ,, Nein habe ich nicht. Du bist hartnäckig, wenn es um deine Privatsphäre geht." meckerte Pan leicht rum. Erleichterung überkam mich. Plötzlich standen wir am Rande Neverlands. Er streckte vor mir ein Arm aus und murrte:,, Vergiss nicht, mit Nixen ist nicht zu Spaßen." Eine unbekannte Stimme erklang vor uns:,, Peter wir würden dir nie was antun." Ich schaute direkt zur Meerjungfrau. Ihre Stimme gleicht, die eines Engels und auf ihrer Flosse schimmerten, die letzten Lichtstrahlen der Sonne. Ihre Haare waren mit einem leichten Glanz belegt. Noch mehr Nixen tauchte auf. Um genau zu sein, waren sie zu dritt. Pan redete:,, Ich weiß, dass ihr mir kein Haar krümmen würdet, aber meiner Begleitung würde ihr jedes Haar einzeln ausreißen." Alle Meerjungfrauen kicherten hinterlistig. Die Nixe, die ich als erste erblickte stellte sich als Persephone vor. Die Meerjungfrau mit der zartrosa Flosse mit Arabela und die mit den blond goldenen Haaren mit Melodie. ,, Wie heißt du," fragte mich Melodie neugierig. Ich antwortete:,, Mein Name ist Beatrix." Die Nixen warfen mir einen seltsamen Blick zu und stichelten:,, Also bist du Trisch."

Woher kannten sie meinen Spitznamen?

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt