26.Im Leben trifft man auf Entscheidungen

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Beatrix P. O. V.
Ich bemerkte Pan erst wieder als er seine Finger von meiner Hüfte gleiten ließ und mir gegenüberstand. Er betrachtete mich. Er grinste fies und zog eine Augenbraue hoch. Pan raunte:,, Ich weiß mehr als du denkst. Zum Beispiel hast du dich mit 11 nach deiner OP selbst entlassen. Du kannst ganz schön dickköpfig und nervig sein, wenn du deinen Willen durchsetzen willst." Ich beäugte ihn verwundert. Hat er sich gerade über meinen Charakter beschwert? Reaktion los stand ich in derselben Position und blickte in seine grünen Augen. Mir ist früher nicht aufgefallen, was für eine Ausstrahlung sie eigentlich haben. Als ich merkte, dass ich ihn anstarre wendete ich den Blick von ihm ab und fragte:,, Kann ich gehen? Die Luft ist hier so stickig." ,, Ja, ich wollte dir sowieso noch mehr von Neverland zeigen," gab Pan von sich. Ihm ist schon klar, dass als ich erwähnte, die Luft sein zu stickig, ich in Wirklichkeit nur von ihm wegwollte.

Er hielt mir seine Hand hin. Ich beäugte Pan misstrauisch. Denkt er wirklich, dass ich nochmal mit ihm fliege. Okay, das Gefühl zu fliege hat mir gefallen, aber die Nähe zu Pan nicht. Er macht mich immer so nervös. Es ist schwer zu definieren. Pan verteidigte:,, Keine Sorge ich habe noch nie jemanden gebissen oder fallen gelassen, außer ich wollte denjenigen umbringen oder eine Lektion erteilen." ,, Und ich habe nichts angestellt?" warf ich ein. Er äußerte:,, Ja, du bist verdächtig brav heute." Pan zog eine Augenbraue hoch. Ich ließ nach und brummte:,, Wehe ich Falle!" Er grinste und stoß sich vom Boden ab. Ich erschrak mich vom Ruck und klammerte mich an seinen Hals. Pan meinte:,, Hat sich da jemand erschreckt?" ,, Nein!" ,, Dann mags du doch meine Nähe. Ich kann dich verstehen wer könnte auch bei mir wieder stehen," entgegnete er.

Was für ein arroganter K*brocken. Wie könnte man jemanden wie ihn nur ansatzweise mögen? Pan ist super selbstverliebt, aber bei seinem Körperbau muss man sich bei seinem Selbstbewusstsein nicht wundern. Warte was habe ich gerade gedacht. Ich werde hier noch krank.

Pan setzte mich vor einer Höhle ab und zog mich mit. Ich staunte nicht schlecht, denn an den Wänden waren überall die tollsten Edelsteine, die in den verschiedensten Farben leuchteten. Am Ende des Ganges konnte man ein Licht erblicken. Ich hatte ein mulmiges Bauchgefühl bei der Sache. Pan merkte das und ließ meine Hand los. Er deutete trotzdem an, dass ich ihm folgen soll.

Ich wusste jetzt von wo das Licht entsprang. In der Höhle war nämlich eine große Öffnung am Boden. Erst da wurde mir klar wie weit oben Pan und ich waren. Er ließ seine Beine vom Rand baumeln und klopfte auf den Boden neben sich, als Zeichen, dass ich mich neben ihm setzten soll. Ich setzte mich neben Pan und wir schwiegen eine Weile, während ich Neverland bewundere. Auf einmal stach mir eine Lichtung am Fluss ins Auge. Das musste die Indianer Lichtung sein. Perfekt. Jetzt kenn ich den Standort von Indianerlager.

Ich wollte von meinem Fund ablenken, also begann ich ein Gespräch:,, Eigentlich stimmt es, dass du ein Dämon bist?" ,, Das ist deine einzige Frage? Willst du mich nicht viel lieber löchern was du bist?" stocherte er. Ich antwortete:,, Du hättest mir auf diese Frage sowieso nicht geantwortet, aber bei dieser handelt es um ein anderes Thema. Und wie es scheint werde ich hier länger verweilen, weswegen ich auch wissen will mit wem ich es genau zu tun habe." ,, Gut gewählt. Also ja ich bin ein Dämon, aber wir sind komplett anders als in euren Volksgeschichten. Jetzt bist du an der Reihe und behaupten nicht, dass deine Familie normal wäre. Bei meinen Forschungen bin ich auf viele dunkle Flecken gestoßen." 

,, Ich rate mal, wenn du zum Zweig der schwarzen Schafe der Familie übergehst existieren falsche Dokumente und viel Glaube an Engel und so weiter." Pan entgegnete:,, Ich stolperte auch über Familie Legenden, aber niemand wollte mehr dazu sagen. Würdest du es mir erzählen?" ,, Ist nur banaler Quatsch, nichts weiter," murmelte ich. Er drängte:,, Ich will sie trotzdem kennen." Er musterte mich sehr aufdringlich und ich gab nach. Ich erklärte:,, Man sagt sich, dass meine Familie ein sogenanntes 'Wolfs Gen' in sich trägt und jede zweite Generation davon betroffen ist. Durch das Gen erhalten Sie die verschiedensten Gaben, wie in Dunkelheit zu sehen, auch alle Sinne sind geschärft, Stärke gehört auch dazu. In meiner Familie werden sehr viel ermordet oder sie überkommt ein Unfall. Manche müssen sogar untertauchen, aber den Grund kennt niemand so genau außer mein Ur-Uropa Eduard der Erste. Er hat das Gen studiert und analysiert. Mir wird schon von klein auf von meiner Oma erzählt, ich wäre was Besonderes, dass ich das Gen auch hätte. Ich schenke dem, aber keinen Glauben." ,, Wieso nicht?" ,, Ich weiß selbst nicht so genau. Außerdem, wenn das der Wahrheit entsprechen würde, was sollte ich dann damit anfangen?"

Pan blickte mich so interessiert an, dass es schon fast Angst einflößend war. Ich unterbrach seine Beobachtung mit:,, Was sind die Vor- und Nachteile eines Dämons?" Pan erläuterte:,, Netter Versuch Trisch, aber ich rede nicht mit anderen und ganz sicher nicht mit dir über meine Schwächen. Eigentlich wieso hast du mit deinen Geschwistern immer die Peter Pan Filme und Serien geschaut, wenn du mich nicht ausstehen kannst?" ,, Mir hat schon immer die Geschichte über Pan und seine Verlorenen Jungs gefallen. Am aller meisten die original- oder realistischen Fassungen, die haben die Realität gezeigt. Ich fand es aber, unfair das Mädchen auf Neverland kein Zutritt haben beziehungsweise bis vor kurzem hatten. Noch dazu wollte ich nie erwachsen werden, dennoch verhalte ich mich so gut es geht, wie einer, um meiner Mom zu helfen, da sie so viele Probleme wegen mir hat." Er zog die Schlussfolgerung:,, Also wolltest du nach Neverland?" Ich meinte:,, Irgendwie schon, aber nur der Gedanke daran, dass man nie wieder seine Familie sehen darf ruiniert jemanden. Oh man!" 

,, Was ist Trisch?" ,, Heute warst du nett zu mir, da graust es mir an den Gedanken, wie du morgen dich zu deinem Gegenteil verwandelst und wieder der betrügerische Pan wirst, der Menschen zum Vergnügen tötet." ,, Denkst du, dass wirklich von mir?" Man konnte merken, dass Pan von meiner Aussage verletzt war. Kann man Pan überhaupt verletzten? ,, Nur zur Hälfte. Da bin ich, aber auch nicht besser." Pan Strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und machte meinen Zopf auf, indem er den Haargummi einfach rauszieht. Ich schimpfte sofort:,, Pan gib mir mein Haargummi zurück." Er entgegnete:,, Du solltest sie nicht geschlossen halten. Offen sehen sie schöner aus." ,, Danke, aber ich will trotzdem mein Haargummi zurück. Außerdem hat Liam dasselbe erwähnt, nur hatte er den Anstand meine Frisur in Ruhe zu lassen." Pans Blick wurde kalt beim Wort Liam.

Oh nein, Pan wird ausrasten. Er stand, aber nur auf und wir flogen schweigend zurück zum Lager. Okay ausgerastet ist er nicht, trotzdem straft er mich mit Schweigen. Kurz vorm Lager landete er und wollte sich aus dem Staub machen, als ich sprach:,, Ich wollte dich nicht mit Liam vergleichen." Pan stoppte kurz und brummte etwas weniger sauer:,, Kommst du mit oder willst du heute nicht zu Mittag essen?"

Ich folgte ihm und rannte schnurstracks zu Samira, die mir mit einem erwartungsvollen Blick entgegenlief.

Jetzt kann ich mich auf Ärger gefasst machen. Wenn ich so überlege, habe ich Lilith den ganzen Tag nicht mehr erblickt, um genau zu sein seid wird im Indianerlager waren.

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt