37.Aus dem Zusammenhang

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Beatrix P. O. V.
Wir waren den ganzen Morgen im Wasser, bis ich ein Boot erspähte. Anscheinend hat Meysen den Weg zur Insel gefunden. Ich hätte ruhig auf ihn verzichten können. Deshalb trottete ich beleidigt ans Ufer und eilte nach oben, um mich umzuziehen. Auf meinem Bett lagen eine blaue Shorts und ein schwarzes T-Shirt, was hinten durchsichtig schwarz war. Er hatte mir auch andere Unterwäsche bereitgelegt.

Kommt es mir nur so vor oder ist Pan mehr als nur Besitzergreifend? Nein, das ist er eindeutig.

Als ich nach unten Unterwegs war empfing mich Meysen. ,, Hi, lang nicht mehr gesehen." Ich schritt einfach weiter und schnaubte:,, Nicht lange genug." Auf der Terrasse stand das Frühstück schon bereit. Pan gegrüßte Meysen:,, Morgen. Du hast ganz schön lange gebraucht, um hierher zu finden." Das klang mehr nach einem Vorwurf als nach einer Begrüßung. Pan erhob seinen Blick und wartete auf eine Erklärung. Meysen erzählte:,, Ich habe einen Umweg genommen, da ich das Gefühl hatte beobachtet zu werden." Mich interessierte das Gespräch nicht. Mein Ziel war es Meysen weitgehend zu ignorieren. Ich versuchte, während dem Frühstück alles zusammen zu fassen, was gestern geschehen war, doch wurde nicht schlau draus. Es ergab für mich keinen Sinn.

,, Trisch, Trisch, hörst du mir zu?" fragte Pan. Ich stammelte:,, Ähm ja." Er seufzte und erklärte:,, Wir werden uns heute einen Schlachtplan ausdenken, um Marco zu befreien. Wir wissen dank Meysen, endlich wo sie ihn verstecken." Ich lächelte zufrieden. Er fügte hinzu:,, Du solltest dich nicht zu früh freuen. Er ist in einer Forschungsklinik eingeschlossen." Ich schluckte schwer. Meysen warf ein:,, Wie sollen wir sie überhaupt dazu bringen uns in das Gelände zu lassen. Diese Forschungsklink ist besser bewacht als Fort Knox. Vielleicht könnten wir Trisch als Köder nutzen, da sonst nur im Weg stände." Jetzt war es zu viel. Mir platzte endgültig der Kragen.

Er wirft mir vor ich wäre nicht dazu fähig meinen Bruder zu retten. Wie kann er nur?

Ich schlug Meysen auf die Kehle. Als er zu Boden fiel hob ich ihn mit einer Hand hoch und krallte meine Nägel in seine Haut. Sauer schrie ich:,, Was ist dein Problem?" Nachdem mir bewusst war was ich gerade getan hatte, ließ ich ihn sofortig los. Er hustete:,, Durfte ich gerade das legendäre Biest hinter dem Vorhang erblicken?" Pan saß noch immer seelenruhig auf seinem Stuhl und beobachtete die Lage.

Wieso habe ich das gemacht? Warum ist Pan nicht dazwischen geschritten. Meysen wollte mich so weit provozieren, dass ich ihn verletzte. Was bringt ihm das? Ich habe es schon geahnt. Es ist Teil des Spiels.

Ich keifte:,, Er sollte mich zur Weißglut bringen. Es war von Anfang an euer Ziel. Aber da du gemerkt hast, dass ich meine Emotionen gut unter Kontrolle habe, müsstest du mich verwirren. Ich hätte es besser wissen sollen." Meysen wirkte ahnungslos. Erst jetzt erhob ich mein Blick. Ich konnte es deutlich in Pans Augen erkennen. Er wirkte beschämt und zugleich auch standfest. Also rannte ich aus dem Haus in den Dschungel der Insel. Ich verkniff es mir zu weinen. Immer tiefer lief ich in den Dschungel. Für eine Verschnaufpause setzte ich mich auf den Boden und schloss die Augen. Ich versuchte vergeblich meine Gedanken zu sortieren. Ich war besessen davon eine Logik dahinter zu finden. Überwältigt von meinen Emotionen zog ich meine Beine zu meinem Körper und begann zu weinen.

Pan P. O. V.
Wie angewurzelt saß ich da, während Trisch am Fliehen war. Ich war mir nicht mehr sicher was ich wollte.

Sie denkt ich hätte sie belogen. Ich wollte wissen zu was Trisch in der Lage war, aber dieses Verhalten ist ungewöhnlich für sie, obwohl ich zugeben muss es irgendwie genossen zu haben Meysen einen Profi in Thematik Kampf so hilflos zu erblicken. Trisch hatte recht, ich Bürde ihr Lektionen auf, doch will selbst nicht lernen. Ich muss sie finden.

Ich war schon an der Tür, da griff Meysen nach mir und meinte:,, Es ist noch zu früh. Sie muss ein bisschen verzweifeln, bevor du ihr mit einer Lüge aufkommst, damit du endlich das Vertrauen der Kleinen hast." Jetzt ist er zu weit gegangen. Ich riss ihn zu Boden und hielt ihn fest, sodass er sich nicht bewegen konnte. Ich brüllte:,, Diese Tricks habe ich nicht nötig. Hast du wirklich geglaubt das ich nicht gemerkt habe, dass du und Katris ein Deal hast. Ich wollte dich noch ein bisschen zwischen den Fronten springen lassen, aber aus dir alle Informationen zu foltern klingt auch verlockend. Und wenn du wieder aufwachst, wirst du dir wünschen mir treu ergeben gewesen zu sein." Mit einem Schlag knockte ich ihn aus und schleifte Meysen in den Keller. Nur für alle Fälle.

Zielstrebig eilte ich durch den Dschungel. In Momenten wie diesen bin ich darüber glücklich Trisch an mich gebunden zu haben. Somit kann ich sie immer finden. Nach einer Weile vernahm ich ihre Stimme. Vorsichtig näherte ich mich ihr. Als ich sie antippen wollte murrte sie:,, Pan verschwinde. Ich mach da nicht mit. Lieber würde ich mich Katris ausliefern, um einen Deal für meinen Bruder auszuschlagen als noch eine Sekunde in deiner Gegenwart zu verbringen. Früher war ich endschlossen Marco zu holen, indem ich einen Deal mit dir vereinbaren, aber jetzt kann ich nicht mal deinem Versprechen trauen." Ihre Worte trafen mich tief. Doch ich ließ mir das nicht anmerken.

Beatrix P. O. V.
Endlich erhob ich meinen Blick. Pan schienen meine Worte kalt zu lassen, obwohl ich glaubte Schmerz in seinen Augen zu erspähen. Er ließ sich neben mich nieder und erzählte:,, Weißt du wie anstrengend es ist in deiner Nähe immer noch der Peter Pan zu sein vor dem sich alle fürchten. Ich gib zu meinen Hang zur Gewalt werde ich nie verlieren, dennoch ist es das erste Mal, dass mich es nicht kalt lässt jemanden verletzt zu sehen. Du hast recht, Anfangs war mein einziges Ziel dich zur perfekten Waffe zu machen, meiner Waffe. Doch jetzt erscheint es mir nicht mehr so wichtig und ich weiß nicht was ich will. Das Einzige, worin ich mir sicher bin ist, dass ich dich niemals gehen lassen will." Den letzten Satz flüsterte er. Pan meinte jedes Wort ernst. Ich dachte er hätte die Fähigkeit sich zu entschuldigen nicht. Ich fragte:,, Sollte das eine Entschuldigung werden?" Er gab mühsam ein 'könnte sein' von sich. ,, Ich gib dir einen Tipp. Wenn du versuchst emotionslos zu wirken sollten deine Augen keine Ausstrahlung haben unter dem Motto 'Ich bin verletzt'," sprach ich mit einem schwachen Lächeln am Schluss. Jetzt grinste er auch und schlang mich in seine Arme. Ich fühlte mich sicher bei ihm und konnte ihm nicht mehr böse sein. Als er mich los ließ erläuterte er:,, Das reicht mit den Emotionen." Das sagte er eher zu sich selbst als mir. Ich erinnerte ihn:,, Emotionen kann man nicht kontrollieren." ,, Du bekommst es, aber gut hin, obwohl ich deine Tränen in den Augen noch sehen kann."

Ich stoß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und äußerte:,, Wehe jemand erfährt davon. Glaub mir, dann werden Köpfe rollen, deinen miteingeschlossen." Er säuselte grinsend:,, Und deswegen mag ich dich auch." Pan zog mich auf die Beine und wollte mich küssen, doch ich rutschte unter seine Arme hindurch mit der Aussage:,, So leicht mach ich es dir nicht." Er entgegnete:,, Damit habe ich auch nicht gerechnet."  Ich grinste und schlenderte in die Richtung des Hauses.

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt