44.Es läuft wie am Schnürchen

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Beatrix P. O. V.
Erstaunt schweifte mein Blick durch die Höhle. Pan flüsterte:,, Da vorne liegt Meysens Zelle. Bereit?" Mit ein wenig Unsicherheit nickte ich. Deshalb zog mich Pan hinter sich her. Nach betreten dieses Gefängnisses erblickte ich den angeketteten Meysen. Schlafend, aber dennoch aktiv durch die Angst der Albträume. Was er wohl träumt? Pan kreiste einmal mit der offenen Handfläche über sein Gesicht. Danach holt er einen Eimer Wasser und schüttet diesen über ihn. Meysen wacht geschockt auf. Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, bis er sich beruhigte. Ich grinste ihn verspielt an und fragte:,, Und, was hast du die letzten fünf Jahre so gemacht?" Meysen stammelte:,, Das kann nicht sein. Ihr blufft." Ich hielt ihm mein Handy vor die Nase und sprach:,, Tu dir keinen Zwang an. Sieh selbst." Man konnte seine Verzweiflung spüren. Pan raunte:,, Prinzessin, ich glaube er hat genug." Ich stellte mich provokant an Pans Seite und gab in einen Kuss auf die Wange. Meysen starrte uns ungläubig an und nuschelte:,, Ihr seid trotz allem was dir Pan zugefügt hat zusammen. Was ist geschehen?" Er versuchte alles zu verarbeiten, aber gelingen sollte es ihm nicht.

,, Also als erstes haben wir uns Red mit seinen eigenen Waffen entledigt. Danach haben wir einen Großteil dieser Organisation, die meiner Trisch was zu leide wollte ausgerottet. Im Lager hat sich auch eine Menge geändert. Durch Red haben die Indianer mit uns einen Pakt und seitdem verstehen wir uns besser. Oh, und die wichtigste Information zum Schluss. Es wird in weniger als sieben Monaten eine kleinere Version von mir und Trisch geben." Jetzt war Meysen von vorn bis Hintern überfordert. Er bewegte sich keinen Zentimeter und murmelte:,, Das kann nicht sein. Ich habe Trisch vergiftet. Sie hätte keine Zehn Jahre. Diesem selbst entwickelten Gift entkommt niemand ohne das Heilmittel." Pan spannte seinen Körper an, doch ich hielt ihn auf. Ich parierte:,, Denkst du Peter hat nicht bemerkt, dass ich plötzliches aggressives Verhalten zeigte? Er ist nicht blöd." Ich tat so als wäre ich sauer und es funktionierte. Das Wort Peter hat ihm den Anreiz gegeben. Pan fragte:,, Wie lautete der Name der Person die du so schütztest?" Meysen ballte seine Hände zu Fäusten und schrie:,, Das Blut meiner kleinen Schwester klebt an dir." Meine Gesichtszüge änderten sich von einer Sekunde zur anderen. Wie konnte ich nur so blind sein? Vorsicht kniete ich mich mit genügend Abstand vor ihn und hackte nach:,, Wo war sie den, dass du dir so sicher bist, dass sie Tod ist. Als wir Lilith und Marco befreiten haben halfen wir auch so vielen wie es nur möglich war. War sie auch im Gebäude?" Meysen wirkte überrascht von meinen Worten und äußerte:,, Es sind keine Zehn Jahre vergangen, denn sonst wärst du nicht so freundlich. Du hättest deine Familie vergessen müssen." Ich tadelte:,, Ist das so, aber was würde es mir nutzen die Halberschaffene zu sein, wenn ich bei Sowas keine exklusiv Rechte hätte?"

Meysen erklärte, ohne auf meine Frage anzusteigen:,, Das Gift wurde die Sandlilie getauft. Es gibt im Hauptgebäude ein Gegengift, genauso sind deine Geschwister, wie auch meine Schwester dort gefangen. Deren Sitz liegt in den Alpen. Mag seine, dass diese spezielle Regelung existiert, aber gibt es eine Gelegenheit meine Schwester zu retten. Dann ergreif ich diese."

Pan P. O. V.
Ich stand wie gebannt hinter Trisch. Bewegungsunfähig. Er hatte sie vergiftet. Das hätte ich erkennen müssen. Mir schwirrte auch im Kopf, wie sie meinen Namen aussprach, als ob ich was Besonderes wäre. Ihre Stimme klang als sie meinen Vornamen aussprach auch lieblich. Normalerweise verbinden alle mich mit Furcht, doch sie. Sie sieht so viel mehr. Was sieht sie, was ich nicht sehe? Erst nach dem letzten Satz von Meysen nahm ich alles wieder wahr. Die Wut ging in mir durch und ich schnürte Meysen die Kehle zu. Ich stoß Trisch zur Seite. Das brachte nicht viel. Dennoch eilte sie zu mir und redete auf mich ein:,, Pan, wir brauchen ihn. Er hat uns noch nicht alles verraten wird es, aber bestimmt tun, um seine Schwester zu retten. Pan, Pan, Peter hör jetzt auf." Ich lockerte meinen Griff um Meysens Hals. Sie hat es wieder gemacht. Trisch nannte mich Peter. Obwohl sie in dieser Situation sehr ernst war, erwähnte sie ihn mit ihrer vorherigen Lieblichkeit. Ich wusste nicht, ob ich darauf einspringen sollte. Jedoch habe ich ihr nie gestattet mich so anzureden. Also keifte ich:,, Prinzessin, ich habe dir nie erlaubt mich bei meinem Vornamen zu nennen."

Sie konterte:,, Aber das ist der einzige auf den du hörst. Du hättest Meysen sonst erwürgt. Was hätte dir das gebracht, außer sinnloses Blutvergießen?" Ich senkte meinen Kopf und ließ von Meysen ab, der auf die Knie fiel und nach Luft schnappte. Wie konnte ich mich nur so verleiten lassen? Ich habe schon immer gerne getötet ohne richtigem Hintergrund. Trotzdem war es dieses Mal anders. Ihre Augen widerspiegelten ihren Zorn, wie auch ein bisschen Enttäuschung wieder. Beinahe hätte ich dafür gesorgt, dass Trischs Geschwister bis an ihr Lebens Ende in Gefangenschaft leben. Ich wollte mir ihre Vorwürfe nicht anhören. Ich würde dem nicht standhalten und sie verletzten, weshalb ich verschwand und Trisch bei Meysen ließ. An meinem Nachdenkbaum angelangt überlegte ich, wie ich meine Pläne durchsetzen kann ohne, dass Trisch auf die schiefe Bahn gerät und zu Red wird.

Beatrix P. O. V.
Pan hat sich typisch Pan vom Acker gemacht. Was hätte man auch erwarten sollen. Trotzdem hatte er vorhin als ich ihn darum gebeten habe aufgehört. Meysen saß noch immer am Boden nach Luft ringend. Ich kniete mich zu ihm und fragte:,, Geht's wieder?" ,, Warum hast du mir geholfen?" Ich erläuterte:,, Weil ich in deiner Lage wahrscheinlich dasselbe gemacht hätte, denn wenn ich eins weiß dann, dass Familie über alles geht." Er meinte:,, Kein Wunder, dass Pan auf dich steht. Du solltest aufpassen nicht nur wegen dem Gift, was dir ein halbes Jahr keine Probleme machen sollte, bis es dich umbringt, sondern, dass du nicht zu Red wirst. Ihr seid euch zu ähnlich." Ich schaute ihn geschockt an.

Wie kommt er auf die Idee Red und ich wären gleich? Er ist verrückt und blutrünstig, wobei ich... Oh, ich bin auch teilweise so.

Ich rührte mich keinen Millimeter. Der Schock Red wäre mir ähnlich saß mir tief in den Knochen. Man könnte meinen der Tod sein schlimmer, aber in dieser Sekunde war es nicht. Wenn Meysen mein Verhalten aufgefallen ist, dann Pan erst recht. Wieso hat er mir diese Tatsachen verschwiegen? Dachte er ich würde daran zerbrechen? Als ich mich wieder fing redete ich noch eine ganze Weile mit Meysen, bis mir auffiel, wie lange ich schon in der Höhle war. Deshalb verabschiedete ich mich von ihm, als ob es das normalste auf Erden wäre jemanden angekettet zurückzulassen.

Fast eine viertel Stunde musste ich nach den Ausgang suchen. Endlich spürte ich die kühle Nachtluft von Neverland auf meiner Haut. Der Mond strahlte majestätisch und wirkte generell prachtvoll. Wie sehr ich diesen Anblick vermisst habe. Ich vernahm plötzlich ein Rascheln in den Büschen und erläuterte:,, Wer auch immer da ist. Ich bin gut in Kampfsport und scheue mich nicht das Gelernte einzusetzen." Ein junges Mädchen trat hervor und begrüßte mich:,, Hi Trisch. Du kennst mich bestimmt nicht. Ich hieße Tiger Lili. Ich bin die jüngere Schwester von Liam. Eigentlich wollte ich nach ihm sehen, doch bemerkte, dass jemand in Pans Kerker war, obwohl ich dachte er sei wo anders."

Wow. Sie ist direkt und hat keine Angst. Ich mag sie schon jetzt.

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt