27.Nicht trinken

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Beatrix P. O. V.
Ich erzählte während dem Essen etwas abseits der anderen Samira alles was geschehen war. Sie grinste unter dem Motto 'Ich habe es dir gesagt'. Ich beobachtet fluchtartig die Umgebung und fing an:,, Ich habe eine Idee wie wir uns unbemerkt aus dem Lager schleichen können, aber ich brauche deine Kenntnisse zum Schnapsbrennern." Samira verstand sofort und meinte:,, Wir brauchen ein Gerät mit dem wir destillieren können und bestimmte Zutaten, um das auf die Beine zu stellen." Ich warf ein:,, Ich habe eine Idee. Du kümmerst dich um die Zutaten und ich frage Naifen nach einer Apparatur, die für sowas geeignet wäre, aber niemand darf den wahren Grund kennen." Samira flüsterte:,, Sollte Pan fragen was wir machen sag ihm wir backen einen Kuchen. Okay?" Ich nickte ihr zustimmend. Es war eindeutig, dass sie diese Ausrede nimmt, da sie auch richtig gut backen kann und es auch liebt Gebäck zu verzieren. Es ist fast schon zu schade das Gebäck zu essen, was sie bäckt.

Suchend schweifte mein Blick über das Lager. Nach kurzer Zeit habe ich Naifen entdeckt und stampfte auf ihn zu. Naifen, Sebastian und Kol erhoben ihre Köpfe. Naifen äußerte:,, Du kannst dich gerne zu uns setzen Trisch." Ich schlug ab:,, Nein danke. Ich wollte dich eigentlich zwei Sachen fragen, nämlich habt ihr in der Küche etwas mit dem man destillieren kann und wenn ja können Samira und ich in der Küche backen." Ich schaute so unschuldig wie ich nur konnte. ,, Wieso wollt ihr backen?" wollte Sebastian wissen und beäugte mich verwundert oder verwirrt. Ich entgegnete:,, Ich und Samira sind Mädchen und obwohl ich gerne kämpfe und auf Bäumen klettern heißt das nicht, dass ich keine weibliche Seite habe." Sebastian ergab sich:,, Ist schon gut. Es hat mich nur interessiert."

Mein Blick fiel wieder auf Naifen, der meinte:,, Ja ihr könnt gerne in der Küche backen und wir haben ein Gerät zum Destillieren." Ich lächelte über beide Ohren, da mir schon allein der Gedanke, Pan mal betrunken zu erleben gefiel. Naifen führte mich zu der Hütte, in der er normalerweise kochte. Er zeigte mir wie man die komplexe Maschine bedient. Ich wimmelt ihn ab:,, Danke Naifen. Ich glaube ich komme alleine gut zurecht."

Keine zwei Minuten war ich mit allen Vorbereitungen fertig, da platzte Samira mit Pan im Schlepptau in die Hütte. Zum Glück habe ich die Destilliermaschiene nach hinten gestellt, sonst wüsste Pan was los ist und alles wäre für die Katz. Er musterte mich misstrauisch und raunte:,, Ich wusste nicht, dass du bäckst. Was wollte ihr, denn backen?" Ich antwortete hastig:,, Eine Schwarzwälder Kirschtorte." Pan umkreist mich und wünschte mir viel Spaß dabei, wobei er Samira komplett ignorierte. Erleichtert atmete ich auf, als Pan aus der Küche verschwand. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten habe. Samira schimpfte:,, Dein Ernst? Wieso genau diese Torte? Weißt du, dass uns das noch weitere zwei Stunden kosten wird? Das bringt nichts. Okay! Ich werde die wichtigsten Sachen erledigen für den Schnaps und du machst schon mal den Teig, aber die Füllung mache ich."

Ich machte mich schon an die Arbeit. Wie vorprogrammiert habe ich die Hütte in einen Saustall verwandelt, während Samira schon mitten am Brennen der Früchte ist. Leise setzte ich mich zu ihr doch sie warnte mich sofort:,, Bleib weg von den Dämpfen, wenn du keine Alkoholvergiftung haben willst." Ich rückte ein großes Stück zurück und horchte das Klingeln der Uhr, die zeigte, dass der Teig fertig gebacken war. Samira seufzte gestresst und erklärte:,, Du rührst gleichmäßig und überall, damit der Schnaps am Boden nicht anbrennt. Vergiss auch nicht immer das Gerät auf Sparflamme zu halten sonst steigt der ganze Alkohol auf und als Ergebnis haben wir keine 70% Alkohol, sondern nur 30%."

Ich setzte ihre Befehle durch, da ihr zu wieder sprechen ein Todesurteil wäre. Aber eins musste man ihr lassen sie war und ist Expertin auf ihrem Fachgebiet. Kein Wunder, denn ihr Vater besitzt unzählige Mixkulturen, wie auch Bars und eine Kette von Pizzageschäften.

Endlich fertig füllten wir den Schnaps in Becher ab und zogen gerade die Schokoladenglasur, als Naifen und Devin in die Küche spazierten. Devin sprach:,, Also ich würde mich freiwillig opfern und den Kuchen probieren, ob ihr ihn vergiftet habt. Wieso steht dort Punsch oder was ist in den Bechern drin?" Ich sprang rein:,, Bis die Füllung fest wurde und der Teig abgekühlt ist hatten wir Langeweile und habe Punsch gebraut." Naifen blickte begeistert und erklärte:,, Pan hat uns eigentlich nur hierher geschickt, um nachzusehen was ihr so treibt oder ob ihr was ausheckt. Aber gegen Punsch habe wir nichts." Samira und ich schaute total unschuldig und antworteten:,, Wir doch nicht. Aber das Getränk gibt es erst nach dem Kuchen."

Devin hob unschuldig die Hände und ich schleifte beide raus mit der Begründung:,, Die Torte ist nicht nur für euch, also raus mit euch." Naifen meckerte gespielt beleidigt:,, Der Koch wurde aus seiner eigenen Küche vertrieben." Ich musste lachen, schaffte es trotzdem beide rauszuschieben. Ich erspähte den Himmel. Es war schon Abend? Was haben Samira und ich so Großartiges den ganzen Nachmittag gemacht, dass wir die Zeit aus den Augen verloren? Ohne Schmarrn, auf dieser Insel verliert man sein Zeitgefühl. Pan stolzierte mir entgegen und war in der nächsten Sekunde hinter mir. Er hauchte:,, Ich habe schon befürchtet, dass ihr abgehauen währt. Es war so still." Mich überkam die Gänsehaut, was Pan bemerkte und zum Grinsen brachte. Dieses typische gruselige Grinsen, was vermittelt, dass alles nach seinen Bedingungen spielt. Ich muss, aber zugeben, dass ihm dieses Lächeln steht. Pan flüsterte weiter:,, Du hast vorhin erwähnt, dass ich immer ein Tag nett bin und am nächsten schrecklich, also sollten wir das Schönste aus dem Abend machen. Soll ich euch beim Tragen der Getränke helfen oder willst du dir nicht helfen lassen." Ich meinte monoton mit einem aufgesetzten Lächeln:,, Du kannst sie ruhig tragen, denn die Torte vertraue ich dir nicht an." ,, War ein Versuch wert." Er schlenderte ins Zelt.

Beide Jungs starrten mich an und Devin entgegnete:,, Schwer zu glauben, dass du und Pan nichts am Laufen habt." Ich schaute empört und schlug ihm leicht gegen die Schulter. Pan stand plötzlich direkt hinter mir und raunte:,, Ach Prinzessin, wenn du weiter erzählst, dass du nicht zu mir gehörst sollte ich dich in einen Käfig sperren, damit dich niemand haben kann. Ich lasse eine Schönheit, wie dich nicht alleine unter meine Jungs." Ich grummelte:,, Sehr witzig! Machst du das nicht sowieso? Mich in einen Käfig zu sperren. Außerdem gehöre ich mir nur selbst und solange ich meinen Willen habe, kommt keiner an mich ran. Wenn es jemand wagt, brechen ich der Person, ohne mit der Wimper zu zucken Knochen von deren Existenz er nicht mal wusste. Vielleicht fessele ich denjenigen auch an einen Baum und überreiche in Samira, die ihn so auf Hochglanz poliert, dass man sein funkeln aus dem Weltall erblicken kann. Aber wie man so schön sagt, für Schönheit muss man leiden." Bei meiner Aussage sah Pan irgendwie stolz aus und die beiden anderen wichen ein paar Schritte zurück. Ein fieses Lächeln entschlich sich mir und ich unterstrich meine Aussage mit:,, Pan du hast mich noch nicht richtig kennen gelernt. Um genau zu sein hat es niemand. Du wärst überrascht, wie weit ich gehen würde. An deiner Stelle würde ich mir um deine Jungs Sorgen machen, denn List und Tücken stehen auf meiner Seite. Vielleicht sollte ich meine dunkle Seite auch mal zum Spielen rauslassen. Sie würde dich aus den Socken hauen. Sie würde das Spiel auch ankurbeln."

Ich konnte in dem Moment sagen, was alle inklusive Pan dachten:,, Was war das?"

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt