29.Willkommen zurück

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Ich sah nur verschwommen. Trotzdem konnte ich eine Straße erkennen, an der ein kleiner Junge stand. Es war sehr wolkig und es schüttete, wie aus Fesern. Der Regen durchnässte mich. Bei genaueren Betrachten erkannte ich, dass der Junge Marco war.

Was macht er hier? Und wieso steht er mitten auf der Straße?

Als ob er meine Gedanken gehorcht hätte antwortete er unter Tränen:,, Ich kann nicht mehr. Wieso hast du mich nicht gerettet? Liebst du mir etwa nicht?" Ich hallte:,, Natürlich tu ich das." Er fuhr fort:,, Keine Sorge, dass alles wird bald vorbei sein. Dann werde ich kein Schmerz mehr verspüren, um genau zu sein werde ich gar nichts mehr fühlen." Auf einmal raste aus dem Nichts ein Auto und Marco Schritt sogar dem Auto entgegen. Ich rannte in seine Richtung und schrie:,, Marco mach das nicht!" Es war zu spät als sie neben ihm stand und vor Weinen auf die Knie fiel.

Ich wachte verschwitzt und mit Tränen in den Augen auf. Verwundert inspizierte ich das Zimmer. Es besaß Fenster bis zum Boden und sogar eine Tür zu einem riesigen Balkon. Das Zimmer hatte drei weitere Türen. Die Erste führte zu einem Begehbaren Kleiderschrank und die zwei zum Bad. Ich lag auf einem Doppelbett, wo jeweils auf jeder Seite ein Nachttisch stand. Mit meiner Hand fuhr ich mir verwirrt durch mein Haar und versuchte drauf klar zukommen, wo ich war. Bin ich überhaupt wach? In dem Moment stoß die Tür auf und Pan spazierte mit einem fies aufgesetzten Grinsen ins Zimmer. ,, Gute geschlafen Prinzessin?" begrüßte er mich, als ob nichts gewesen wäre. Ich war nicht im Stande zu antworten und brabbelte etwas vor mir hin. Pan schritt zu mir und setzte sich neben mir auf das Bett. Schweigend blickte ich in seine Augen, da sie das einzige Bekannte in dieser Umgebung waren. ,, Beruhigen dich Trisch. Er war nur ein Traum." Pan folgte meinem Blick zum Fenster und hieß mich mit einem noch bösartigerem Grinsen willkommen:,, Es wundert mich, dass du deine Welt nicht mehr wieder erkennst, obwohl du jedes zweite Jahr mit deiner Familie hierher gereist bist. Also willkommen in Italien." Mir fiel die Kinnlade runter und ich fing mich allmählich, trotz der Tatsache, dass ich wieder zurück bin. Ich holte Schwung und wollte Pan ins Gesicht schlagen, aber er hielt mein Handgelenk kurz vor seinem Gesicht fest. ,, Nah, nah, nah. Nicht so böse sein Trisch. Du willst deinen Bruder zurück und das funktioniert nur mit mir. Aber ich muss noch ein paar Besorgungen machen, also stell ich dir deine zwei Bodyguard vor. Obwohl, dass wäre unnötig. Du wirst sie sowieso kennen lernen. Oh, und wenn du deine Freundin suchst. Sie liegt im Zimmer nebenan, aber sie schläft noch. Um eins klarzustellen. Du verlässt dieses Gebäude nicht. Brichst du diese Regel, so wird deine Freundin bald das Zeitliche segnen. Hast du mich verstanden?" Er ließ mein Handgelenk los.

Ich brummte herablassend:,, Ja, ich habe es verstanden. Muss ich aber diese lausigen Bodyguards haben?" Er grinste schelmisch und meinte belustigt:,, Wenn es dir nicht passt, dass du Aufpasser hast, dann könnte ich dich mit Handschellen ans Bett fesseln. Wenn ich so darüber nachdenke..." Ich unterbrach ihn und schimpfte:,, Pan!" Er lachte darauf nur. Ich fand diesen Gedanken nicht so witzig, trotzdem würde man bei seinem Lachen am liebsten mit lachen. Pan verabschiedete sich:,, Unter steht die Küche. Du kannst dir was zum Essen machen, wenn du Hunger hast. Und vergiss nicht. Ich habe dich im Auge." Mit diesen Worten löste er sich in Luft auf.

Ich schlich schnell ins Nebenzimmer zu Samira. Davor machte ich einen Abstecher in die Küche und bereitete für meine Freundin einen Kaffee. Wieder oben an ihrem Bett fing ich an, an ihrer Schulter zu rütteln. Ich hielt dennoch die Tasse bei mir. Nach kurze Zeit wachte sie auch auf und holte zum Schlag aus. Doch ich wich dem geschickt aus. Ich hätte damit rechnen können, denn in den meisten Fällen würde ich oder besser gesagt haben ich genauso reagiert. ,, Samira wir sind in Italien. Pan ist den ganzen Tag weg, aber mir sitzen Bodyguard im Nacken," erklärte ich hastig. Samira rieb sich noch Mals die Augen und grummelte:,, Die kennst die Regel vor meinem ersten Kaffee bin ich nicht ansprechbar." Ich hielt die Tasse hin und sie nahm einen großen Schluck.

Samira gab mir grünes Licht:,, Okay, fahr fort." ,, Ich bin heute Morgen in einem fremden Zimmer aufgewacht und kurz darauf schlendert Pan hinein. Er erzählte mir wir wären in der normalen Welt wie er die Erde eben nennt. Aber woher besitzt er so eine Villa? Samira was denkst du?" Sie fing an:,, Als aller erstes schauen wir uns hier um und öffnen verschlossene Räume, Schublade, egal was. Dann suchen wir einen Fluchtweg aus diesem, ich muss zugeben schönen Gefängnis und hängen davor unsere Aufpasser ab. Ich hätte da schon ein paar Ideen." Ein böses Grinsen schlich sich auf Samiras Gesicht und ich wusste, dass das lustig werden würde. Sie flüsterte mir ins Ohr:,, Du musst die Frau in Nöte spielen, während ich eine Falle aufstellen. Der Rest geschieht spontan, aber sie werden zum Schluss Tod oder eingesperrt im Schrank liegen."

Zeitsprung

Wir irrten schon seit zwei Stunden durch die Villa und unsere Anstandshunde sind misstrauisch geworden, weshalb sie uns auf Schritt und Tritt verfolgen. Wir hatten es beide satt. Ich lehnte mich absichtlich an dem Geländer im zweiten Stock und kippte nach hinten. Gespielt rief ich nach Hilfe und beide flitzen mir zur Hilfe. In dem Moment, wo der eine nach mir griff, riss ich ihn nach unten und Samira schubst den anderen. Der erste fiel auf eine Vase und es war viel Blut zusehen. Ups! Der war wohl Tod. Doch der Zweite bewegte sich noch. Samira zog mich schnell nach oben und wir rutschten das Geländer runter. Wir landeten direkt vor dem Mann und fesselten ihn mit Schnürsenkeln, da wir nichts Besseres finden konnten. Eilig stampfen wir zu einer abgeschlossen Tür, die mir vorhin ins Auge gestochen war. Ich holte meine Haarklammer raus und öffnete das Schloss.

Wir analysierten den Raum. Es sah wie ein Büro oder Arbeitszimmer aus. Ich glitt am Tisch vorbei und öffnete eine Schublade. In der lag ein Notizbuch mit verschiedenen Zahlenkombination. Samira befahl:,, Trisch kommt her. Ich habe Kreditkarten gefunden und wie es scheint ist auf denen sehr viel Geld. Denken wir an dasselbe?" Trisch lächelte:,, Wenn ich nicht die gleiche Idee hätte wäre ich kein vernünftiger Mensch." Ich verglich die Zahlcodes aus dem Buch und fand den Pin raus. Ich spekulierte:,, Dieser Code sollte der schwarzen Kreditkarte gehören." Samira entgegnete:,, Ich glaube dir. Also nichts wie weg aus der Villa. Wir werden shoppen und bei der Gelegenheit Pan aus dem Weg gehen." Wir verließen das Gebäude vom Vordereingang. Samira zog mich in ein Gebüsch als sie fünf Wachhunde bemerkte.

Nah Klasse. Pan musste, aber auch mit allem rechnen.

Ich erspähte die Hunde. Sie hatten unsere Fährte aufgenommen. Wir waren so gut wie geliefert. An die Bestrafung, die sich Pan einfallen lassen würden, wollte ich gar nicht denken. Ich nuschelte:,, Mit Steinen verursachen wir Geräusche und werfen sie in verschiedene Richtungen. Sobald die Hunde dann in die Richtung laufen machen wir uns aus den Staub." Plötzlich vernahm ich ein Knurren hinter mir und Samira stand wie versteinert da.

Das wars. Wir sind ausgeliefert. Noch dazu von einem Hund. Oder ich nutze es zu meinem und Samira Vorteil.

The dark side of NeverlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt