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„Was?“ Alle starrten Rose geschockt und überrascht zugleich an. Damit hatte wirklich niemand gerechnet. „Das war er?“ Adrian schien grimmig zu sein. „Ja“ antwortete Rose und ließ sich neben Nessa aufs Sofa plumpsen. „Und..aber...“ Vanessa konnte nicht weiter sprechen. Sie war viel zu schockiert über die Nachricht, dass Dimitri sie angegriffen hatte. Ich fand das auch noch ziemlich komisch. „Also, er hat dich einfach angegriffen?“ fragte Christian skeptisch und Rose nickte. „Sie war auf einmal weg“ bestätigte Adrian und ich nickte. „Er will dich töten? Aber wieso?“ wollte Mason wissen. „Weil ich mich damals nicht verwandeln lassen wollte!“ „Oh...“ keiner sagte mehr was. Aber was hätte man auch sagen können?

„Und was jetzt?“ frage Vanessa in die Runde. „Warte mal, du hast gesagt er wurde...weggezogen?“ fragte mich Christian und ich nickte langsam. „Er war einfach weg...ist ja auch egal“ meinte Rose und ließ ihren Kopf auf Vanessa´s Schulter fallen. Ich wandte meinen Blick ab. „Aber wer sollte ihn denn wegziehen?“ wollte Christian wissen. „Keine Ahnung, aber zum Glück hat es jemand getan“ meinte ich und lehnte mich gegen die Wand. „Rose, und was jetzt? Er weiß, dass wir im Wald leben. Was, wenn er herkommt?“ fragte Vanessa panisch. Rose setzte sich wieder auf. „Macht der das denn?“ fragte Adrian skeptisch und schraubte seine neue Flasche auf. „Dimitri ist zu allem fähig“ stellte Rose klar. „Na gut, dann lassen wir´s drauf ankommen“ meinte Christian. Seine Augen glitzerten. „Klar, du bist ja auch nicht davon betroffen“ fauchte ihn seine Freundin an. „Na was sollen wir denn sonst tun?“ fragte er zurück. „Ihn finden und ihm diesen verdammten Dolch ins Herz rammen?“ schlug Adrian vor, der inzwischen eine halbe Flasche intus hatte. „Genau“ Rose sprang auf. „Das ist die Chance ihn zu verwandeln!“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Äh...Rose?“ Sie drehte sich zu mir um. „Du sagst das so leicht, aber du weißt, dass wir von Dimitri sprechen, oder? Der wird sich nicht einfach so verwandeln lassen!“ Ihre Augen sahen wieder bedrückt aus. „Wer von euch drein soll es eigentlich tun?“ fragte Mason. „Also ich bin da raus“ stellte Adrian sofort klar. „Oder glaubt ihr ernsthaft, ich könnte einen Strigoi den Gar ausmachen?“ Wir alle schüttelten den Kopf. Nein, dass konnte sich wirklich niemand vorstellen. Also ich oder Vanessa. „Ich mache es!“ Sagte Vanessa und setzte sich aufrecht hin. „Nessa...“ begann Christian, aber sie fiel ihm ins Wort. „Ich bin extra gekommen um ihr zu helfen, und jetzt werd ich auch helfen!“ Ich hielt mich da erst mal raus. Eigentlich wäre es die beste Lösung, mich das machen zu lassen...aber darüber können wir ja immer noch streiten.

„Geht es dir gut? Er hat dich doch nicht erwischt, oder? Ich meine nämlich, ich hätte ihn rechtzeitig wegggestoßen!“ Jerremy platzte durch´s Fenster rein und die Worte sprudelten nur so aus ihm herraus. Ich sprang vom Sofa hoch, so sehr hatte er mich erschreckt. „Jer!“ Er grinste und ließ sich neben mich fallen. „Du warst das?“ Er nickte. „Sieht wohl so aus!“ Klar, hätte ich mir ja auch denken können. „Und wo ist er jetzt?“ Er zuckte die Achseln und zog mich wieder neben sich auf´s Sofa. „Erstmal weg. Aber ich muss schon sagen, als Strigoi macht er echt Eindruck!“ Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. „Er soll aber keiner sein! Das wollte er nie!“ „Weißt du“ er verschränkte die Arme hinter dem Kopf „Als Sterblicher denkt man immer, es wäre so schlimm einer zu sein. Aber wenn du es dann erstmal bist...ist es fantastisch!“ Ich musterte ihn. Sein Blick war weit in die Ferne gerichtet. „Wie war dein Moroileben so?“ fragte ich leise, und lehnte meinen Kopf gegen das Polster des Sofa´s. Er überlegte ein paar Minuten, ehe er mir antwortete. „Vor 213 Jahren war es ganz anders, Kleine. Da war alles strenger und...“ er seufzte und machte eine kleine Pause. „Weißt du, damals hast du das gemacht, was du gesagt bekommen hast. Heirate den, dann hast du es getan. Heute ist das alles viel leichter!“ Ich runzelte die Stirn. „Nicht unbedingt. Ich dürfte mir meinen Lebenspartner bestimmt auch nicht aussuchen!“ Er wandte sich mir zu. „Weil du die letzte Dragomir bist? Na und? Wer sollte dich zwingen das zu tun? Im Gesetzt steht davon nichts. Niemand könnte dich zu irgendwas zwingen. Das wird einem nur so vorgemacht, aber das ist alles nur Manipulation!“ Ich dachte darüber nach. Theoretisch hatte er ja recht. „Also könntest du theoretisch deinen Typen heiraten, wenn du den Segen von unserem Vater bekommst“ er zwinkerte mich an. Ich lächelte, aber gleichzeitig wurde ich traurig. Leo fehlte mir so sehr. Und ich bekam einfach kein Lebenszeichen mehr von ihm!

Tränen der PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt