Kapitel 7

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Nachdem mich Brad aus dem Auto gehoben hat und mit mir durch eine Tür gegangen ist, zieht er mir die Augenbinde ab. "Pass auf. Ich weiß, dass es dir Angst macht, nicht zu wissen, was hier vor sich geht. Aber es geht gerade erst los, dass du wieder schlafen kannst. Wenn ich dir jetzt mehr erzähle, bekommst du wieder deine Panikanfälle und ich ertrage dein rumgeheule momentan wirklich nicht ", brummt er genervt. Seine Worte lösen Wut bei mir aus. Er tut so, als wäre ich ein anstrengendes kleines Kind, dabei ist er derjenige, der dafür sorgt, dass ich mich so fühle. Verächtlich schnaube ich aus. "Meine Panikattaken kommen bestimmt nicht daher, dass ich rausfinde, was hier los ist. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du es bist, der mir immer wieder meine Sicherheit nimmt? Nie weiß ich woran ich mit dir bin. Es macht dir spaß mich leiden zu sehen. Wie soll ich da ruhig bleiben?! ", fahre ich ihn wütend an. Ohne es zu merken, haben sich Tränen in meinen Augenwinkeln gebildet und meine Lippe beginnt zu Beben. Er macht einen Schritt auf mich zu und packt mich grob am Arm. "Ich gebe mir hier wirklich Mühe mit dir, aber jetzt reicht es. Du solltest nicht vergessen, was für eine Stellung du hier hast. Meinst du wirklich, mich interessiert es, ob du dich wohl fühlst oder nicht? Wenn du dich hier weiterhin wie eine verwöhnte Göre benimmst, dann kannst du von mir aus im Keller verrotten ", pampt er mich an und mir bleibt die Luft weg. In seinen Augen liegt purer Hass. Er verabscheut mich. Wie ist es möglich, dass er von jetzt auf gleich so umschwingt? Ich gucke auf den Boden und lasse mich von ihm hinterher ziehen. Im Zimmer angekommen, hat sich etwas geändert. Die benutze Wäsche ist weg, das Bett ist neu bezogen und in der Ecke neben meinem Bett steht tatsächlich ein kleiner Kühlschrank. Verdutzt sehe ich Brad an. "Ja, genau das meine ich. Ich kümmere ich mich darum, dass du es hier etwas angenehmer hast und du benimmst dich wie ein Miststück ", sagt er genervt. In mir macht sich eine Art Schuldgefühl breit. Er gibt sich tatsächlich Mühe und ich meckere trotzdem weiter. Langsam nehme ich seinen kleinen Finger in die Hand und schaue ihm in die Augen. Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte Richtung Bett und ziehe ihn leicht mit mir. Er runzelt die Stirn. "Was soll das denn jetzt? ", zischt er mich an. "Ich mache es wieder gut ", flüstere ich mit weicher Stimme. In seinem Gesicht ist seine Verwirrung deutlich zu erkennen. Ich gebe ihm einen leichten Kuss auf den Hals und beginne langsam in die Hocke zu gehen. Während ich zu ihm hochsehe, löse ich die Schnalle seines Gürtels. "Kleines, wenn ich einen Blowjob wollen würde, könnte ich ihn mir jederzeit holen ", flüstert er bedrohlich. Ich schüttle den Kopf. "Aber nicht so einen. Diesmal will ich es. Das ist anders. ", erwidere ich leise und ziehe die Hose herunter. Enttäuscht stelle ich fest, dass er noch nicht ganz steif ist. Langsam streife ich das Schlafshirt von mir und sitze nur noch im Slip vor ihm. Ich umschließe seine Spitze mit der Zunge, während sich meine Hände mit wenig Druck, um seine Eier legen. Ich sehe wie seine Anspannung von ihm fällt. Innerlich triumphiere ich bereits. Doch da habe ich mich zu früh gefreut. Blitzschnell greift seine Hand nach unten und zieht mich an der Zunge zu ihm rauf. Mein Atem wird schwer. Ich weiß nicht wie mir geschieht. "Du hast recht, es ist schöner, wenn du es willst. Aber nicht so. Ich will das andere Loch, es soll dich Überwindung kosten ", raunt er mir ins Ohr. Ich schlucke. Ich hatte noch nie Analsex und hab furchtbare Angst davor. "Brad…ich weiß nicht…also ich ", stammle ich unsicher vor mich her. Ein verschmitztes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. "Es wird dir Gefallen ", versichert er mir und im nächsten Moment, zieht er sich an mich heran und wir fallen in einen innigen Kuss. Da war es wieder. Das kribbelige Gefühl, was nur er mir bisher gegeben hatte. "Setz dich in Doggy-Position aufs Bett und warte ", raunt er und wendet sich zum Schminktisch. Mein Puls steigt und Hitze steigt in mir auf. Ich will ihm wirklich gefallen, aber das ist mir zu viel. Immer noch nicht in Position, starre ich ihn an. "Na los, dir wird schon nicht passieren ", schiebt er mich zum Bett. Verzweifelt seufze ich auf und lasse es zu. Auf dem Bett legt er eine Kerze und ein Feuerzeug ab. Überrascht drehe ich mich über die Schulter. "Also die Kerze kannst du dir auch sparen. Das hier ist nicht sonderlich romantisch ", sage ich nachdenklich. Er bricht in schallendes Lachen aus. "Romantisch gibt es mit mir sowieso nicht ", entgegnet er. Meine Hände befestigt er an den Manschetten vom Bett und steigt dann hinter mich. Leicht streichelt er mir über den Po und zwischen meine Schenkel. Und als wenn mein Körper wie auf Abruf reagieren würde, merke ich wie sich meine Erregung zwischen meinen Beinen verteilt. Ich quieke erschrocken auf, als ich spüre wie sich etwas kaltes den Weg zwischen meinen Pobacken bahnt. "Keine Sorge, dass ist nur ein Plug, damit du schon etwas vorgedehnt bist ", erklärt er sichtlich amüsiert. Vorgedehnt klingt schon grausam. Mir ist schon jetzt bewusst, dass ich gleich stark leiden werde und verkrampfe mich noch weiter. Brad greift nach der Kerze und dem Feuerzeug und dann ist er Still. Ich versuche meinen Kopf zu ihm umzudrehen, doch kann nichts erkennen. Und dann trifft mich etwas wie ein Stich. Es tut nicht direkt weh, es ist mehr, als würde ich mich kurz verbrennen. Und in diesem Moment geht mir ein Licht auf und ich verstehe wofür die Kerze eigentlich da ist. Immer wieder trifft ein Tropfen meinen Rücken und immer wieder zucke ich zusammen. Es ist komisch. Einerseits erregt es mich und andererseits quält es mich. Das Gefühl und die Reize scheinen für meinen Körper nicht richtig zuordbar zu sein. "Das Nächste ist dafür, dass du nicht vergisst, dass ich auch anders kann ", flüstert er mir ruhig zu und noch bevor die die Bedeutung dieser Wörter verstehe, trifft mich ein großer Schwall. Ich schreie auf. Es fühlt sich an, als hätte Brad die gesamte Kerze auf mir ausgekippt. Doch ich spüre kein Brennen mehr. Nur der erste Moment, war stechend. Brad lacht auf, steht vom Bett auf und hält mir ein leeres Wasserglas hin. Kurz verstehe ich nicht. Dann zeigt er mir die Kerze, die noch nicht mal zur Hälfte geschmolzen ist und damit macht es Klick. Erleichtert atme ich auf und lasse mich von Brads Lachen mitreißen. "Damit solltest du verstanden haben, dass der Kopf viel mehr ausmacht, als das Empfinden an sich ", sagt er ruhig und streichelt mir nochmal vorsichtig über die Wange, bevor er sich wieder hinter mir platziert. Langsam zieht er den Plug aus mir heraus und tatsächlich rutscht mir ein überraschtes Stöhnen heraus. Es war ein angenehmes Gefühl im Vergleich zum Anfang. Ich spüre, wie Brad Gleitgel auf mir verteilt und im Nächsten Moment dringt er auch schon langsam in mich ein. Das Gefühl an sich erregt mich nicht unbedingt. Aber ich fühle mich ausgefüllt und vollkommen und genieße es. Brad stöhnt auf, als er sich vollständig in mich drückt und auf meinen Lippen bildet sich ein kleines Lächeln ab. "Es fühlt sich gut an ", flüstere ich leise und als wäre das der Startschuss, gibt er mir nochmal einen Klaps auf den Po, legt seine Hände auf meine Hüfte und beginnt sich zu bewegen. Auch mir entgleist immer mal ein leises Stöhnen. Brad greift mit einer Hand fest in meine Haare und zieht so meinen Kopf in den Nacken. Als er zufrieden in mir kommt, bin ich fast ein bisschen neidisch, aber in erster Linie merke ich wie etwas wie Stolz in mir aufkommt. Ich habe nicht nur Spaß an Analverkehr gehabt, sondern auch nicht gemeckert und er scheint ziemlich zufrieden zu sein. Er befreit mich von meinen Fesseln und drückt mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. "Schau mal wie sehr ich dich schon um meinen kleinen Finger gewickelt habe. Da hast du mir doch tatsächlich genug vertraut und mir dein Loch hingehalten ", witzelt er zufrieden. Bei der Wortwahl würde ich am liebsten Kotzen und die Tatsache, dass er recht hat und ich mich tatsächlich auf ihn eingelassen habe, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Andererseits sollte ich mir wohl langsam mal eingestehen, dass es sowieso schon viel zu spät ist. Ich bin ihm bereits verfallen, ob ich das möchte oder nicht. Nachdem Brad sich wieder angezogen hat, geht er zur Tür. "Genieß den restlichen Abend, Püppchen ", grinst er mich an und öffnet sie. "Brad? Danke für den Kühlschrank ", murmel ich demütig. Er nickt und dann fällt auch schon die Tür ins Schloss und ich bin wieder alleine. An Schlaf ist jedoch nicht zu denken. Immer wieder spiele ich den Tag im Kopf erneut durch. Es ist aus würde ich mich in einer endlosen Gedankenspirale befinden. Der innere Konflikt wir immer lauter und ich habe das Gefühl innerlich durchzudrehen. Ich wünschte er würde einen Schalter geben, der die Stimmen in meinem Kopf verstummen lässt. Wo ist der Zusammenhang zwischen den Leichen und dem Friseurraum? Werde ich irgendwann hier rauskommen?

Stunden vergehen und plötzlich klopft es an der Tür. Wer zur Hölle würde an der Tür klopfen? Bisher ist jeder einfach so reingekommen. Kurz überlege ich, ob ich einfach so tun soll, als würde ich schlafen, entscheide mich aber dagegen. Ich räuspere mich leise und krächze ein "Ja" hervor. Langsam öffnet sich die Tür und ich erkenne Tom der vorsichtig seinen Kopf durch den Spalt steckt. Noch nie, hat er mich hier besucht. "Darf ich reinkommen?", fragt er vorsichtig. Zögerlich nicke ich. Er kommt näher und setzt sich zu mir auf das Bett. Ich rieche abgestandenen Alkohol. Ist er betrunken? "Weißt du, ich konnte nicht schlafen und hab gesehen, dass hier noch Licht an war. Da dachte ich, ich leiste dir etwas Gesellschaft", murmelt er leise. Erst jetzt erkenne ich die dunklen Ringe unter seinen Augen. Er sieht aus, als hätte er Wochen lang nicht geschlafen. Ich kann nicht richtig deuten, was es ist, aber etwas an ihm sieht leidend und verzweifelt aus und tatsächlich empfinde ich etwas Mitgefühl. "Warum kannst du nicht schlafen?", frage ich vorsichtig, als ich mich aufrichte und meine Beine fest an meinen Oberkörper ziehe. Es kommt lange Zeit keine Antwort und ich beginne zu zweifeln, ob er mich überhaupt gehört hat. Er seufzt und hebt seinen Blick. Seine Augen durchdringen mich und ich bekomme urplötzlich eine Gänsehaut. "Sie ist fantastisch. Was muss ich für ein Monster sein, sie bei mir zu behalten?", fragt er mich direkt. Ich schlucke schwer. Offensichtlich spricht er von Sam und ich habe stark damit zu kämpfen, mir nicht anmerken zu lassen, dass auch ich mir diese Frage stelle. Sam ist hat die reinste Seele die ich kenne und jeder der in der Lage ist, diese zu zerstören, muss unheimlich gestört sein. Doch Toms Zustand ist schwer einzuschätzen und da ich Angst habe, dass er in meiner Gegenwart ausrastet, flüstere ich nur vorsichtig:"Hast du ihr denn schonmal die Freiheit angeboten?". Ein verächtliches Lachen ertönt aus seiner Kehle. "Andauernd, sie könnte jederzeit gehen. Aber sie will es nicht mehr. Und obwohl sie freiwillig hier bleibt, wissen wir doch beide, dass es ihre Psyche offensichtlich gebrochen ist. Kein vernünftiger Mensch würde bei mir bleiben, nach den Sachen, die ich ihr angetan habe", raunt er und die Aggression in seiner Stimme ist deutlich rauszuhören. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Ihm ist tatsächlich bewusst, dass es nicht normal ist, dass Sam so für ihn empfindet. Ich war immer davon überzeugt, dass sie davon ausgehen, es wäre echte Liebe. "Wenn du sie so liebst, warum gehst du dann nicht den Schritt? Stoße sie von dir weg", versuche ich ihm ruhig ins Gewissen zu reden. Er schüttelt der Kopf und streift mit seinen Händen über sein Gesicht. "Sie würde sich etwas antun. Ihre Psyche spielt ihr vor, sie wäre Abhängig von mir. Als wäre ihr Leben sinnlos ohne mich", flüstert er. Jetzt bin ich es, die verächtlich lacht. "Was denkt ihr euch denn?! Ihr foltert uns solange bis wir brechen und das einzige, woran wir festhalten können, ist das bisschen Liebe, das ihr uns gebt. Du wirst ja wohl gewusst haben, was du ihr damit antust!", fahre ich ihn wutentbrannt an. Entgeistert sieht er mich an. Wortlos steht er auf und geht zur Tür. Bevor er das Zimmer verlässt bleibt er nochmal stehen und dreht sich zu mir um. "Pass auf dich auf, das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Ach...und tue dir selbst den Gefallen und erzähle Brad nicht, dass ich hier war", brummt er und die Tür fällt hinter ihm ins Schloss.

Der Sog der Schwärze Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt