Kapitel 9

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Nachdem er gekommen ist, ist er direkt eingeschlafen. Seine Hände sind um meinen Bauch gelegt und noch immer spüre ich, wie sich seine Erregung an meinen Po drückt. Meine Gedanken schreien förmlich. Sklavenschule. Was für eine abgefuckte Scheiße. Ich liege hier in dem Arm von einem Mann, der Hunderten Frauen den eigenen Willen ausgetrieben hat. Ein Mann, der ihnen der Willen zum Leben genommen hat. Mir wird wieder schlecht. Schnell richte ich mich auf und suche nach etwas, wo ich mich Erbrechen kann. Ich springe zum Mülleimer und übergebe mich erneut. Nach einigen Minuten lasse ich mich langsam gegen die Wand fallen. Mit verheulten Augen blicke ich zum Bett. Brad schläft immer noch tief und fest. Das ist meine Chance. Es bleibt keine Zeit zum nachdenken. Vorsichtig greife ich nach seinem Hoodie und angel sein Handy heraus. Mein Herz klopft als ich das Notrufzeichen erkenne. 110. mein Atem stockt. Ich starte den Anruf, doch es kommt kein Wahlton. Mein ganzer Körper zittert. Verdammt, komm schon. Ich versuche es erneut, doch dann springt auch schon die Tür auf und Vivian grinst mich an. Brad schreckt auf und blinzelt verschlafen mit den Augen. Schnell lasse ich das Handy zurück in die Hoodietasche gleiten und schiebe ihn von mir weg.  "Deine kleine Freundin hier, hat den Alarm ausgelöst. Und ich muss ehrlich sagen, du kannst dir nicht ansatzweise vorstellen, wie glücklich ich darüber bin", strahlt sie ihn an, wie ein Kind, wenn man ihm einen Lolli schenkt. Kurz blickt Brad zu mir und zu dem Hoodie. "Oh Elli, das hättest du besser nicht gemacht", raunt er. Fragend sehe ich zu ihm rüber. Er reibt seine Hände über sein Gesicht und steht auf. Die Enttäuschung ist im deutlich anzusehen. Es ist verrückt, aber in mir macht sich doch tatsächlich ein Schuldgefühl breit. Als er bei mir ankommt, greift er in meine Haare und führt meinen Kopf zu dem Mülleimer. Und noch bevor ich verstehe, was passiert, wird mein Kopf auch schon in mein eigenes Erbrochenes gedrückt und wie auf Knopfdruck kommt die Übelkeit zurück. "Stufe zwei", brummt Brad zu Vivian und dreht sich von mir weg. Stufe zwei? Was zur Hölle soll das bedeuten? Vivian kommt mit einem noch breiterem Grinsen auf mich zu und zückt Handschellen hinter ihrem Rücken hervor. "Wage es nicht mich anzufassen", zische ich sie an, doch das sorgt nur für schallendes Gelächter ihrerseits. Aus dem nichts hebt sie ihre Hand und schlägt mir mitten ins Gesicht. Erschrocken sauge ich die Luft ein und starre sie ungläubig an. "Im Gegensatz zu Brad, kann ich dich nicht leiden und du vergisst, dass es mein Job ist, Rotzgören wie dich zu erziehen. Also sieh lieber zu, dass du dich mir gegenüber benimmst", zischt sie zurück. Hilfesuchend drehe ich mich zu Brad, doch der steht immer noch mit dem Rücken zu uns und würdigt mich keines Blicks und so lasse ich mich widerstandslos abführen. Es würde ja eh nichts bringen. Wir gehen in den Keller. Jedoch schließt Vivian nicht die Tür auf, durch die wir sonst gegangen sind. "Willkommen in Stufe zwei. Man könnte sagen, das ist mein Lieblingsraum. Machst du nochmal etwas in der Art, kommst du ins Studio, also in Stufe 3 und lass dir eins gesagt sein....Das Studio ist deshalb nicht mein Lieblingsraum, weil es die Endstufe ist. Das ist selbst mir zu krass", erklärt sie freudig und stolz. Ich hab allerdings nur halb zugehört. Stattdessen bin ich damit beschäftigt zu verkraften, was ich hier gerade sehe. Der Raum ist klein und mit rotem Licht beleuchtet. In der Mitte des Raums befindet sich ein schmaler Käfig. Um den Käfig herum sind breite Säulen aufgestellt, an denen Spitze Stäbe befestigt sind, die waagerecht zum Käfig ausgerichtet sind. An den Wänden hängen verschiedene Peitschen und Stöcker. Außerdem ist ein beleuchtetes, gläsernes Regal, gefüllt mit Vibratoren, Dildos und weiteren Spielzeugen, am Ende des Raumes zu erkennen. "Das kann doch nicht euer Ernst sein?!",schaue ich sie ungläubig an. Langsam macht sie einen Schritt auf mich zu, so dass ich ihrem Atem auf meiner Haut spüre. "Du wirst dir daran zerbrechen", lächelt sie zufrieden und streift durch meine Haare. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus. Etwas an ihr hat sich geändert. Sie wirkt bedrohlicher. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber es sorgt dafür, dass ich von purer Angst eingenommen werde. Bestimmt schiebt sie mich in den Käfig und entfernt die Handschellen. Als sie die Käfigtür verriegelt, bahnt sich die erste Träne über meine Wange und ich beginne zu zittern. Wortlos dreht sich Vivian weg und betätigt einen Knopf. Laute Motorengeräusche erklingen und plötzlich beginnen die Stäbe näher zu kommen. Erschrocken blicke ich mich um. Immer näher kommen die Stäbe und ich versuche mich so gerade wie möglich hinzustellen und ziehe die Arme so weit an meinen Körper, wie nur möglich. Und gerade als ich denke, jetzt würden sie mich berühren, stoppt Vivian die Maschine. Ich atme und schiele nach unten. Einen knappen Zentimeter sind sie noch von mir entfernt und langsam verstehe ich den Sinn. Das dachte ich zumindest. "Bei jeder Berührung der Stäbe wirst du einen Stromschlag bekommen", belehrt Vivian mich eines Besseren. Erst nach ein paar Sekunden, realisiere ich die Bedeutung dieser Worte. "Oh Gott", winsel ich in Verzweilung getränkt auf und kann die Tränen nicht mehr aufhalten. Schluchzend lasse ich zu, dass sie mein Gesicht förmlich überschwemmen. Eine Träne tropft auf meine Brust, so dass Vivian sie mit dem Daumen, durch die Gitterstäbe hindurch, wegwischt. "Wie sehr wünschte ich mir, deine Zukunft läge in meiner Hand", murmelt sie verträumt, während sie meine Nippel umspielt. Kurz darauf wandert ihre Hand weiter nach unten und massiert meinen Kitzler. Gequält presse ich die Augen zusammen. Abgesehen von dem Ekel über ihre Berührung, ist die Angst zu zucken gigantisch, so dass ich versuche mich zu konzentrieren. Fasst zucke ich vor Schreck zusammen, als die Tür aufspringt. "Finger weg. Sie gehört mir", knurrt Brad. Unschuldig zieht sie ihre Hand weg und hebt sie in die Luft. "Ich bin schon weg", witzelt sie und verlässt den Raum. "Brad, es tut mir...", versuche ich direkt die Situation zu entschärfen, doch er unterbricht mich. "Elli, das war wirklich ziemlich dumm von dir. Hast du wirklich gedacht, wir würden keine Notrufe abfangen?", fragt er verächtlich. Doch ich antworte nicht. Stattdessen wird mein verzweifeltes Schluchzen nur noch stärker. "Du wirst nie wieder versuchen zu fliehen. Das werden wir dir jetzt eintrichtern", brummt er und geht zu dem gläsernen Regal. Als er zurück in mein Blickfeld gelangt, hat er zwei Sachen in den Händen. Ich erkenne den pinken Vibrator. "Nein! Bitte tue mir das nicht an. Bitte nicht!", schreie ich hilflos aus. Doch Brad schüttelt nur missachtend den Kopf. Noch bevor ich verstehe, was das andere in seiner Hand war, schiebt er mich auch schon etwas Ballartiges in den Mund und verschließt den dazugehörigen Gurt um meinen Hinterkopf. Dann spuckt er auf das pinke Gerät und versucht es durch meine sehr eng zusammenstehende Beine zu schieben. Schon als es in mich eindringt, spüre ich, wie sich mein Beckenboden anspannt. "Dann wollen wir mal", seufzt er und tippt auf seinem Handy rum. Direkt die höchste Stufe. Flehend sehe ich ihn an, während er an den Reglern auf seinem Handy rumspielt. Immer wieder lässt er ruckartig die Intensität steigen und jedes Mal zucke ich leicht zusammen. "Konzentriere dich, Elli", raunt er mir zu. Ich kämpfe. Immer wieder versuche ich, die Wellen der Erregung zu unterdrücken. Einen kühlen Kopf zu bewahren und starr stehen zu bleiben. Doch es wird immer schlimmer. "Bewwte", versuche ich durch den Knebel um Erbarmen zu betteln, aber es lässt ihn kalt und die nächste Welle trifft mich unvorbereitet. Laut stöhne ich in den Knebel und greife intuitiv zu meinem Intimbereich. Ein Schlag durchströmt meinen Körper und ich schreie auf. Die einzigen Stromschläge, an die ich mich erinnern kann, waren die von Kuhzäunen. Doch das hier ist schlimmer. Völlig unbeeindruckt dreht Brad sich um und verlässt den Raum. Ich schreie ihm noch hinterher, doch vergebens.

Stunden müssen vergangen sein. Vier weitere Stromschläge hatte ich bekommen und ich bin am Ende meiner Kräfte. Kurz überlege ich mich mit Absicht gegen die Stäbe zu lehnen und einfach liegen zu bleiben. Zu warten bis der Schmerz mich ohnmächtig werden lässt. Aber der Gedanken an die Schmerzen ist unerträglich. Und trotzdem muss ich etwas machen. Meine Beine beginnen unkontrolliert zu zittern und die Tatsache, dass mein Unterleib sich immer wieder zusammenzieht, raubt mir zu viel Energie. Ich bin sowieso schon müde. Wie soll ich das weiter aushalten? Und so nehme ich all meinen Mut zusammen und Atme nochmal tief durch. Schnell reiße ich meine Hände zu meiner Mitte und ziehe das Ding, an dem pinken Band, auf mir heraus. Aus tiefster Lunge brülle ich meinen Schmerz in den Knebel. Dieser Schlag, war unerträglich. Aber trotzdem durchflutet mich Stolz, dass ich es ausgehalten habe und endlich die Vibration losgeworden bin. Immer wieder versuche ich mir vor Augen zu rufen, dass es ein Versuch wert war. Dass es ein gutes Zeichen ist, dass ich noch an Flucht denke und es ein Fortschritt ist. Jedoch gelingt es mir nur bedingt. Ich kann nicht verhindern, dass sich immer wieder ein Schuldgefühl zwischen meine Gedankengänge mogelt. Auch den Stich im Herzen, der durch Brads Enttäuschung entstanden ist, kann ich nicht ignorieren. Warum stört es mich so? Es sollte mir egal sein, was er von mir denkt. Aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Ohne zu verstehen warum, wünsche ich mir sehnlichst, dass ich ihm gefalle. Der Gedanke widert mich an, aber ich kann gerade nichts gebrauchen, was mir Kraft abverlangt und so beschließe ich, das Bedürfnis zu nutzen und dafür zu sorgen, dass er Empathie für mich entwickelt.

Kurze Zeit später öffnet er die Tür. Grinsend bückt sich Brad nach dem pinken Vibrator, der auf dem Boden gelandet ist und hält ihn mir vor die Nase. "Ich muss zugeben, das hätte ich dir gar nicht zugetraut", lächelt er verschmitzt. Doch ich höre ihm gar nicht richtig zu. Noch einen tiefen Atemzug und dann werde ich runterzählen. 3...2...1... "Fick dich doch", murmel ich und lasse mich einfach zur Seite fallen. Als hätte ich einen Anfall, beginnt mein Körper zu Krämpfen und zu zucken. Der Schmerz sorgt dafür, dass mir die Luft weg bleibt und das Letzte das ich sehe, ist wie Brad mit schockiertem Blick auf mich zugerannt kommt. Dann verschwimmt alles um mich herum und ich gebe mich dem Sog der Schwärze hin.

Der Sog der Schwärze Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt