Kapitel 16

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~Kai~

,,Ich werde dann später nach der Schule bei Lloyd im Krankenhaus vorbeischauen", sagte Skylor schließlich.

Diese Worte nahm ich jedoch kaum wahr, da ich immer noch ziemlich unter Schock stand. ,,Er fasziniert mich...und ich habe so ein Verlangen nach ihm...ich will, dass er ganz alleine mir gehört..." Wie sehr ich mir doch wünschte, dass Daiki dies eben nicht ernst gemeint hatte. Scheiße...er durfte es einfach nicht ernst gemeint haben! Doch da wurde mir bewusst, dass wir hier von Daiki sprachen; und damit wurde dieser kleine Funken Hoffnung mit einem mal im Keim erstickt.

,,Wie sehr ich es doch hasse, die besorgte Freundin spielen zu müssen."

,,Dir wird aber nichts anderes übrig bleiben, also reiß dich zusammen!", fuhr Daiki sie wütend an.

Wenn die Aggression einen Namen hätte...

,,Ist ja gut...beruhige dich..."

Auf eine seltsame Art und Weise fand ich es lustig, wie sich Skylor in Daikis Gegenwart verhielt. Ich bekam schon fast den Eindruck, dass sie Angst vor ihm hatte. Das war schon ziemlich ungewohnt, da die meisten ja normalerweise Angst vor Skylor hatten.

,,Ich werde mich hier gar nicht beruhigen! Tu einfach das, was nötig ist, damit dieser Idiot endlich mit der Sprache rausrückt! Und hör gefälligst auf, dich zu beschweren!"

,,Ich habe es ja verstanden...", murmelte Skylor, wobei ihre Stimme immer leiser wurde.

Um ehrlich zu sein, musste ich mich echt zusammenreißen nicht laut loszulachen. Wenn Skylor nur wüsste, dass ich gerade alles mithörte. Und das, nachdem sie mir gegenüber so große Töne gespuckt hatte. Zugegebenermaßen machte sich da schon etwas Genugtuung in mir breit. Scheinbar herrschte auf dieser Welt doch noch etwas Gerechtigkeit.

Mein Handy klingelte.

Ich fuhr erschrocken zusammen und bekam einen halben Herzinfarkt, als ich realisierte, was gerade geschehen war.

Verdammte Scheiße!

,,Hast du das gehört?", fragte Daiki, wo man deutlich das Misstrauen aus seiner Stimme raushören konnte.

,,Sag nicht, es hat uns die ganze Zeit jemand zugehört!" Skylor schien in Aufruhr versetzt zu sein und ihre Stimme hatte etwas Panisches an sich.

Panisch griff ich zu meiner Hosentasche und zog mein Handy heraus. Es war ein Anruf von Jay, der mein Handy zum klingeln gebracht hatte. Mit klopfendem Herzen und zitternder Hand drückte ich den Anruf weg.

Fuck! Ausgerechnet jetzt! Ein unpassenderen Moment hätte es echt nicht geben können!

,,Es kam von den Toiletten!"

Mein Atem geriet außer Kontrolle und Schweiß bildete sich auf meiner Stirn, als ich die immer näher kommenden Schritte hörte. Sie durften auf keinen Fall erfahren, dass ich hier war! Das wäre mein Todesurteil...

Mit einemmal verstummten die Schritte und es wurde abrupt still; so sehr, dass ich meinen eigenen Atem und das panische klopfen meines Herzens hören konnte. Warum sagten sie nichts mehr? Vielleicht waren sie ja auch einfach gegangen und -

Ein lautes Hämmern an meiner Tür ließ mich beinahe aufschreien und mein Atem setzte völlig aus.

,,Ich weiß, dass du dich darin versteckst! Komm sofort da raus und zeig uns dein Gesicht!"

Mein gesamter Körper zitterte und Daikis Stimme brachte mich dazu, mich panisch gegen die Wand zu pressen.

Doch er hörte nicht auf und hämmerte immer weiter gegen die Tür. Ich wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis diese unter seinen Schlägen nachgeben würde.

Ninjago ~Verlorene Seelen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt