Kapitel 17

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„Ich habe mich umgehört... Tut mir leid, Clara. Aber keiner weiß etwas.", sagte Jason, als ich ihn 2 Tage später erneut anrief.
„Und meine Stiefeltern?", wollte ich wissen. Was hatten sie mit dem Polizisten und meinen Eltern zutun?
„Auch von denen hat niemand mehr etwas gehört. Sie waren seit dem nicht mehr hier und meinen Kollegen hat auch niemand mehr gesehen. Ich würde dir gerne andere Antworten geben, aber...", ich hörte, dass Jason verzweifelt war.
„Alles gut... du kannst nichts dafür. Meldest du dich, wenn du etwas Neues weißt?" Mein Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken, was meine Stiefeltern hinter meinem Rücken alles getan hatten oder noch tun würden.
„Mach ich.", versicherte er mir.

Ratlos ließ ich mich in meinem Krankenhausbett fallen und starrte an die weiße, kahle Decke.
Irgendwer musste mir doch Antworten geben können?!
Mein Telefon vibrierte und ich fuhr ruckartig hoch. Nathan.
Seit 2 Tagen wartete ich auf eine Nachricht von ihm und als ich seinen Namen las, verzogen sich meine Lippen zu einem freudigen Lächeln.

Entschuldige meine späte Antwort.
Ich hoffe, dir geht es besser!
Bist du noch im Krankenhaus? N.

Schnell tippte ich eine Antwort in mein Telefon.

Alles gut. Mir geht es besser ja, aber ich muss noch unter Beobachtung im Krankenhaus bleiben.
Sind wir noch auf derselben Insel? :) C.

Seine Antwort kam schneller, als ich dachte.

Leider nein. Aber bald wieder. Ich freu mich schon darauf, dich wieder zusehen. N.

Sofort breitete sich ein Lächeln über meinem Gesicht aus. Amüsiert schüttelte ich den Kopf, als ich an unser erstes Treffen denken musste.

Heute war der erste Tag, an dem ich mein Bett verlassen durfte & da ich seit gefühlt 3 Jahren nicht mehr duschen war, suchte ich in meinem Schrank einige frische Kleidung zusammen und sprang unter die Dusche.
Das Wasser auf der Haut fühlte sich wunderbar befreiend an und ich hatte das Gefühl, endlich wieder atmen zu können.
Als ich aus dem Badezimmer kam, stand Lily in meinem Zimmer und tauschte mein benutztes Glas gegen ein Frisches. Ebenfalls stellte sie mir eine neue Flasche Wasser auf den Nachtschrank. Als sie mich sah, strahlte sie mich an.
„Hey. Du siehst viel besser aus heute!", sie kam auf mich zu und nahm mir meine Kleidung aus der Hand. Sie legte sie ordentlich auf einen Stuhl und wir setzten uns gemeinsam an den Tisch. Lily stellte eine Tasse Tee vor mir ab und ich legte dankbar meine Hände um die Tasse.
„Ich fühle mich viel besser. Weißt du, wann ich gehen kann?", fragte ich Lily und sah sie erwartungsvoll an.
„Entscheiden wird das Dr. Miller. Aber ich denke, morgen kannst du gehen." Mein Herz machte Freudensprünge und ich atmete erleichtert aus. Krankenhäuser machten mich nervös und ich freute mich auf mein eigenes Bett.
Lily und ich unterhielten uns noch eine Weile. Ich mochte sie und hoffte sehr, sie nach meinem Aufenthalt im Krankenhaus wieder zu sehen.

Im Schatten meiner Erinnerung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt