Kapitel 3

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Mein Herz klopft. Schnell.
Dunkelheit.

Ein lautes Geräusch befreit mich aus meinem Traum. Seit wann klingelte Sonntag früh mein Wecker?
Ich blinzelte, da die Sonne mein Zimmer in ein warmes Licht tauchte. Mein Kopf dröhnte und ich bereute, am Abend vorher getrunken zu haben.
Mit einem geöffneten Augen angelte ich mein Telefon von dem kleinen Nachttisch neben meinem Bett. Anni.
Ich nahm ab und hielt mir mein Handys ans Ohr. „Guten Morgen.", murmelte ich müde. Ich lies meinen Kopf zurück in die Kissen sinken und legte mir den Arm über die Augen um mich vor dem Licht zu schützen.
„Hey. Gehts dir gut?", fragt Anni. Sie klang ebenso müde wie ich.
„Naja, bis auf die Kopfschmerzen. Und dir? Bist du bei Leo?", meine Stimme wurde mit jedem Wort kratziger.
„Ja... und ich hab keine Ahnung, wie er es geschafft hat, mich hier her zubringen.", sagte sie lachend. „Aaaauuuua...", fügte sie noch hinzu. „Mein Kopf..."
„Also auf jeden Fall wollte ich nur wissen, ob du gut nach Hause gekommen bist."
„Ja... also nein.", stotterte ich. Die Erinnerung an der skurrile Treffen mit dem alten Mann drang wieder in den Vordergrund.
„Wie nein? Was ist passiert?"
„... lass uns später reden, wenn du zu Hause bist. Ich muss noch ein paar Stunden schlafen.", ich gähnte laut in das Telefon.
„Ok. Abendessen um 18:00 Uhr bei Luisé?", hörte ich sie noch leise murmeln.
„Hmm... geht klar.", gab ich noch von mir und dann fiel mir auch schon das Telefon aus der Hand und ich fiel wieder in einen tiefen Schlaf.

• • • • • • •

Punkt 18:00 Uhr umarmten Anni und ich uns zur Begrüßung vor dem kleinen Restaurant Luisé.
„Und? Ausgekatert?", fragte ich Anni.
„Ohja. Leo hat mir ein leckeres Frühstück mit einer extra Portion Aspirin gemacht.", schwärmte sie und ich lachte.
Wir suchten uns einen Tisch und bestellten.
„Also Erzähl. Was ist gestern Nacht passiert?", Anni schaute mich ernst an. Sorge breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
„Nichts schlimmes. Aber...", ich überlegte, wie ich die Situation am besten beschreiben sollte.
„Als ich kurz vor der Tower Bridge war, sprach mich ein älterer Mann an. Er sagte komische Dinge und er kannte meinen Namen...", ich schüttelte verwirrt den Kopf und spielte mit meiner Serviette.
„Er kannte deinen Namen? Woher?", Anni starte mich mit großen Augen an.
„Keine Ahnung... er meinte, es gäbe Menschen, welche mir schaden wollen und dass meine Eltern in Gefahr wären.", wieder schüttelte ich den Kopf.
„Deine Eltern? Aber ich dachte, deine leiblichen Eltern wären gestorben und deine Adoptiveltern waren furchtbar? Das ist... wirklich gruselig...", sie machte eine kurze Pause. „Vielleicht nur ein Zufall? Oder eine Verwechslung?", sie zuckte unwissend mit den Schultern.
„Naja, das ist das Problem. Es fühlt sich nicht nach einem Zufall oder einer Verwechslung an. Er kannte meinen Namen. Bzw. Meinen Vornamen. Und sein Blick war ernst.", zwischen Anni's Augen bildete sich eine Falte.
„Bist du dir sicher, dass du dich da nicht in etwas reinsteigerst?", fragte sie vorsichtig.
„Ganz sicher. Irgendwas an ihm kam mir seltsam vertraut vor. Ich weiß nur nicht, was. Als ob ich ihn kennen würde.", der Kellner brachte unser Essen. „Hmm... das sieht gut aus.", ich schenkt dem Kellner ein herzliches Lächeln.
„Also... was willst du jetzt tun?", fragte mich Anni während des Essens.
„...wenn ich das wüsste..."

Im Schatten meiner Erinnerung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt