Es wurde ein Ausschnitt von dem Video gezeigt. Tränen tropften von meinem Kinn, Bea's Stimme drang nur noch gedämpft zu mir durch. Ich schaute wie erstarrt auf den Bildschirm und bettete innerlich, dass Niall nichts falsches sagte.
Ich biss mir auf die Lippe und schmeckte das Blut auf der Zunge. Ich knetete meine Finger so fest, dass sie schon ganz rot wurden.
Die Stimmen in meinem Kopf schrien mich an. Was war wenn er mich erkennt? Was wenn Niall meinen Namen nennt? Was wenn er mich findet? Was wenn sich alles wieder wiederholt?
Dann hörte ich Niall's Stimme und die Welt schien sich für einen Moment nicht mehr zu drehen. "Oh, dass ist nur Lili, Lux's neue Babysitterin. Sie hatte sich..."
Mehr bekam nicht mehr mit. Ich stürmte aus dem Zimmer und rannte nach draußen. Ich konnte Bea's Schreie hinter mir hören. Meine Füße trugen mich immer weiter. In meinen Kopf ging so viel vor.
Wieso ich so einen großen Aufstand. Lange Geschichte, kurz. Ich hatte einfach verdammte Angst, dass er mich erkennen würde. Mein Name tat nicht so viel zur Sache, erstens war es nur mein Spitzname, zweitens hatte ich meinen Namen vor drei Jahren geändert. Aber als er fiel, brachen bei mir alle Dämme.
Mittlerweile konnte ich Bea und Lou nicht mehr hören. Ich befand mich mitten in der Stadt, viele Menschen beäugten mich. Plötzlich fühlte ich mich schrecklich beobachtet. Ich schaute mich hastig um, als ich endlich eine Telefonzelle entdeckte, hastete ich hin und riss die Tür auf.
Ich warf schnell Kleingelt ein und wählte die Nummer. Ich kannte die Nummer seit dem "Vorfall" auswendig. Er meinte damals für den Fall der Fälle.
Nach dem dritten Läuten ertönte eine mir nur zu bekannte Stimme. Ich atmete tief durch. "Hi Tom. Ich brauche deine Hilfe."
Tom ist Bea's Onkel und ist für mich wie ein Vater. Mein leiblicher Vater ist abgehauen bevor ich überhaupt auf der Welt war. Tom hat mir durch die schlechten Zeiten geholfen. Er ist Polizist und wusste immer was zu tun war.
Auf der anderen Seite der Leitung knisterte es, kurz darauf hörte man wie eine Tür geschlossen wurde. "Celine. Was ist los? Hat er dich gefunden? Geht es dir gut?" Ich schluckte den Kloss in meinem Hals runter.
"Nein, zumindest noch nicht." ich schilderte ihm alles über die letzten vier Tage haargenau. Ich musste immer wieder Kleingeld einwerfen und war froh mir heute früh noch welches eingepackt zu haben.
"Was soll ich jetzt tun?" ich wartete bekam aber keine Antwort "Tom? Tom! Scheiße!" ich klopfte gegen die Telefonbox und fluchte immer wieder in den Hörer. Aber die Leitung war tot und ich hatte kein Kleingelt mehr.
Ich schluchze und lies mich auf den Boden gleiten. Ich schlang die Arme um meine Beine und wippte vor und zurück. Vergeblich versuchte ich meine Atmung unter Kontrolle zubringen.
Wieso mussten diese verdammten Tabletten auch in meinem Rucksack liegen.
Plötzlich ging die Tür quietschend auf und jemand setzte sich neben mich. Ich brauchte gar nicht aufsehen um zu wissen wer es war.
Ich schaute in Bea's grüne Augen, die schon verdächtig glänzten. Ohne ein Wort zu sagen gab sie mir meine Tabletten und eine Wasserflasche. Hastig schluckte ich beides und wurde von Bea's Armen empfangen.
Nach einigen Minuten der Stille löste Bea die Umarmung und schaute mir tief in die Augen. "Tom hat mich angerufen. Er hat mir erzählt weshalb du angerufen hast. Er hat sich das Interview angesehen und die Wahrscheinlichkeit das er dich erkannt hat ist sehr gering. Man kann nur deine braunen Haare sehen. Er kennt dich doch nur als Blondine und dein Name wird ihm auch nicht weiterhelfen."
Ich nickte "Wenn du meinst." hauchte ich. Bea stand auf und reichte mir ihre Hand "Ja das meine ich und jetzt steh auf. Schon langsam kriege ich Platzangst."
Gequellt versuchte ich zu lächeln und ging mit Bea aus der engen Telefonzelle.
"Komm. Niall terrorisiert mich schon. Er macht sich echt Sorgen um dich." schwärmte Bea und zog mich zurück zum Fernsehsender.
Vor dem Eingang begegneten wir Louis, der gemütlich eine Zigarette rauchte. Als er uns sah schmiss er diese aber gleich zu Boden und kam auf uns zu.
"Wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht. Niall hat nicht gewusst, dass du in diesem Thema so empfindlich bist. Hätte er... " meinte er ohne auch nur einmal eine Pause zum Atmen zu machen. "Louis, halt doch mal den Rand. Jetzt ist alles wieder okay. Im Moment war es mir einfach etwas zu viel."
Er umarmte mich kurz und sein Grinsen kehrte wieder auf seine Lippen zurück. "Und jetzt komm, bevor Niall noch völlig am Rad dreht."
Zusammen gingen wir zurück und als ich den Raum betrat richteten sich alle Blicke auf mich. Niall der gerade noch hin und her gegangen war, rannte auf mich zu. Lou, Lux und der Rest der Affenbande standen auf und schauten mich besorgt an.
Ersterer fiel mir in die Arme und drückte mich so fest, dass ich beinahe keine Luft mehr bekam. "Es tut mir so unglaublich Leid. Ich wusste nicht..." Ich hielt ihn eine Armlänge von mir weg und schaute ihn mit einem sanften Lächeln auf den Lippen an.
"Es ist wieder alles gut, ich habe nur etwas über reagiert." Er umarmte mich noch einmal fest. "Erschreck mich nie wieder so." flüsterte er mir ins Ohr.
"Gruppenkuscheln!" schrie Bea hinter mir und weinige Momente später wurde ich von allen Seiten umarmt. Wir wippten lachend hin und her bis irgendjemand über die Füße eines anderen stolperte und wir alle am Boden landeten.
Ich musste so stark lachen, dass mir meine Wangen schon weh taten. Es war mir völlig egal ob ich gerade in den Bauch getreten wurde oder dass ich fasst einen Fuß im Gesicht hatte. Ich hatte einfach Spaß.
Manche würden es vielleicht einfach als Stimmungsschwankungen bezeichnen, aber Fakt ist, wenn man mit den richtigen Menschen zusammen ist fällt es einem erstaunend leicht zu lachen. Oft reichen die kleinsten Dinge um einem wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Als wir uns endlich beruhigt hatten, entschieden wir uns in ein schönes Restaurant essen zu gehen. Paul war anfangs nicht gerade begeistert, aber er ließ sich mit einem spendierten Mittagessen rumkriegen.
Wir suchten uns ein schönes Restaurant aus und ich rief an um Tische zu reservieren, die etwas vom Rest abgeschirmt waren.
Wir packten unsere Sachen und verließen das Gebäude durch den Hinterausgang. Dort wurden wir von Paul mit dem Van abgeholt und fuhren zum Restaurant.
Wir hatten Glück und die Paparazzi und Fans folgten uns nicht und wir kamen wie "normale" Menschen durch den Haupteingang rein.
Drinnen wurden wir von einem Kellner empfangen, der uns auf die Dachterrasse führte. Die Dachterrasse war eher klein und nur vereinzelt standen Tische. In der Mitte stand ein großer runder Tisch, jeder nahm Platz und stöberte in der Speisekarte.
Nachdem wir bestellt hatten, quatschten wir über Gott und die Welt. Auch wenn ich es nicht beschreiben konnte füllte ich mich in dieser Runde so geborgen, wie schon lange nicht mehr. Alle waren mir in dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen.
Harry's lamme Witze, Louis' Streiche, Liam's Fürsorge, Zayn's Stylingtipps, Niall's unverkennbares Lachen. Das alles waren Dinge an die ich mich schon gewöhnt hatte.
Wenn ich daran denken musste, dass es nach der Tour auf nimmer Wiedersehen hieß, bekam ich schreckliche Bauchschmerzen.
Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte füllte ich etwas in ihrer Gegenwart, dass ich noch nie gefühlt hatte.
Und Niall, ich hatte keine Ahnung was ich für ihn fühlte. In seiner Gegenwart fingen meine Hände an zu schwitzen und mein Bauch machte Purzelbäume. Er ist ja auch echt süß, aber ich durfte mich nicht in ihn verlieben, dass wurde uns nur in Schwierigkeiten bringen und wenn er es erfahren würde, wäre Niall in echter Gefahr.
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Voten nicht vergessen! Hab euch lieb <3
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Save my Soul
FanfictionLili ist ein ganz normales Mädchen, doch in ihrer Vergangenheit sind Dinge geschehen, die sie auch noch nach drei Jahren verfolgen. Durch Zufall bekommt ihre beste Freundin einen Job bei Lou Teasdale und Lili bekommt die große Chance ihren Traum zu...