[~24.Kapitel~]

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Mittlerweile war es schon dunkel und ich saß mit Niall in eine Decke gekuschelt auf der Picknickdecke. Es herrschte schon seit einigen Minuten eine angenehme Stille. Mit meinem Kopf auf seiner Schulter lauschte ich den Wellen und dem Gezirpe der Insekten. Am Himmel leuchteten die Sterne und der Vollmond. Es war bestimmt schon spät, aber das störte mich nicht.

"Lilian." unterbrach Niall die Stille. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, um ihn in Augen zu sehen. "Hm." macht ich und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich weiß wir wollten es langsam angehen, aber mit dir fühlt es sich so richtig an. Seit dem Moment als ich dich im Flugzeug gesehen habe wusste ich, dass ich mich in dich verlieben würde." er machte eine kurze Pause und atmete einmal tief durch. "Willst du meine Freundin sein? Ich meine feste Freundin. Wenn es dir zu früh ist oder du nicht willst versteh ich..." Ich unterbrach seinen Redefluss und zog mit meinem Zeigefinger sein Kinn näher zu mir und küsste ihn. "Ich schätze das heißt ja." nuschelte er zwischen den Küssen. "Ja." lachte ich. Niall legte seine Lippen wieder auf die meinen und lehnte sich über mich. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und ließ mich vorsichtig auf die Decke fallen. Anfangs war der Kuss noch sanft, doch er wurde immer verlangender. Was an sich okay war, doch als Niall mit seiner Hand meinen Oberschenkel hoch glitt, brach ich den Kuss ab. Niall verstand gleich und rollte von mir runter. "Tut mir Leid. Ich..." ich nahm seine Hand und drückte sie leicht. "Es braucht dir nicht leid tun. Ich bin einfach noch nicht soweit." ich drückte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen "Wir sollten fahren. Es ist schon ziemlich spät." Er nickte und begann alles wieder in die Tasche zu packen.

Als wir fertig gepackt hatten, schulterte Niall den Leichensack und wir gingen zurück zum Wagen. Niall ging noch etwas peinlich berührt neben mir her und schaute in die Ferne. Ich nahm seine Hand in die meine und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich konnte sein Grinsen beinahe schon spüren. Er küsste mich auf die Stirn und drückte meine Hand sanft. "Danke." flüsterte er. "Für was?" fragte ich und schaute ihn verwirrt an. "Für Alles." Was soll das jetzt heißen. Ich hab nie etwas gemacht.

Am Auto angekommen schmiss Niall den Leichensack in den Kofferraum. Währenddessen setzte ich mich auf den Beifahrersitz und zog meine Beine an meinen Körper. Mir entwich ein herzhaftes Gähnen. Niall, der sich gerade auf den Fahrersitz fallen gelassen hatte, lachte und schaute mich aus müden Augen an. "Versuch etwas zu schlafen." er streichelte mir übers Knie, ehe er den Motor startete und vom Parkplatz fuhr.

Das nächste was ich mit bekam war, dass ich hoch gehoben wurde. Vorsichtig öffnete ich meine Augen. "Sch. Schlaf weiter." flüsterte Niall. Da habe ich nichts dagegen. "Danke." nuschelte ich in seine Brust und schlief gleich wieder ein.

Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase. Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Draußen war die Sonne schon aufgegangen und durch das offene Fenster konnte ich die Autos hören. Eine mollige Wärme umströmte meinen Körper. Ein Arm schlang sich um meine Taille. Vorsichtig drehte ich mich und erblickte einen schlafenden Niall. Seine Haare standen wirr in alle Richtungen und sein Mund stand leicht offen. Wie konnte man sogar im Schlaf so schön aussehen. Ich sehe wahrscheinlich gerade aus wie eine Vogelscheuche.

"Guten Morgen Hübsche." murmelte Niall plötzlich und öffnete die Augen. Meine Wangen wurden dunkelrot "Morgen Hübscher." Er zog mich näher an ihn ran und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Gut geschlafen?" ich nickte. "Erstaunlicherweise schon. Wie bin ich eigentlich hoch gekommen?" er lachte kurz auf "Du bist gestern auf der Rückfahrt eingeschlafen. Du sahst so friedlich aus, ich konnte dich einfach nicht aufwecken. Also hab ich dich rauf getragen. Als Bea mir die Tür geöffnet hat, hat sie mir angeboten die Zimmer zu tauschen und ist ohne auf eine Antwort zu warten mit ihren Sachen abgehauen." Nun musste ich auch lachen. "Liam wird sich gefreut haben."

Wir quatschten noch eine Weile bis Nialls Magen knurrte. "Ich geh mal lieber wieder in mein Zimmer. Treffen wir uns in einer halben Stunde unten?" ich nickte. Er gab mir noch schnell einen Kuss und ging in sein Zimmer. Nach wenigen Minuten kam Bea bei der Tür rein gestürmt "Ich will alle Details und wehe du lässt auch nur das Kleinste aus." befall sie und hüpfte neben mir aufs Bett. "Da gibt es nicht viel zu erzählen." stöhnte ich und spielte mit meiner Halskette. "Ja klar. Deswegen habt ihr auch wie ein kleines, süßes Pärchen im Bett gekuschelt." Hatte Niall nicht gesagt sie wäre sofort abgehauen als wir gekommen sind. "Warte mal! Warst du im Zimmer während wir geschlafen haben." Bea schaute mich entsetzt an. "Bea!" "Ja okay. Aber nur weil ich mein Ladekabel holen wollte." verteidigte sie sich. "Stalker." meinte ich trocken. "Ist doch egal. Nun erzähl endlich." Stöhnend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und begann mit meiner Erzählung. "Meine beste Freundin ist mit einem Promi zusammen. Das macht dich auch zu einem Promi und mich als deine beste Freundin natürlich auch. OMG. Ich bin prominent." Bea hüpfte völlig überdreht auf dem Bett rum. "Du bist verrückt." lachte ich. "Nicht mehr als wie du."

Lachend schüttelte ich meinen Kopf. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich wühlte unter der Decke, bis ich endlich mein Handy in der Hand hatte. Ohne zu schauen wer dran war hob ich ab. "Hallo." zwitscherte ich ins Telefon. "Du bist überall in den Nachrichten!" Mein Grinsen verschwand und ich blickte besorgt zu Bea. "Kann man mich erkennen?" fragte ich ernst und fuhr mir durch die Haare. "Wenn man sich statt braunen, blonde Haare denkt schon. Jeder der dich wirklich kennt würde dich erkennen!" Scheiße! "Glaubst er hat es schon gesehen?" ich stand auf und lief besorgt im Kreis. "Ich weiß es nicht. Ich werde ihn auf jeden Fall im Auge behalten. Mach dir keine Sorgen. Wenn es etwas neues gibt melde ich mich. Ich muss jetzt los. Hab dich lieb." völlig baff legte ich auf.

Bea umarmte mich fest "Ich hab es gehört. Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen. Falls er das Tal verlässt wird Tom ihn höchstpersönlich verfolgen." ich nickte leicht. "Lass uns runter gehen. Die anderen warten bestimmt schon." Meine Stimmung war auf dem Tiefpunkt angekommen. "Willst du dich nicht zuerst umziehen? Du hast noch immer das Kleid von gestern an." Ohne Kommentar drehte ich mich wieder um und ging zu meinem Koffer. Hoffentlich konnten die Jungs mich aufheitern.

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Voten nicht vergessen ;) Hab euch lieb <3

Save my SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt