[~10.Kapitel~]

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Ich gähnte und kratzte mir über den Rücken. Wieso musste dieser Badeanzug auch so verdammt jucken.

"Hey! Du verwischt die ganze Tinte." vernahm ich Louis' Stimme. Langsam öffnete ich die Augen und drehte mich auf die Seite. Bea grinste mich schadenfroh an. "Was habt ihr..." ich schaute in die Runde. Jeder hatte einen Stift in der Hand und grinsten mich keck an.

Harry zückte sein Handy und machte ein Foto von meinem Rücken und hielt mir schließlich sein Handy vor die Nase. Diese Idioten hatten doch wirklich die Frechheit besessen meinen Rücken als Zeichenblock zu verwendet. Sogar Lux, die inzwischen wieder da war, hatte mir ein paar Herzen auf meinen Fuß gemalt.

"Wer ist auf diese bescheuerte Idee gekommen?" fragte ich belustigt, obwohl ich die Antwort schon kannte. Lux hüpfte auf und ab und zeigte auf Louis. Ich boxte ihn in die Seite und schaute mir das Foto wieder an.

Ich konnte nicht einmal richtig böse sein. Für was denn auch? Ich fand es ja selbst lustig und solange es abging brauchte Louis nichts befürchten. Zurück zahlen würde es ihm trotzdem.

Jeder erzählte mir was wer gemalt hatte. Am schönsten waren eindeutig die von Zayn und Bea. Die anderen hätten auch Kleinkinder gemalt haben können. Aber das sage ich ihnen lieber nicht, nicht dass ich morgen noch mal mit Ziegenbärtchen aufwache.

"Hey Leute, da soll es heute so einen Karaoke Abend geben. Habt ihr Bock?" fragte Bea begeistert als sie gerade von der Bar zurück kam. Die anderen stimmten sofort zu und schauten mich dann abwartend an. "Nein danke. Dann darf ich wieder die Mami spielen und auf euch aufpassen. Außerdem wird Paul euch nicht gehen lassen. Das wäre quasi ein Privatkonzert für alle Hotelgäste."

Alle senkten stöhnend den Kopf. "Dann erzählen wir es ihm halt nicht. Was Pauli nicht weis, macht ihn nicht heiß." meinte Louis begeistert. "Er findet es bestimmt raus und dann sind wir alle dran." ich schaute ihn eindringlich an. Doch egal was ich sagte oder tat, diese Sturschädel ließen sich nicht umstimmen.

"Komm schon Lili. Du wirst so oder so Ärger bekommen, weil du von der ganzen Sache weist und nicht gepetzt hast." meinte nun Niall, der sofort einen bösen Blick erntete. Aber irgendwie hatte er auch Recht. Paul würde sowieso sauer sein und eine riesen Predigt halten.

Außerdem konnte ich diese Idioten nicht alleine lassen. Gott weis was sie dann machen.

"Also bist du dabei?" fragte Liam und alle schauten mich fordernd an. "Scheiße, ja." Bea umarmte mich stürmisch und kreischte mir ins Ohr, dass ich mir ernsthaft Sorgen um mein Trommelfell machte. Auch die anderen umarmten mich von allen Seiten und jubelten so laut, dass es die Leute auf der Straße auch noch hörten.

"Aber!" schrie ich über die Meute hin weg und alle wurden still "Wenn es wer doch heraus findet nehmt ihr die Schuld auf euch. Ich wollte nur auf euch aufpassen und schauen dass ihr keinen Quatsch macht. Verstanden?" Mir entgegnete ein sechsstimmiges ja und eine weiter Gruppenumarmung.

Nachdem wir uns eine Zeit ausgemacht hatten, gingen wir gemeinsam nach unten und jeder verschwand in sein Zimmer.

Ich ließ mich stöhnend auf meinem Bett fallen und schaute an die Decke. Ich bereute es jetzt schon eingewilligt zu haben. Einerseits weil ich keinen Bock auf die Predigt morgen hatte. Andererseits weil Bea jetzt schon wie ein Flummi von der einen in die andere Ecke des Zimmers hüpfte und mit sich selbst diskutierte.

"Weist du was?" kreischte Bea und hüpfte auf mein Bett. "Nein weis ich nicht." meinte ich leicht genervt. "Wir gehen Partnerlook !" schrie sie begeistert und macht Jazzhands. "Nein." ich schüttelte meine Kopf. "Doch!" erwiderte Bea. "Auf gar keinen Fall!" "Doch!" "Nein!" "Doch!" "Ach, halt den Rand."

Bea fasste das einfach als ja auf und hüpfte vom Bett zu ihrem Koffer und schmiss mir zwei Kleider entgegen. Ich rollte mit den Augen und schaute mir die Kleider an. Beide hatten einen schwarzen Rock und waren oben über und über mit Palletten bestickt. Der einzige Unterschied lag im Ausschnitt, das eine hatte Spagettiträger, das andere einen ziemlich tiefen Ausschnitt.

Letzteres Kleid warf ich Bea zu und verschwand ins Bad. Ich stieg in die Dusche und wusch mir die Tinte von meiner Haut und föhnte mir anschließend die Haare. Ich schlüpfte ins Kleid und ging wieder ins Zimmer. Bea schminkte mich und machte mir noch Locken in die Haare.

Bea ging ins Bad und ich hockte mich aufs Bett. Plötzlich klingelte mein Handy, ich griff es mir und schaute auf das Display. Die Nummer kannte ich gar nicht. Verwirrt ging ich ran.

"Hal.." mir wurde sofort das Wort abgeschnitten. "Lou ist auf dem Weg zu euch!" schrie mich Louis an, schnell legte ich auf. Wenn sie mich so sah würde sie Verdacht schöpfen. Schnell sprintete ich zu meinem Koffer und zog mir einen Pullover über den Kopf, zog mir eine Jogginghose an und stopfte den Rock in die Hose.

Ich hatte mich gerade wieder ins Bett gesetzt, da klopfte es schon an der Tür. "Ja." schrie ich und die Tür ging auf und Lou lächelte mich fröhlich an. "Hey, ich wollte mich bedanken, dass du heute so brav auf Lux aufgepasst hast. Sie hatte echt Spaß." ich erwiderte ihr Lächeln. "Ist doch mein Job. Freud mich dass sie Spaß hatte." erwiderte ich.

"Hast du Lust mit mir ein bisschen zu feiern. Lux schläft schon tief und fest und ich könnte es nach dem heutigen Tag echt gebrauchen. Die Jungs wären bestimmt auch dabei. Außerdem sind Paul und die restlich Spaßbremsen außer Haus und werden erst spät in der Nacht wieder kommen."

Ich schaute sie perplex an und im selben Moment kam Bea aus dem Bad. "Let's get the Party started!" schrie diese und schreckte zusammen als sie Lou sah. "Hey Lou." meinte sie ertappt.

"Sagen wir mal so. Die Jungs sind dir einen Schritt voraus." fasste ich das ganze zusammen und zog mir den Pulli wieder aus. "Eigentlich sollte ich jetzt sauer sein, aber da ich dafür keine Energie mehr habe lasse ich es darauf beruhen. Wir treffen uns oben."

Als die Tür ins Schloss fiel, atmete ich erleichtert auf und schaute erleichtert zu Bea. Ich nahm mir mein Handy und rief Louis an um ihn die erfreuliche Nachricht zu überbringen. Der lachte sich schlapp und ich legte einfach auf.

"Können wir?" fragte Bea, ich schlüpfte noch schnell aus der Jogginghose und folgte ihr nach oben.

Da wo zuerst die Liegen standen, waren jetzt Stehtische aufgestellt und in der Ecke stand eine kleine Bühne. Überall würden Lichterketten aufgehängt und die "Tanzfläche" wurde mit bunten Lichtern beleuchtet.

Lou, die Jungs und ein paar andere Angestellte standen bereits an einem der Tische und unterhielten sich fröhlich. "Ihr fangt doch nicht ohne uns an oder?" schrie Bea über die Musik hinweg.

Die Jungs drehten sich zu uns um und beäugten uns von oben bis unten. Irgendwer fing sogar an zu pfeifen. Peinlich berührt fuhr ich mir durch die Haare und stellte mich zu den anderen. Lou bemerkte sofort meine Anspannung und legte einen Arm auf meine Schulter und lächelte mich an. Ich erwiderte ihr Lächeln und drückte ihre Hand die noch immer auf meiner Schulter rastete.

"Hier Lili. Ich habe dir eine Cola gekauft." Niall reichte mir die Flasche und grinste mich an und ging einen Schritt auf mich zu. Ich konnte seinen Atem auf meinen Wangen spüren. Ich selbst hatte schon vor einer Minute zu atmen aufgehört.

Wir schauten uns direkt in die Augen und es schien als stände die Zeit still. Die Stimmen der anderen und die Musik kamen nur noch gedämpft bei mir an, ich hörte nur noch Niall's regelmäßiges Atmen.

Er kam mir immer näher und sein Aftershave kroch in meine Nase.

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