[~9.Kapitel~]

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Die letzten Tage waren extrem stressig. Nach dem Konzert in Edinburth wurden wir gleich zum Flughafen kutschiert. Mit dem Flieger ging es dann nach Oslo. Dort musste alles schnell, schnell gehen. Die Jungs hatten zwei Interviews und am Abend ein riesen Konzert.

Das gleiche wiederholte sich in Stockholm und Kopenhagen. Wirklich geschlafen hat keiner von uns. Wir hatten auch nie richtig die Zeit dazu. Die einzige Möglichkeit war im Flugzeug oder während den Konzerten.

Jetzt sind wir in Hamburg und hatten endlich einen Tag frei, bevor es morgen wieder weiter ging.

Wir werden uns gleich mit den Jungs in der Lobby treffen und durch die Stadt spazieren. Ich packte gerade meinen Rucksack, als Bea aus dem Bad gerauscht kam.

"Hilf mir ich kann mich nicht entscheiden! Pink oder blau?" jammerte sie theatralisch und hielt mir zwei Bikinis vor die Nase. "Für was brauchst du einen Bikini? Wir gehen nicht schwimmen." ich schaute sie verwirrt an und sie ließ sich seufzend auf unserem Bett nieder.

"Heute ist es soooooo heiß, ich brauche unbedingt eine Abkühlung. Auf dem Dach gibt es einen riesen Pool mit Wasserrutsche und allem drum und dran. Wir zwei Hübschen können uns dann in den Whirlpool verkriechen und einen schönen Cocktail trinken" sie schaute mich betteln an. "Biiiiiiitte! Man kann deine Narben fast nicht mehr erkennen. Ich hätte sogar einen süßen Badeanzug wir dich eingepackt."

"Du weist so gut wie ich, dass man die Narben sehr wohl noch sehen kann. Wenn die Jungs die sehen werden sie ganz bestimmt Fragen stellen und ich glaube nicht, dass es für so viele Narben eine gute Ausrede gibt. Und solange dieser Badeanzug kein Neoprenanzug ist, ziehe ich ihn bestimmt nicht an."

Bea zog die Augenbrauen hoch und schaute mich ernst an. "Erstens würdest du nie einen Neoprenanzug anziehen. Zweitens willst du den ganzen Sommer über mit langer Hose und Jacke rumlaufen und mach dir keine Sorgen ich werde mir schon eine Ausrede einfallen lassen."

Ich schaute sie misstrauisch an. Wer weis was sie sich einfallen lässt, am Ende erklären die mich noch endgültig für verrückt. Aber wie so oft ließ ich nach und Bea quietschte fröhlich und begann in ihrem Koffer zu kramen.

Sie warf mir einen schlichten schwarzen Badeanzug zu und hüpfte fröhlich ins Bad zurück. Seufzend stand ich auf, um den Jungs die gute Nachricht zu überbringen.

Liam war weniger erfreut, da er den ganzen Tag schon durchgeplant hatte, aber Louis konnte ihn mehr oder weniger umstimmen. Die anderen waren eher froh, sie wollten nicht unbedingt von einer kreischenden Meute davon laufen.

Zurück im Zimmer zog ich mich um und wickelte mich gleich in eins dieser überdimensionalen Handtücher ein. Meine Haare band ich mir zu einem Zopf zusammen und setzte mir meine Pilotenbrille auf die Nase.

Bea hatte sich inzwischen doch für den violetten Bikini endschieden und hatte sich unten im Souvenirshop den passenden Strohhut mit Schleife gekauft. Wie ich sie kannte hoffte sie auf einen hübschen Multimillionär, der sich in sie verlieben und kleine, süße Babys mit ihr machen würde.

Ich schnappte mir noch mein Buch, ehe ich zusammen mit Bea aufs Dach zu den anderen ging. Wie es aussah hatten wir den gesamten Poolbereich für uns alleine, nur an der Bar saßen ein paar pummlige, alte Männer und starrten der Barkeeperin auf die Brüste.

Niall und Harry spielten gerade mit Lux, Louis versuchte vergeblich Zayn ins Wasser zu bekommen und Liam schwamm seine Bannen.

Ich suchte mir die Liege mit dem meisten Schatten aus. Dort konnte man die Narben vielleicht nicht so gut erkennen und ich war von der Sonne geschützt. Ich gehöre leider zu den Menschen, die sogar mit Lichtschutzfaktor 60 einen Sonnenbrand bekommen.

Save my SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt