Die Zeit verging und zwischen mir und Remus hatte sich eine Art Routine entwickelt. In der Woche war ich grundsätzlich die Erste, die aus den Federn kroch. Was aber nur daran lag, dass ich zur Arbeit musste. Nach einem halbstündigen Badbesuch, bereitete ich Frühstück vor. So gegen acht Uhr kam dann Remus in die Küche geschlendert und setzte sich mir gegenüber an den gedeckten Tisch. Das war eigentlich die schönste Zeit am ganzen Tag. Gemütlich bei Kaffee und Toast beieinander sitzen und sich über die Artikel im Tagespropheten aufregen. Danach machte ich mich dann los zur Arbeit, während Remus die Küche aufräumte.
Von neun bis achtzehn Uhr saß ich dann in meinem Büro und versuchte mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, was gar nicht so einfach war, wenn man immer an einen gewissen Werwolf denken musste. Remus beschäftigte sich derweilen mit dem Haushalt, dem Einkauf oder dem nachholen seines verlorenen Wissens, in Sachen Zauberei. Wenn ich Feierabend hatte, erwartete er mich schon vor meiner Bürotür. Die Blicke der anderen ignorierend, erzählte ich ihm dann, wie mein Tag verlaufen war. Zu Hause angekommen, stand immer schon ein fertiges Abendessen auf den Tisch. Remus war ein hervorragender Koch. Den Abend verbrachten wir dann meistens mit Lesen, spielten Schach oder wir gingen spazieren. Um zweiundzwanzig Uhr verschwand dann jeder in seinem Zimmer, um zu Bett zu gehen.
Die Wochenenden hingegen verliefen ganz anders. Remus war wie immer pünktlich um acht Uhr auf den Beinen und bereitete das Frühstück vor, während ich lieber ausschlief und manchmal erst um halb zehn aus dem Bett kam. Er schüttelte dann immer den Kopf über mich und lachte, weil ich so verschlafen aussah. Nach dem Frühstück unternahmen wir zumeist was. Wir gingen wandern, schwimmen, zu einem Quidditsch Spiel, in die Winkelgasse Eis essen usw. Eigentlich fanden wir immer etwas, zu dem wir beide Lust hatten. Den Abend verbrachten wir dann in einem hübschen Lokal und genossen bei Kerzenschein unser Essen.
Mittlerweile verbrachte ich eigentlich meine gesamte Freizeit mit Remus. Harry und Ginny freuten sich darüber. Ron hingegen, hing in der Arbeitszeit an mir, wie eine Klette. Er versuchte krampfhaft mich zurück zu erobern. Auch am Wochenende stand er oft vor unserer Tür und wollte wissen, ob ich Lust hätte, was mit ihm zu unternehme. Zum Glück schaffte ich es immer, ihn abzuwimmeln.
Die einzige Ausnahme bildeten meine Eltern. Mindestens einmal im Monat besuchte ich sie und berichtete ihnen, was in der Zauberwelt so vor sich ging. Von Remus hatte ich ihnen noch nichts erzählt, aus Angst, sie zu sehr aufzuwühlen. Die Trennung zwischen Ron und mir, hatten sie nicht gut verkraftete. Also wartete ich lieber auf den richtigen Zeitpunkt.
>>So und jetzt denk ganz fest an dein glücklichstes Ereignis<<, forderte ich Remus auf.
>>Hermine, wie stellst du dir das vor? Meine Erinnerung reicht gerade mal einen Monat zurück<<, murrte er unzufrieden.
>>Du hattest doch viele glückliche Momente in dieser Zeit. Such dir einfach das Besten heraus.<< Remus seufzte nur und schloss die Augen...Geduldig wartete ich.
>>Gut, ich glaub ich hab was<<, meinte er dann nach einigen Sekunden. Zuversichtlich schaute ich ihn an und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
>>Na dann los! <<, sagte ich aufgeregt. Remus atmete noch einmal tief durch und dann...
>>Expecto patronum! << Ein silbriger Schleier zischte aus seinem Zauberstabspitze. Kurzeitig erhellte er unser Wohnzimmer, ehe er sich wieder in Luft auflöste.
>>Das war fantastisch! Nicht viele Zauberer bringen gleich beim ersten Mal einen gestaltlosen Patronus hervor<<, lobte ich.
>>Welche Gestalt hatte denn mein früherer Patronus? <<, wollte er neugierig wissen.
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Amnesie
Romance(Pairing: Hermine/Remus) Sie waren zwei zerbrochene Seelen. Hermine entkam nur knapp Greybacks Fängen und muss nun mit den daraus resultieren Folgen lernen zu leben. Remus dagegen hatte mit Depressionen und Selbstzweifel zu kämpfen und stand kurz da...