(Di 28.09.1999) St.-Mungo-Hospital Teil 1

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Als ich die Augen öffnete war es um mich herum stockfinster. Mein erster Gedanke war, dass ich mir den Tod anders vorgestellt hatte. Doch langsam lichtete sich die Dunkelheit vor meinen Augen und ein Zimmer wurde deutlich. Es war ein Krankenzimmer, dass erkannte ich sofort. Mühsam versuchte ich mich aufzurichten, ließ es aber sofort bleiben, da ein stechender Schmerz durch meinen Kopf raste. Stöhnend schloss ich die Augen, doch keinen Wimpernschlag später öffnete ich sie wieder, als ich ein Geräusch neben mir vernahm.

>>Hermine, du bist wach! << Und schon schob sich ein roter Haarschopf in mein Blickfeld und umarmte mich von der Seite. Ich wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, aber meine Kehle war wie ausgetrocknet. Also schloss ich ihn wieder und nickte nur zur Bestätigung.

>>Merlin sei Dank! <<, meinte Ginny und ließ von mir ab. Ich überlegte unterdessen krampfhaft, was eigentlich genau passiert war. Allerdings machte sich ein Schmerz hinter meiner Stirn breit, der nicht grade angenehm war, also ließ ich es sein.

>>Ein Glas Wasser? <<, fragte ich mühsam und jedes Wort brannte in der Kehle.

>>Oh natürlich, du hast sicher Durst...Hier bitte sehr! << Damit reichte mir meine beste Freundin ein Glas, randvoll mit kühlem Wasser. Gierig, mich fast verschluckend, trank ich es aus und reichte es ihr dann erschöpft zurück.

>>Bin ich im St.-Mungo? <<, fragte ich und drehte leicht meinen Kopf in ihre Richtung, damit ich sie besser anschauen konnte.

>>Ja, du warst ein paar Stunden ohne Bewusstsein, aber keine Sorge, dir geht es bald wieder besser! <<, antwortet Ginny und lächelte zuversichtlich.

>>Was ist mit Remus? <<, keuchte ich erschrocken auf, als mir plötzlich wieder bewusst wurde, was passierte war.

>>Er liegt nur zwei Zimmer weiter den Flur runter. Und wenn du wieder auf den Beinen bist kannst du zu ihm<<, sagte meine Freundin immer noch lächelnd.

>>Wie geht es ihm? << Angespannt rutschte ich in meinem Bett hin und her. Am liebsten wäre ich sofort aufgesprungen, um nach ihm zu sehen.

>>Ganz gut. Er ist hart im Nehmen und hat schon nach dir gefragt. Harry ist gerade bei ihm. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Er wird wieder ganz gesund. Genau wie du auch. Und nun schlaf. Die Heiler sagten, dass du viel Ruhe brauchst. << Einigermaßen beruhigt nickte ich nur und schloss wieder die Augen. Ich brauchte nicht lange um ins Land der Träume zu gelangen. Als ich die Augen wieder aufschlug, war es helllichter Tag. Eine mir unbekannte junge Frau stand an meinem Bett und schien gerade meinen Kopf zu untersuchen.

>>Guten Morgen, Miss Granger. Wie fühlen wir uns heute? <<, fragte sie sanfte.

>>Müde<<, antwortete ich nach kurzer Überlegung und musste mir ein Gähnen unterdrücken.

>>Das sind die Nachwirkungen des Schlaftranks. Das geht schnell vorbei. Sie haben eine mittelschwere Gehirnerschütterung, hatten eine Menge Schnittwunden, einige Blutergüsse und eine Verletzung an der Wirbelsäule, die aber schon gut verheilt war, als sie hier eingeliefert wurden<<, erklärte sie mir freundlich. Stumm nickte ich.

>>In ein bis zwei Tagen dürfen sie wieder nach Hause. << Damit wandte sie sich von mir ab und ging in Richtung Tür.

>>Kann ich zu Mr. Lupin? <<, fragte ich eilig. Lächelnd drehte sie sich wieder zu mir um.

>>Sie sollten lieber noch liegen bleiben. Morgen vielleicht. << Enttäuscht seufzte ich.

>>Können Sie mir dann wenigstens sagen, wie es ihm geht? << Hoffnungsvoll blickte ich zu der Heilerin auf.

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