*Lunas Sicht*
M:„Das kannst du nicht ernst meinen..."
Ich lächelte leicht, aber dennoch traurig.
L:„Doch, Matteo. Es sind fünf Jahre, die ich mit ihm anstatt mit dir verbracht habe. Unsere Liebe ist stärker als alles, was ich jemals für dich empfunden habe... Simon war in der schlimmsten Zeit meines Lebens bei mir, also verdient er es auch, in der glücklichsten dabei zu sein."
M:„Wenn es nur darum geht, dass es gerecht für ihn zugeht, dann vergiss es. Liebe ist nicht Gerechtigkeit. Liebe ist das, was dich am stärksten fühlen lässt, am intensivsten wahrnehmen, und vor allem, am glücklichsten macht. Und wenn du ihm nur zurückgeben willst, was er dir gegeben hat, macht dich das allein nicht glücklich."
Ich drehte meinen Kopf von Matteo weg, weil ich ihm nicht länger in die Augen sehen konnte. Er meinte, zu wissen, was ich fühlte, dachte, alles. Aber er lag falsch, er wusste rein gar nichts. Es machte mich glücklich, Simon alles wiederzugeben, was er mir bereits gegeben hatte.
M:„Ich kann dich glücklich machen, Luna."
Meine nächsten Worte taten mir jetzt schon weh, und trotzdem sprach ich sie aus.
L:„Nein, Matteo, das kannst du nicht. Aber weißt du, was mich wirklich glücklich machen würde? Wenn du endlich aus meinem Leben verschwindest."
Matteo spannte sich spürbar an, obwohl er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Doch ich kannte ihn zu gut, als dass er mir etwas vorspielen konnte. Dafür musste ich ihm nicht mal ins Gesicht sehen.
M:„Luna bitte... sieh mich an."
Ich musste es nicht tun, aber trotzdem kam ich seiner Bitte nach.
Dabei hätte ich es nicht tun sollen, denn schon im nächsten Moment presste Matteo seine Lippen auf meine und ließ mich alles vergessen.
Meine Wut auf ihn, weil er sich so unverschämt in mein Leben gesengt hatte. Meine Wut auf mich selbst, weil ich ihm diese Chance gegeben hatte, indem ich ihn zu meiner Hochzeit eingeladen hatte. Und meine Wut darauf, dass ich damit alles durcheinander gebracht hatte, von dem ich dachte, es wäre in Stein gemeißelt.
Doch am schlimmsten war es, dass er mir meinen Instinkt nahm, mich sofort von ihm zurückzuziehen. In den Tiefen meines Verstands wusste ich, dass ich gerade einen riesigen Fehler beging, aber mein Körper wollte mir nicht mehr gehorchen. Es war, als hätte er die Verbindung zu meinem Gehirn gekappt und sich selbstständig gemacht, um nun seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und diese Entscheidung hieß Matteo, nicht Simon.
Mein Kopf dagegen sehnte sich eindeutig nach Simon.
>Und wen soll ich nun für mich entscheiden lassen? Meinen Kopf oder meinen Körper?<
Ich wusste nicht, wie lange ich diese stille Debatte führte, aber schlussendlich gewannen doch mein Kopf und Verstand die überhand, worüber ich froh war.Mit möglichst viel Kraft stieß ich mich von Matteo weg. Durch meine Rollschuhe rollte ich sogar so weit, dass ich mit meinem Rücken an die Begrenzung der Bahn stieß. Erleichtert legte ich meine Hände an das kühle Metall, dankbar für den Halt, den es mir gab und den ich gerade dringend nötig hatte.
Ich haderte nämlich mit mir selbst, ob ich den Kuss nun genossen hatte oder nicht. Es war schwer, denn ungewollt hatte Matteo damit Erinnerungen in mir hervorgerufen, die ich eigentlich erfolgreich verdrängt hatte. Auf einmal war ich nicht mehr die erwachsene Profiskaterin sondern wieder ein naives und verletzliches Schulmädchen, welches glaubte in dem Jungen — mittlerweile Mann — vor ihr, ihre große Liebe gefunden zu haben.
>Aber meine große Liebe ist doch Simon, oder habe ich mir seit Jahren nur versucht, mir das einzureden...?<L:„Wie konntest du nur Matteo?!"
M:„Ich musste es wissen. Ich musste wissen, wie sicher du dir wirklich bist... Und jetzt weiß ich es."
Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, weil ich mich nicht traute, ihm selbst zu antworten. Ich hatte Angst, dass ich etwas sagen würde, was ich nicht sagen wollte. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit, welches mich deswegen befiel, war einfach nur grässlich.
M:„Du hast mich nicht vergessen, Luna, ganz im Gegenteil sogar. Du willst mich immer noch. Simon ist bloß ein Versuch, über mich hinwegzukommen, der nicht erfolgreich ist."
Ich antwortete nicht. Ich konnte nicht.
M:„Luna, ich bitte dich—"
L:„Was, Matteo? Was? Was willst du von mir hören?"
Ich konnte nicht sagen, ob der Frust über die ganze Situation aus mir sprach, oder die Wut. Ich war einfach nur überfordert, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich das jetzt wieder in den Griff bekommen konnte, ohne, dass es in einer Katastrophe endete.
M:„Die Wahrheit."
L:„Es tut mir leid, aber das kannst du vergessen."
Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, fuhr ich an ihm vorbei und in den Raum, wo ich meine Sachen lagerte. Damit er mir nicht hinterherkommen konnte, drehte ich sofort den Schlüssel im Schloss um, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
Seufzend nahm ich mein Handy von der Bank und ließ mich dann an der Tür hinuntergleiten. Ich entsperrte mein Handy und ging auf Matteos Kontakt.
Erst wollte ich einfach auf Bearbeiten drücken und seine Nummer löschen, doch stattdessen entschied ich mich dazu, ihm eine Nachricht zu schreiben.
Ich werde heute mit dir und Naiara Mittag essen gehen, aber nur unter einer Bedingung: Danach sehe ich dich bis zu meiner Hochzeit nicht wieder, und danach verschwindest du aus meinem Leben. Endgültig.
—————
Hmmmm...
Lief das jetzt gut oder schlecht? Ich tendiere ja eher zu schlecht, aber Matteo wäre nicht Matteo, wenn er nicht noch irgendein Ass im Ärmel hätte. Naja, zumindest hoffen das sicher einige von euch...Wir werden ja sehen.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch ♡
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Er veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FF [s.u.]
FanfictionFortsetzung von »Sie veränderte alles...« Ich empfehle euch den ersten Teil vorher zu lesen, es könnte sonst zu eventuellen Verständnisproblemen führen. Aber das ist euch überlassen ♡ [ Updates kommen in unregelmäßigen Abständen ] Fünf Jahre sind se...