Kapitel 13

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*Gastons Sicht*

Mist!

Ich hatte gehofft, das sie mich nicht erkennen würde. Aber wie dumm war dieser Gedanke auch? Luna würde sich niemals eine Managerin suchen, die ein Kurzzeitgedächtnis hatte.

Trotzdem war es einen Versuch wert.

G:„Ich wüsste nicht woher."

J:„Dabei bin ich mir sicher, vor ein paar Tagen oder knapp einer Woche mit einem Gaston gesprochen zu haben..."

Ich schüttelte nur den Kopf.

G:„Ich würde mich sicher erinnern mit dir gesprochen zu haben."

Anscheinend kam ich nicht wirklich überzeugend rüber, denn Luna runzelte die Stirn und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Simon versuchte gar nicht erst die Zusammenhänge zu verstehen und Nina sah mich nur fragend an.

Es war möglich, dass ich ihr nicht die Wahrheit über meinen letzten Auftrag gesagt hatte und auch nicht ehrlich war als ich ihr sagte, wann er stattgefunden hatte.

Mist!

J:„Nehmt es mir bitte übel, aber ich will jetzt wissen, ob ich mich täusche und dich einfach nur mit jemandem verwechsle."

Sie nimmt ihr Handy zur Hand und ich kann gerade noch erkennen, wie sie auf ihren Terminkalender tippt. Dann lacht sie.

J:„Ihr müsst wissen, dass ich mit sehr vielen Leuten in Kontakt stehe. Luna ist momentan sehr gefragt."

Das wusste ich natürlich.

Ich warf einen Blick zu Luna, die nur lächelte, wo Nina an ihrer Stelle sicher rot geworden wäre. Auch wenn es besser geworden war, hatte sie ihre Schüchternheit immer noch nicht komplett ablegen können.

Aber gerade das fand ich so toll an Nina Perida. Sie verstellte sich nicht und sorgte damit dafür, dass ich sie noch mehr wollte. Für mich kam keine andere Frau in Frage; es gab nur meine Frau. Nur Nina.

J:„Ah, da haben wir's!"

Mit einem Mal hörte ich mein eigenes Herz lautstark in meiner Brust pochen.

Wenn sie jetzt aussprach, was ich dachte, dann würde ich einiges zu erklären haben. Luna und Nina gegenüber. Und das würde kein gutes Ende nehmen, da war ich mir sicher.

Aber natürlich war das Glück nicht auf meiner Seite.

J:„Gaston Perida?"

Langsam nickte ich und versuchte so gut es ging zu ignorieren, das mich nun jeder an diesem Tisch anstarrte.

J:„Aber natürlich! Wie konnte ich auch so blöd sein? Du warst derjenige, der mich vor ein paar Tagen um ein Interview gebeten hat. Ich hatte völlig verdrängt, dass du dir sogar einen Namen in dieser Branche gemacht hast. Ich hätte dich sofort wiedererkennen müssen."

Und nun war die Bombe explodiert.

Mist, Mist und nochmal Mist!

Sofort richtete sich Lunas Blick auf mich. Ich wusste nicht, ob es Enttäuschung, Feindseligkeit oder einfach Schmerz war, das in ihren Augen schimmerte.

L:„Entschuldigt mich."

Mehr sagte sie nicht, als sie aufstand und das Zimmer verließ. Dumpf hörte man, wie sie die Treppen hinauf lief und die Tür — vermutlich zu ihrem Schlafzimmer — zuschlug.

Er veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FF  [s.u.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt