*Lunas Sicht*
Drei Tage später erhielt ich einen erneuten Anruf von Matteo.
L:„Was gibt es, Matteo? Simon und ich stecken mitten in den Hochzeitsvorbereitungen."
M:„Das weiß ich, aber kannst du mir einen Gefallen tun?"
Eigentlich sollte ich direkt nein sagen, aber seufzend sagte ich ihm dann doch, dass ich es von dem Gefallen abhängig machen würde.
M:„Ich bräuchte dich für ein paar Stunden, damit du auf Izán aufpasst. Eigentlich hatte ich Nina und Gaston fragen wollen, aber er wollte unbedingt, dass du mit ihm Zeit verbringst... Er mag dich."
Unwillkürlich musste ich Lächeln.
L:„Ich mag ihn auch, aber eigentlich ist mein Zeitplan ziemlich knapp..."
Es tat mir leid, ihm absagen zu müssen, aber mit der wenigen Trainingszeit und meiner Hochzeit in 14 Tagen hatte ich genug zu tun. Sicher, das Gröbste war mittlerweile erledigt, aber ich wollte, dass alles perfekt war. Ich hatte bloß einmal vor zu heiraten und dieses eine Mal sollte besonders und vor allem, unvergesslich werden.
>Entweder heirate ich Simon, oder ich heirate niemanden. Und bei dieser Entscheidung werde ich auch bleiben<M:„Bitte, Luna! Ich kann ihn nicht alleine lassen."
L:„Und ich habe echt wenig Zeit-"
M:„Okay, ein Vorschlag: Du passt heute auf meinen Sohn auf, und im Gegenzug helfe ich bei den Vorbereitungen. Ihr könnt doch sicher einen weiteren Helfer gebrauchen."
Ich haderte mit mir selbst. Auf jeden Fall konnten wir jede mögliche Hilfe gebrauchen, aber konnte ich trotzdem ein paar Stunden opfern, um auf einen kleinen Jungen aufzupassen?
>Eigentlich kann ich Matteo nicht absagen. Er würde sofort alles tun, sobald ich ihn um etwas bitte<
Ich schüttelte mit den Kopf. Ja, ich musste Matteo zusagen.L:„In Ordnung, aber Helfer sein bedeutet viel Zeit aufwenden zu können."
M:„Das schaffe ich schon."
L:„Gut, wann soll ich da sein?"
M:„In einer Stunde."
Ohne eine Verabschiedung legte ich auf. Wenn ich in einer Stunde da sein sollte, konnte ich mindestens noch eine halbe Stunde weitermachen, bevor ich los musste.
Also tat ich das auch. Ich rief das Catering an, und versicherte mich, dass alles am richtigen Tag und zur richtigen Zeit geliefert werden würde. Ich telefonierte den Dekoladen an, in dem ich alles bestellt hatte, um zu erfahren, wann ich es abholen konnte und vieles mehr.
Eigentlich hing ich die ganze halbe Stunde nur am Telefon, bevor ich meine Sachen zusammenpackte und in mein Auto stieg. Zwischendurch hatte ich mir auch seine Adresse von ihm schicken lassen, weshalb ich keine Probleme hatte dort hinzukommen. Sonst wäre ich wahrscheinlich orientierungslos durch die Gegend gefahren, weil mein Orientierungssinn einfach nicht besser wurde. Er wurde eher immer schlechter.
Nachdem ich mein Auto geparkt hatte, klingelte ich an Matteos Haustür. Alles, was ich von außen sehen konnte, war, dass er ein kleines Häuschen besaß — vielleicht auch nur gemietet —, das einen niedlichen Eindruck machte. Ein bisschen wie ein Hexenhäuschen mit dem Efeu an den Hauswänden und dem roten, leicht verfärbten Ziegelstein. Es gefiel mir.
Ich musste ein zweites Mal klingeln, ehe Matteo mir aufmachte. Er sah gestresst aus und fuhr sich einmal nervös durch die Haare.
M:„Gut, das du schon da bist."
L:„Ich bin sofort los, als ich mit meinen Telefonaten fertig war. Jetzt ist genau die Zeit, die wir vereinbart hatten."
Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk und nickte dann nachdenklich.
Ich nutzte seine Abwesenheit, um ihn mir kurz genauer anzusehen. Auch wenn ich ihn schon häufig im Hemd gesehen hatte, so war es doch etwas anderes ihn jetzt im Anzug zu sehen. Und er sah keineswegs schlecht darin aus, im Gegenteil sogar, er sah ziemlich gut aus.
Nein, ich sollte keine anderen Männer so genau mustern, wenn ich bald heiratete. Das war, als würde ich Simon erlauben jeder möglichen Frau hinterher zu sehen. Ich hatte zwar kein Problem wenn er das hin und wieder tat, immerhin fand ich auch andere Männer als Simon attraktiv, aber das hier war immerhin Matteo Balsano.
L:„Du solltest dann mal los, wenn deine Zeit so knapp ist. Ich komme schon klar."
M:„Äh... Du weißt doch noch gar nicht wo alles ist?"
Seine Erwiderung klang eher wie eine Frage, und als ich ihm ins Gesicht sah, wusste ich auch wieso. Er hatte mich, ebenso wie ich ihn, gemustert. Jedoch fiel es ihm schwerer sich von meinem Anblick loszureißen. Dabei wusste ich nicht einmal wieso. Ich hatte meine Haare in einem lockeren Dutt hochgebunden und trug eine einfache weiße Bluse und eine schwarze Röhrenjeans — nichts besonderes also.
M:„Wow, Luna... Du bist wirklich erwachsen geworden..."
Ich blinzelte einmal perplex und bedankte mich für das Kompliment, ehe ich mich an ihm vorbei in das Haus schob. Das ließ Matteo auch wieder aus seiner Starre erwachen, denn er schnappte sich seine Autoschlüssel, küsste Izán zum Abschied auf die Stirn und verschwand dann. Erst als ich die Geräusche eines davonfahrenden Autos hörte, atmete ich erleichtert aus.
>Eine Sache ist klar: Ich werde Matteo keine Gefallen mehr tun<Izán führte mich erst einmal durch das ganze Haus, bevor er mit mir spielen wollte. Es war unglaublich süß, dass er als Vierjähriger diese "Tour" übernahm und mich an der Hand durch jedes Zimmer zog. Nebenbei erklärte er mir immer wofür jeder Raum genutzt wurde. Auch wenn ich es mir jedes Mal denken konnte, ließ ich ihn machen. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen.
Nach dem Rundgang entschied er sich dazu, dass wir ein Brettspiel miteinander spielen würden. Da ihn dieses aber ziemlich schnell langweilte, wechselten wir zu einem Kartenspiel. So wiederholte sich das ganze, bis er wollte, das ich ihm etwas vorlas.
I:„Das ist mein Lieblingsbuch. Papa liest mir jeden Abend vor."
L:„Dann ist dein Papa aber ein lieber Papa."
Ich lächelte ihn an, obwohl mir bei dem Gedanken an Gute-Nacht-Geschichten mein eigener Vater in den Sinn kam. Er hatte mir auch immer vorgelesen.
>Was würde ich dafür geben, ihm noch einmal zuhören zu können...<
Schnell verdrängte ich meinen Vater wieder aus meinen Gedanken, bevor ich noch vor Izán zu weinen anfing.Also las ich ihm vor, bis es an der Tür klingelte. Ich stand auf, sagte Izán das ich gleich zurück sei und ging dann zur Tür.
Lächelnd öffnete ich die Wohnungstür, weil ich damit rechnete, dass Matteo bereits zurück war. Doch anstatt einem grinsenden Italiener, blickte mir eine bildhübsche, blonde Frau entgegen, hinter ihr ein ebenfalls gutaussehender Mann mit einem Kleinkind auf dem Arm, welches noch jünger war als Izán.
Diese Frau war Naiara, Matteos Exfrau und Izáns Mutter, daran bestand kein Zweifel.
—————
Es ist _soyluna_storys_ 's Geburtstag! 17, meine Liebe, du bist einfach schon 17! Happy birthday my girl! ♡Extra für dich ein Kapitel mit ein bisschen Lutteo. Aber viel wichtiger: Was macht Naiara plötzlich hier? Ich rieche Drama...
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch ♡
DU LIEST GERADE
Er veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FF [s.u.]
FanfictionFortsetzung von »Sie veränderte alles...« Ich empfehle euch den ersten Teil vorher zu lesen, es könnte sonst zu eventuellen Verständnisproblemen führen. Aber das ist euch überlassen ♡ [ Updates kommen in unregelmäßigen Abständen ] Fünf Jahre sind se...