Kapitel 2

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*Lunas Sicht*

Lächelnd stieg ich nach Simon aus einer der vielen Limousinen, die extra für jeden Skater und deren Begleitung bereitgestellt wurden. Ich hakte mich in Simons dargebotenem Arm ein und ging mit ihm den mit Büschen und Topfpflanzen gesäumten Weg entlang. Auch der eine oder andere Fan stand dort und fragte nach einem Foto oder einem Autogramm. Mit freudestrahlendem Gesicht kam ich den Bitten nach und nahm auch einige mutmachende Worte entgegen. Es erfüllte mich mit unendlicher Freude, dass ich eine ganze Schar von Leuten hinter mir hatte, die mich unterstützten und an mich glaubten. Die daran glaubten, dass ich mich dieses Jahr für die Landesmeisterschaften qualifizieren würde.

Ich war schließlich nicht umsonst in der Favoritenliste ziemlich weit oben. Abgesehen von den Landesmeisterschaften hatte ich bereits jeden wichtigen Wettbewerb des Landes gewonnen und war auch international bekannt. Hin und wieder wurde ich nämlich auch zu Wettbewerben eingeladen, die nicht in Argentinien stattfanden.

Meiner Berufung hatte ich zu verdanken, dass ich bereits auf wundervollen Bahnen in México, England oder auch Frankreich mein Können unter Beweis stellen durfte. So hatte ich auch viele unglaublich nette Menschen kennengelernt, die meine Leidenschaft für das Skaten teilten.

Sobald Simon und ich in das große Gebäude im Zentrum von Buenos Aires traten, atmete ich tief durch. Ich liebte es zwar meinen Fans etwas von ihrer Unterstützung wiederzugeben, indem ich ihnen Autogramme gab oder Fotos machte, aber es war auch anstrengend. Und dann noch das Blitzgewitter der Fotografen oder die Presseleute, die unbedingt ihre nervigen und eintönigen Fragen stellen wollten. Es war jedes Mal dasselbe.
>Und trotzdem gehört es dazu. Es ist nun mal mein Job, auch wenn ich mir manchmal wünsche, dass es anders wäre...<

S:„Luna? Jeanette wartet auf dich."

Ich nickte und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

L:„Wir sehen uns später. Hier ist deine Sitzplatzkarte. Selbstverständlich die beste, die ich bekommen konnte."

Lächelnd drückte ich ihm eine Karte in die Hand und zwinkerte ihm dann zu, bevor ich quer durch den Raum zu meiner Managerin ging.

L:„Hey, Jeanette. Schön dich zu sehen."

Jeanette(J):„Hi, dich auch. Ich bin absolut gespannt, wie du dich heute schlagen wirst. Du musst es diesmal schaffen!"

Lachend umarmten wir uns. Jeanette und ich hatten ein gutes Verhältnis zueinander, seitdem wir zusammen arbeiteten. Ich mochte sie, weil sie ähnlich wie ich, die meiste Zeit einfach gut gelaunt war. Sie sprach mir immer gut zu und manchmal hatte ich das Gefühl, sie würde Skaten und nicht ich, so aufgeregt war sie, wenn ich kurz davor war auf die Bahn zu müssen.

L:„Mein Outfit liegt bereit?"

J:„Was denkst du denn? Natürlich. Aber ich habe vorhin die Anfrage bekommen, ob du nicht Lust hättest vorher noch ein Interview zu führen? Ich habe für dich zugesagt."

L:„Zeitlich passt das auch?"

Jeanette nickte. Wenn ich ehrlich war, dann hatte ich auch nichts anderes erwartet.

L:„Gut. Wo muss ich hin?"

J:„Das Interview wird in deiner Umkleide stattfinden. So wollen sie eine gemütlichere Atmosphäre schaffen und du sollst dich dadurch auch wohler fühlen."

Ich runzelte irritiert die Stirn. Sowas war noch nie vorgekommen. Ich konnte mich an keine Situation erinnern, in der jemand auf mein Wohlbefinden Acht gegeben hatte. Jeder Reporter hatte immer nur sein Interview haben wollen und sich nie darum gekümmert, wie wohl ich mich dabei fühlte.

Er veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FF  [s.u.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt