*Lunas Sicht*
Ich hatte mich mit Nina ausgesprochen und ihr alles erklärt. Ebenso hatte ich mich bei Gaston entschuldigt, dass ich einfach so an sein Handy gegangen war. Natürlich war er nicht begeistert gewesen, doch Nina hatte ihn beschwichtigen können. Daraufhin hatte er sofort bei Matteo angerufen, um sich bei ihm zu entschuldigen.
Damit war die Sache für mich erledigt.
Entspannt schlenderte ich durch die Straßen von Buenos Aires und genoss dabei die lauwarme Frühlingsluft. Ich wollte ein paar Einkäufe erledigen, weil die Lebensmittel in unserem Vorratsschrank mal wieder aufgefüllt werden mussten. Erst recht, wenn jetzt Nina und Gaston bis zu unserer Hochzeit blieben.
Außerdem wollte ich ein paar Brautläden besuchen, weil ich immer noch kein Brautkleid hatte. Bis jetzt hatte ich einfach nicht die Zeit dafür gefunden.
>Mit Ninas Hilfe werde ich sicher schnell ein passendes Kleid finden<
Hoffentlich würde sich die Suche wirklich als so leicht herausstellen, denn ansonsten würde es mit dem Hochzeitstermin ziemlich knapp werden.Doch wenn ich jetzt pessimistisch werden würde, dann ging es garantiert schief. Außerdem würde Nina mir jetzt auch sagen, dass ich bitte zuversichtlich sein sollte.
Lächelnd betrat ich den großen Supermarkt, nahm mir einen Einkaufswagen und arbeitete zielstrebig meine Liste ab. Nachdem ich gefühlt ewig darauf gewartet hatte, bezahlen zu können, verließ ich mit vollen Taschen den Supermarkt wieder.
Bevor ich mich meinem zweiten Ziel widmete, lief ich den Weg zurück zu dem Auto. Sorgfältig platzierte ich die Stoffbeutel im Kofferraum und räumte die Sachen, die gekühlt werden mussten, in die Kühlbox, die ich extra eingepackt hatte. Simons Blick, als ich damit das Haus verließ, war zwar sehr verwundert gewesen, aber er hatte keine Fragen gestellt und mich gehen lassen.
Er wusste nicht, dass ich nicht bloß Lebensmittel besorgen war. Zudem dachte er eh, ich hätte bereits ein Kleid. Aber in dieser Annahme lag er falsch.
Soweit ich wusste, war er aber bereits mit einigen seiner Kumpel seinen Anzug kaufen gegangen, weshalb er schon alles zusammen hatte. Das passte aber auch zu Simon. Er war schon immer der Organisierte von uns beiden gewesen, da ich meine Schusseligkeit und die Angewohnheit, immer alles auf den letzten Drücker zu erledigen, nicht ablegen konnte.
Als ich fertig war, schloss ich das Auto wieder ab und begab mich erneut in die Einkaufsstraße. Mittlerweile herrschte reges Treiben, weil nach und nach viele Menschen Feierabend machten. Nachmittags war es hier eigentlich kaum auszuhalten, aber das musste ich jetzt einfach über mich ergehen lassen.
Immerhin musste ich für Nina die Läden schonmal auskundschaften, damit ich sie morgen oder in den nächsten Tagen nicht unnötig irgendwo hinschleppte. Wahrscheinlich würde es sie sogar nicht stören, von einem Laden in den nächsten zu hetzen, doch ich wollte nicht, dass sie in ihrem Zustand sich zu sehr überanstrengte.
Denn sie war momentan im dritten Monat, und zu dieser Zeit der Schwangerschaft traten häufiger Beschwerden wie Sodbrennen oder leichte Kreislaufstörungen auf. Und deswegen wollte ich vorsichtig sein.
Nur weil sich meine beste Freundin für meine Hochzeit ins Zeug legen wollte, sollte sie ihre eigene Gesundheit und die des Kindes nicht unnötig gefährden.
Dass ich für ihre Hochzeit vor knapp einem Jahr alles erledigt und vorbereitet hatte, war für mich selbstverständlich gewesen. Vermutlich genauso selbstverständlich, wie für sie jetzt. Aber ich war letztes Jahr auch nicht schwanger und deshalb irgendwie beschränkt. Ich konnte ohne Bedenken jede körperliche Anstrengung auf mich nehmen, ohne mir oder einem Baby zu schaden. Bei ihr war es anders.
Deshalb hatte ich auch ihr nichts von meinem Vorhaben erzählt. Ich war die Einzige, die wusste, was ich wirklich tat.
Und vielleicht war das auch mal ganz schön. Immerhin teilte ich so gut wie jeden einzelnen Augenblick in meinem Leben mit Simon. Es war wundervoll, das stand außer Frage, aber ein Moment des Alleinseins tat gut. Eben weil es ein glücklicher Moment des Alleinseins war.
Vor dem ersten Brautladen machte ich halt und schaute mir die Kleider durch die Schaufenster an. Sie waren edel und gefielen mir nicht ansatzweise, weshalb ich sofort den nächsten Laden ansteuerte.
Ich wusste genau, was ich suchte. Deswegen konnte ich auch schnell entscheiden, ob die Läden infrage kamen oder nicht. Leider fielen die meisten schon allein wegen ihres hohen Preisstandard weg.
Simon war zwar bereit alles zu bezahlen, aber ich wollte nicht, dass mein Kleid viel zu viel kostete. Ich würde es höchstwahrscheinlich eh nur an diesem Tag tragen und danach würde es nur im Schrank hängen. Dafür war ich mir zu schade, zu viel Geld auszugeben.
Deshalb hatte ich auch nur einen verhältnismäßig geringen Betrag von Simons Konto abgehoben. Sicher ging er davon aus, dass ich das Geld bereits ausgegeben hatte, dabei schlummerte es nach wie vor in dem kleinen Portmonee, dass ich extra für mein Hochzeitskleid beiseite gelegt hatte.
Schlussendlich blieb ich vor dem letzten Laden in der Straße stehen. Ich wusste, dass um die Ecke sich noch ein Brautladen befand, der definitiv die Kleider besaß, die mir gefielen. Doch auch hier war mir das eine oder andere Kleid ins Auge gefallen.
Lächelnd drückte ich die Glastür auf und wurde direkt durch ein helles Bimmeln angekündigt. Mit einem angenehmen Lächeln trat ein Mann Mitte fünfzig aus einem Hinterzimmer in den Verkaufsbereich.
Verkäufer:„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
L:„Momentan gar nicht. Ich würde mich erstmal umsehen."
Der Mann nickte und widmete sich einem Büchlein auf seinem Tresen. Mit einem Blick registrierte ich den kleinen Bereich, der für mich interessant war. Es war nur ein vergleichsweise kleiner Kleiderständer mit Boho Brautkleidern, aber immer noch besser als gar nichts.
Ich sah mir jedes einzelne genau an, doch überzeugen konnte mich keines so wirklich.
Ich verabschiedete mich höflich, ehe ich den Laden verließ und ging zielstrebig zu dem Laden direkt um die nächste Häuserecke. Es war ein kleiner Laden, der nicht mehr zu der Einkaufsstraße zählte, sondern zu einem Wohngebiet. Das erklärte auch, weshalb die Besitzerin direkt über ihren Laden wohnte. Wenige Meter weiter befand sich ein kleiner Park mit einem Spielplatz, und ich konnte sogar Kinderlachen wahrnehmen.
Ich musste schmunzeln, als ich mir vorstellte wie auch Ninas Kind irgendwann auf einem Spielplatz spielen würde.
>Vielleicht wird ihr und Gastons Kind auch irgendwann mit Simons und meinem Kind spielen...<
Bei diesem Gedanken schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Ja, die Vorstellung eines eigenen Kindes war schon ziemlich verlockend. Aber bevor ich Kinder haben wollte, wollte ich den Mann heiraten, der ihr Vater sein würde.Neugierig spähte ich durch die Schaufenster und begutachtete die verschiedenen Kleider, die alle im Boho-Stil waren. Hier war ich definitiv richtig.
Mein Blick fiel auf ein Kleid ganz am Rande des Schaufensters. Ich wollte es mir gerade genauer ansehen, als ich plötzlich Schritte hinter mir wahrnahm.
???:„Du wirst darin sicher wie eine Prinzessin aussehen!"
Überrascht drehte ich mich um und entdeckte einen kleinen Jungen. Er sah mich mit seinen großen grünen Augen lächelnd an. Daraufhin musste ich auch lächeln.
L:„Vielen Dank."
Der kleine Junge kicherte glücklich und rannte davon, in Richtung des Spielplatzes.
???:„Ich bitte sie vielmals um Verzeihung, falls mein Sohn Sie belästigt hat."
L:„Das hat er nicht. Ihr Sohn war sehr freundlich."
Ich lächelte dem Mann freundlich zu und ging dann an ihm vorbei, um den Heimweg anzutreten.
—————
Das Brautkleid fehlt also noch ... Ich an Lunas Stelle hätte wahrscheinlich schon längst eines oder ich würde noch später als sie losgehen, upsDer kleine Junge hat's mir irgendwie angetan, obwohl er nur einen kurzen Auftritt hatte :)
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch ♡
DU LIEST GERADE
Er veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FF [s.u.]
FanfictionFortsetzung von »Sie veränderte alles...« Ich empfehle euch den ersten Teil vorher zu lesen, es könnte sonst zu eventuellen Verständnisproblemen führen. Aber das ist euch überlassen ♡ [ Updates kommen in unregelmäßigen Abständen ] Fünf Jahre sind se...