*Matteos Sicht*
Ohne, dass sie es sagen musste, war mir klar, dass Naiaras nett gemeinten Worte bei Luna alles andere als nett angekommen waren. Ich bemerkte es an ihrer Ausstrahlung und ihrer Körperhaltung, dass ihr ganz und gar nicht passte, wie sich die Situation gerade entwickelte. Mir erging es auch nicht anders.
>Naiara wird mich dafür hassen, dass ich ihr diese Lüge aufgetischt habe...<
Gerade als Luna und ich gleichzeitig den Mund öffneten, um etwas zu sagen, kam Gott sei Dank die Kellnerin mit unseren Bestellungen und zwang uns beide dazu, unsere Münder wieder zu schließen.Während ich einen ersten Bissen von meinem Essen nahm, spürte ich Lunas stechenden Blick auf mir. Es war mir unangenehm, so von ihr angesehen zu werden, wo ich doch eigentlich jeden Augenblick liebte, in dem sie mir ihre Aufmerksamkeit schenkte.
Gaston hatte recht, ich war echt ein liebeskranker Trottel... Wo war nur die Zeit hin, in der ich noch glaubte, ich könnte jemals über Luna hinweg kommen? Ich hätte nie hierherkommen dürfen.
Zurück nach Argentinien... als ich mich dazu entschieden hatte, klang das Ganze noch wie eine hervorragende Idee. Und zwar aus folgendem Grund: Ich hatte gehofft, es würde sich alles so entwickeln, wie in Büchern oder irgendwelchen romantischen Filmen. Dass Luna mich sehen und mir sagen würde, dass sie mich nicht vergessen konnte und mich immer noch liebte. Dass sie ihre Hochzeit einfach vergaß und absagte, weil ich zurück war, die Liebe ihres Lebens. Aber anscheinend war sie bloß meine, sonst wäre ich derjenige, der sie bald am Altar empfangen würde.
Meine Hoffnungen waren alle bloß Träume gewesen, die sich nie erfüllen würden. Luna war unerreichbar für mich, egal wie sehr ich meine Hände nach ihr ausstreckte, in dem Glauben, sie würde mich ans sichere Ufer ziehen — doch ich war immer noch ein Schiffsbrüchiger, dem jegliche Aussicht auf Land verwehrt wurde.
>Wann bin ich bitte zum hoffnungslosen und absolut kitschigem Poeten geworden?<L:„Wenn ich noch länger schweige, werde ich noch verrückt."
Auch wenn ich innerlich zusammenzuckte, hatte ich die ganze Zeit, seitdem uns unser Essen gebracht worden war, nur auf diesen Moment gewartet, gewusst, dass er noch kommen würde.
Als ich einen Blick zu ihr warf, sah ich auch, dass sie ihr Sandwich und ihren Salat noch gar nicht angerührt hatte, sondern bloß gedankenverloren in ihrem Milchkaffee rührte. Vermutlich, um sich ihre nächsten Worte zurechtzulegen.
L:„Bevor ich loswerde, was mir auf dem Herzen liegt, möchte ich mich bei dir entschuldigen, Naiara. Es tut mir leid, wie es gelaufen ist, dabei sollte sich eigentlich jemand anderes bei dir entschuldigen, aber ich halte dieses Spiel nicht mehr aus."
Naiara sah Luna mehr als nur verwirrt an und schien auch absolut keinen blassen Schimmer zu haben, auf was Luna hinaus wollte. Wahrscheinlich war das auch besser so — es würde noch peinlich und unangenehm genug für Luna, aber vor allem für mich werden, wenn sie endlich mit der Wahrheit herausgerückt war.
Ich begann, nervös auf meinem Platz hin und her zu rutschen, was die Situation natürlich keineswegs entspannte. Stattdessen bekam ich nun von Naiara und Luna seltsame Blicke zu geworfen. Ja, ich benahm mich sehr auffällig, aber wer konnte es mir verübeln? Ich war kurz davor den erniedrigendsten Moment meines Lebens zu erleben. Wenn es nur peinlich und unangenehm werden würde, wäre das noch ertragbar, aber ich wusste, dass es dass nicht werden würde, auch wenn ich wenige Augenblicke zuvor noch davon überzeugt gewesen war.
Ich seufzte laut.
M:„Nun sag schon, was ich getan habe, Luna. Ich weiß, dass es falsch war..."
Sie schenkte mir noch einen letzten traurigen Blick, der mir das Gefühl gab, es wäre wieder wie früher, als sie mich noch mehr als alles andere geliebt hat. Aber ich wusste, dass es nicht so war. Wenn ich Glück hatte, würde Luna mich irgendwann vielleicht wieder wie einen Freund lieben, aber mehr konnte ich mir nicht erhoffen.
L:„Nun gut... Matteo und ich sind kein Paar."
Naiaras Gesicht zeigte keine Reaktion. Keine Ahnung, ob das jetzt schlecht oder gut war, oder ob sie diese doch ziemlich unerwartete Information noch verarbeitete. Ich war ehrlich, ich hatte Angst vor ihrer Reaktion. Wenn alles schief lief, würde ich dir letzte Beziehung zerstören, an der ich mich immer hatte festhalten können. Die Beziehung, die mir das Wichtigste im Leben geschenkt hatte.
Meinen Sohn.
Ich wollte ihn nicht verlieren, ich konnte ihn nicht verlieren. Wir hatten uns zwar vor Gericht darüber geeinigt, dass ich das Sorgerecht bekam, aber sie könnte jederzeit sagen, ich wäre nicht fähig, ein Kind großzuziehen. Wer wollte denn einen Vater, der log? Wer konnte da sicherstellen, dass er seinem Kind nicht dasselbe beibrachte? Denn wenn meiner Ex-Frau eine Sache wichtig war, dann war es Ehrlichkeit. Deshalb war sie damals auch so ehrlich zu mir gewesen, als sie sich in ihren neuen Mann verliebt hatte.
Diese Eigenschaft, diese Ehrlichkeit, hatte ich immer an ihr bewundert und mir geschworen, ich würde auch ehrlich sein. Und dann ergriff ich die erste Gelegenheit, um zu lügen.
>Ich bin ein Feigling<Na:„Wow... damit habe ich nicht gerechnet..."
M:„Glaub mir, es wird noch schlimmer."
Meine gemurmelten Worte klangen bitter, aber dennoch hatten sie die beiden Frauen gehört. Ich schluckte hart und fixierte meine Augen auf meine geballten Fäuste, konnte es nicht ertragen, einer von beiden ins Gesicht zu sehen.
L:„Leider hat er damit recht. Ich... Ich bin diejenige, auf dessen Hochzeit er dich eingeladen hat."
—————
So, jetzt ist es raus...Erstmal will ich mich dafür entschuldigen, wieder so lange nichts hochgeladen zu haben, aber ab jetzt geht Schule in jedem Fall vor, weil alles für mein Abi zählt. Dennoch, und ich weiß, ich habe das schon hungrig versprochen, versuche ich natürlich nach Möglichkeit weiter zu schreiben. Nur gibt es dafür keine Garantie.
Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt ♡
DU LIEST GERADE
Er veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FF [s.u.]
FanfictionFortsetzung von »Sie veränderte alles...« Ich empfehle euch den ersten Teil vorher zu lesen, es könnte sonst zu eventuellen Verständnisproblemen führen. Aber das ist euch überlassen ♡ [ Updates kommen in unregelmäßigen Abständen ] Fünf Jahre sind se...