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|ᴊɪʜᴏᴏɴ
|⸙⸙⸙

Vorsichtig, beinahe quälend langsam zieht er die Sonnenbrille von der Nase und zum ersten Mal kann ich richtig in die schönen, braunen Augen sehen, die trotzdem so leer aussehen. Er schluckt nervös, da er meinen Blick deutlich spürt, weicht mir überraschenderweise aber nicht aus. ,,Du bist hübsch.", sage ich leise und schlucke schwer, als ich einen Schritt auf ihn zumache. ,,Echt?" ,,Mh-hm. Du bist richtig schön." Er bekommt leicht rosige Wangen und beißt sich, ein Grinsen unterdrückend, auf die Unterlippe. ,,Danke.", erwidert er leise, ehe er den Saum seines Shirts ergreift und es langsam von seinem Oberkörper zieht. Seine Hose folgt. Damit er nicht noch weiter geht, drücke ich ihm schnell ein Handtuch in die Hand. Ich kann meine Augen kaum von seinem schönen Körper lösem ,,Soll ich dir einen Föhn geben? Für die Haare und deine Boxershorts.", frage ich dennoch leise, wie in Trance. Nach seiner Zustimmung bringe ich ihn ins Bad und nutze die Zeit, um mich selbst umzuziehen.

Fünf Minuten brauchst er, bis er langsam in mein Zimmer zurück kommt. ,,Jihoon?" ,,Ja?", erwider ich und nun etwas sicherer kommt er auf mich zu. Er setzt sich neben mich aufs Bett und versteckt seine Hände kurz in den langen Ärmeln des Pullovers. ,,Danke für die Kleidung.", lächelt er lieb und legt seine Hand vorsichtig auf meinem Oberschenkel ab, um näher an mich zu rücken. ,,Gerne. Soll ich den Bubble Tea her holen? Ich glaube es hört so bald nicht auf zu regnen.", sage ich leise und sehe wie gebannt auf die zarte Haut. ,,Wollen wir dann vielleicht einen Film gucken? - Also nicht gucken, aber es gibt ja Hörbücher dazu.", schlägt er dazu vor und zustimmend brumme ich. Ich hole noch schnell ein paar Seetangenchips und lege mich dann neben den Jüngeren.

,,Jihoon, ich weiß gar nicht wie du aussiehst.", murmelt er leise. ,,Naja, du bist ja auch blind.", schmunzel ich, was Yejun zum Glück auch einen belustigten Laut entlockt. ,,Darf ich dich anfassen?", fragt er dennoch schnell und hockt sich ohne Scharm auf eines meiner Beine. Überrascht öffne ich meinen Mund, nicke aber gleich und lege seine Hände zunächst an meine Wangen. Er schmunzelt leicht und fährt ganz vorsichtig über meine Haut. Seine Daumen erkunden meine Stirn, meine Augenbrauen und meine Augen. Auch meine Nasenkontur fährt er nach und landet schlussendlich bei meinen Lippen. ,,Du bist schön.", haucht er leise, aber sicher, bevor er seine Hände, noch immer lächelnd, senkt. ,,Das wars schon? Ich hätte jetzt extra für dich meinen Bauch angespannt.", grinse ich. Mein Kommentar bringt ihn zum Lachen und vorsichig fährt er nun doch noch meinen Kiefer entlang und dann über meine Schultern. ,,Wie viel Sport machst du?", will er wissen. Seine weichen Finger fahren derweil um meine Arme und liebevoll streicht er über meine Haut. ,,Eigentlich jeden Tag, aber nichts bestimmtes. Ich will mir nur die Zeit vertreiben." ,,Ich versuche meine Zeit mit zeichnen totschlagen.", schmunzelt er, ,,Deswegen bin ich im Institut." ,,Funktioniert das denn?" ,,Mein Tutor sagt, es ist schon ganz gut, aber sehr verbesserungswürdig.", erklärt er belustigt. ,,Wahrscheinlich trotzdem gut.", erkläre ich und schiele zu dem kleinen Notizbuch hin, in den ich seine Hand gezeichnet habe. ,,Du kannst es dir bei Gelegenheit ja mal ansehen.", sagt er. Seine Hände umschließen meine in dem Moment und gleich führt er sie zu seiner schmalen Taille. ,,Darf ich- also darf ich deinen Bauch wirklich anfassen?", fragt er leise und überrascht sehe ich in seine Augen. Ich schlucke schwer, übe unbewusst mehr Druck auf den zarten Körper des anderes aus, der gleich schwer aus atmet. ,,Du musst nicht-" ,,Doch, natürlich darfst du. Ich meine, wenn andere mich einfach ansehen können, kann ich dir ja wenigstens erlauben, mich zu berühren.", brabbel ich ohne Sinn vor mich hin und sehe aufgeregt dabei zu, wie er seine Hände an meine Taille wandern lässt. Erst vorsichtig, dann aber etwas mutiger fährt er über meinen bedeckten Oberkörper und lässt meinen Atmen stocken, als einer seiner Finger unter den Saum huscht und direkt ein starkes Kribbeln auf meiner Haut verlässt.

,,Tut mir leid-" ,,Nein! Alles gut.", sage ich schnell und ziehe ihn etwas fester an mich. Ich will ihn gerade gar nicht loslassen, wenn ich ehrlich bin. ,,Du hast überall so weiche Haut.", sagt er leise und unsicher führt er seine Hände unter mein Shirt. ,,W-Wenn es dir zu viel wird, sag es bitte. Ich kann das schlecht einschätzen.", murmelt er leise, doch ich lasse ihn erstmal machen und genieße die sanften Berührungen an meinen Oberkörper. Es ist das erste Mal, dass ich von jemand anderem so innig und intim berührt werde. Ich hatte bis jetzt nur zwei Küsse. Einmal mit einen Mädchen, was aber bloß eine Aufgabe eines lächerlichen Spieles war, und einmal ein Junge bei einem Date. Er hat sich danach aber schneller verzogen, als mir lieb war und sich nie wieder gemeldet.

Es ist ganz still zwischen uns - selbst als Yejun sich vorsichtig an mich lehnt und mit geschlossenen Augen eine Hand unter meinem Shirt lässt. Ich ziehe sein anderes Bein noch nach außen, damit er nun ganz auf mich sitzt und ich ihn enger an mich ziehen kann, bevor ich meine Arme um ihn lege und langsam über seinen Rücken streiche. Es fühlt sich so gut an, mit ihm hier zu liegen und obwohl ich mich total entspannt fühle, spielt mein Herz verrückt. Dieser Junge ist so süß und lieb. Nicht mal die Tatsache, dass er blind ist macht mir etwas aus. Er ist einfach Zucker in meinen Augen.

⸙⸙⸙|

the light in my eyes ❁ུ۪۪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt