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|ᴊɪʜᴏᴏɴ
|⸙⸙⸙

Als wir nach unten gehen, kann ich nicht anders, als die weiche, kleine Hand Yejun's zu ergreifen, auch wenn ich etwas unsicher bin. ,,Wir können ein paar Snacks vorbereiten.", schlage ich vor und ziehe den zustimmend nickenden Jungen mit mir in die Küche. ,,Was willst oder kannst du denn machen?" ,,Eigentlich alles." ,,Obst schneiden auch?", vergewissere ich mich und nehme zwei Schneidebretter zur Hand. ,,Hilf mir nur kurz am Anfang, dann geht das.", erwidert er zuversichtlich und nickend stelle ich mich neben ihn. Nach den Küssen ist es nicht komisch zwischen uns, ich weiß einfach nur nicht, wie nah ich ihm treten kann, ohne dass es für ihn unangenehm ist. Kurz betrachte ich sein schönes Seitenprofil, bevor ich nach einem Messer greife, welches ich ihm in die Hand drücke und meine eigene Hand über seine lege. ,,Soll ich dir gleich schnell die Brille von oben holen?", will ich wissen, sie liegt immerhin noch auf meinem Bett und ich weiß nicht, wie selbstbewusst er ohne sie vor Jiwon und Dohyun ist. ,,Ich denke es ist schon okey so.", erwidert er aber recht sicher und tatsächlich verspüre ich etwas stolz aufkommen. ,,Sie werden sich keineswegs daran stören, wenn du sie ab lässt.", gebe ich ihm nochmal etwas Sicherheit und setze dann zusammen mit ihm das Messer an einen Apfel an. Wir müssen ja auch mal etwas gesundes snacken... – zumindest etwas.

,,Hey!", schreien meine besten Freunde gleich im Chor als ich sie reinlasse und stürmen auf Yejun zu. ,,Woah! Du siehst zum anbeißen aus!", kreischt Dohyun laut und dreht den Kleinsten in seinen Armen ein paar Runden. ,,Wenn du so weiter machst, muss ich mich übergeben!", murrt dieser aber schon nach einigen Sekunden und alarmiert drücke ich ihn an mich. ,,Yah! Was fällt dir ein!–" ,,Hyung, nur Spaß.", besänftigt Jun mich schnell und zieht mich auffordernd ins Wohnzimmer. Die anderen beiden, die nun auch bequeme Jogginganzüge an haben, kommen uns natürlich gleich hinterher und staunen nicht schlecht, als sie das ganze Essen erblicken.

Allesamt zufrieden setzen wir uns aufs Sofa, ich natürlich neben Yejun, den ich auch fest in meine Arme schließe und vorsichtig über seinen Körper streiche. ,,Möchtest du eine Decke haben?", frage ich leise und schmiege meine Nase kurz in seine gut riechende Haare. ,,Nein, vielleicht gleich.", schüttelt er den Kopf und schmiegt seine Hand an meine Brust, bevor er sie zögerlich und etwas unsicher unter mein Shirt an meine Hüfte schmiegt. ,,Nein, wir wollen auch keine. Danke der Nachfrage!", lacht Jiwon gleich auf und drückt, mir die Zunge entgegen streckend, Dohyun an sich, der einen empörten Laut von sich gibt und gespielt enttäuscht ebenfalls zu mir schaut. ,,Ach Klappe. Ihr seid ja auch nicht mal halb so toll wie Yejun." ,,Hast du ihm denn schon gesagt, wie toll du ihn findest?", fragt der Jüngere der beiden grinsend, wendet sich zum Glück aber aber, als Jiwon ihn mahnend ansieht und seinen Kopf zum Fernseher umreißt. Ich kann Yejuns nervöses Schlucken vernehmen, noch bevor ich verstehe, dass mein Herz gerade ausrastet. Verdammt, er ist schlau und wird betimmt ganz genau verstehen, was dieser blöde Kommentar sollte. Wortwörtlich ein Blinder würde das bemerken!

,,Das ist zwar die Fassung, die auch für Blinde geeignet ist, aber wenn es dir doch nicht gefällt–" ,,Dann sage ich Bescheid. Ihr macht euch alle wirklich viel zu viele Sorgen um mich.", unterbricht der Jüngste Jiwon kichernd und dreht sich ein Stück zurück. Noch immer liegt er in meinen Armen, seine Hand an meinem Oberkörper vermisse ich aber gleich. Ich habe es wirklich sehr gerne, wenn er mich berührt, auch wenn ich jetzt, mit der neu gesammelten Erfahrung sagen kann, dass ich seine Küsse noch einen Tacken besser finde.

Damit er sich aber nicht noch weiter von mir entfernt – außer er würde es natürlich wirklich wollen – schmiege ich meine Hand an seine Taille und rücke ihn zumindest wieder ein kleines Stück näher an mich. Er schmunzelt leicht, bevor er eines seiner Beine zwischen meine schiebt. ,,Ich laufe dir schon nicht weg.", flüstert er, was mich zugegebener Maßen etwas erleichtert. Etwas viel. ,,Zum Glück.", hauche ich wahrheitsgemäß und will gerade seine Haare richten, da fährt er auf. ,,Macht man in unserem Alter noch Übernachtungspartys?", fragt er mit aufgerissenen Augen und einem breiten Grinsen. ,,Ja, warum auch nicht.", schmunzelt Dohyun und grinst mich an. Ich weiß doch, dass er unfassbar süß ist, Dongsaeng!

,,Wollen wir eine machen? Bitte! – Ich hatte noch nie eine!" ,,Jiwon und ich haben uns für den Tageskurs in Europäischer Geschichte eingeschrieben. Der fängt schon um acht an.", seufzt Dohyun entschuldigend und gleich sieht Jiwon mich auffordernd an. Ich dagegen sehe eher unsicher auf Yejun, der schmollend auf meine Schoß rückt. Scharf nachdenkend beiße ich mir auf die Unterlippe und schließe meine Arme schlussendlich um den Torso des Jüngeren. Wäre es sehr verachtend, ihn zu fragen, ob er nicht trotzdem hier schlafen wollen würde? Ist das nicht zu früh? Ich meine, ja wir haben uns vorhin geküsst – leidenschaftlich geküsst – aber es könnte ihm zu schnell gehen. Wobei... ,,Willst du denn vielleicht trotzdem hier schlafen? Wir– Wir müssen auch nicht in dem selben Bett schlafen oder so..."

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the light in my eyes ❁ུ۪۪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt