|09

148 19 0
                                    

|ᴊɪʜᴏᴏɴ
|⸙⸙⸙

,,Yejun, raschel nicht so viel, ich verstehe doch gar nichts.", murmel ich und stelle die Lautstärke noch etwas höher. ,,Sorry.", murmelt er leise und schiebt mir meinen Strohhalm zwischen die Lippen, damit ich mich nicht beschweren kann, als er weiter in der Chipstüte rumwühlt.
Die letze halbe Stunde spielt gerade an und somit ist es doch erst richtig spannend, wenn er jetzt so laut ist, verstehe ich doch gar nichts und kann die Schlüsse der ganzen Story gar nicht ganz nachvollziehen. Schnell greife ich nach seinen Händen und halte sie fest, um der tiefen Stimme des Protagonisten lauschen zu können.

Tatsächlich bleibt er für einen Moment still liegen, rollt sich dann aber von mir ab und stopft sich gleich eine Hand voll Chips in den Mund. ,,Die sind echt lecker.", erklärt er leise, was mich glücklich Lächeln lässt. Dohyun und Jiwon sind keine großen Fans meines Lieblingssnacks, dass Yejun nun aber gefallen daran findet, lässt mein Herz leicht springen. Ich drücke ihn glücklich an mich, kann mein Grinsen kaum unterbinden.

Das Hörspiel des amerikanischen Filmes geht langsam zu Ende und damit macht sich auch mein richtiger Hunger bemerkbar. Yejun besteht darauf, dass wir gleich etwas essen, immerhin soll mir nicht schlecht werden und da er, seiner Aussage nach, sowieso immer etwas vertragen kann, wäre das keinProblem. Kaum sitzen wir mit vorbereiteten Speisen meiner Mutter - die für den Fall, dass ich mal verhungern sollte, im Kühlschrank liegen - am Esstisch und ich habe dem Kleineren geholfen, sich etwas zurecht zu finden, klingelt es an der Tür.

Ich unterdrücke ein schweres Seufzen. Lieber würde ich jetzt ungestört mit dem Dunkelhaarigen da sitzen und essen. Einfach die Zeit mit ihn genießen, bevor meine beiden besten Freunde was davon herausfinden, ich mein angetanes Lächeln nicht mehr verstecken kann und sie mich ununterbrochen aufziehen werden.

Meine Hoffnung, dass sich vielleicht bloß ein Postbote her verirrt hat, oder jemand nur kurz etwas abgeben möchte, löst sich in Luft auf, als ich die Gesichter Jiwon's und Dohyun's erblicke. Es ist beinahe so, als würde ich es mit meinen vorherigen Gedanken heraufbschwört, nicht wahr?

Schwer schluckend und mir auf die Lippe beißend öffne ich die Tür einen Spalt und nicke den beiden fragend zu. ,,Hyung, wir haben gerade ein super Spiel entdeckt! Wir müssen das unbedingt spielen!", ruft Doyhun und stößt die Tür einfach auch. Jiwon folgt genauso motiviert und etwas überrumpelt reiße ich meine Augen auf, ehe ich sie überhaupt aufhalten kann, sich die Straßenschuhe auszuziehen. ,,Ich habe Besuch!", rutscht es mir raus, ,,Wir sollten das ein andern mal machen." ,,Wie? Wer ist denn hier?", grinst Jiwon und kneift in meine Wange. Gerade habe ich seine Hand weggeschlagen, da quetscht Dohyun meine Wangen zusammen und wackelt mit seinen Augenbrauen. ,,Hast du etwa ein Date?" ,,Nein!", zische ich schnell und schlage auch seine Hände weg. Das Lächeln des Jüngeren fällt und überlegend blickt er an die Decke, bevor er anfängt, wahllos irgendwelche Namen in den Raum zu werfen. Den richtigen findet er aber nicht.

,,Wenn das dann alles wäre, könnt ihr auch morgen wiederkommen!", unterbreche ich ihn nach einigen Sekunde, die mir wie Stunden vorkommen und reiße die Haustür auf - doch ein lautes Klirren ist zu hören und sofort klingeln bei mir die Alarmglocken. ,,Yejun?!", rufe ich laut und stürme zurück. ,,Oh mein Gott, der Yejun, mit dem du gestern abgehauen bist und von dem ich nicht weiß, wer er ist-" ,,Klappe!", zische ich schnell und sehe besorgt zum Esstisch. Yejun hockt tatsächlich auf den Boden vor diesen und versucht die Scherben von einem Glas aufzusammel, das auf dem Holz zersprungen ist. ,,Nein, lass das.", sage ich schnell, als ich die zwei kleinen Schnitte in seiner Handinnenfläche erkenne. ,,Aber ich habe es umgestoßen-" ,,Das ist nicht schlimm.", seufze ich, nehme die Scherben aus seinen Händen und ziehe ihn zurück auf seine Stuhl. ,,Jihoon, ich hatte vergessen, dass es da stand und bin mit den Ellbogen dagegen gekommen. Ich wollte das nicht, es tut mir wirklich leid." ,,Es ist nur ein Glas.", erwider ich schmunzelnd und streiche beruhigend über sein Knie. ,,Hier.", murmel ich dann und übergebe ihm ein Taschentuch, ,,Drück das erstmal auf die kleine Wunde, okey? Wir gucken mal, ob du dafür überhaupt Pflaster brauchst." ,,Danke.", sagt er schnell und lächelt leicht. Seinen Kopf senkt er dann aber und bleibt still während ich die Scherben aufsammel. Als ich mich umdrehe, sehe ich geradewegs zu den zwei grinsenden Vollidioten, die ich jedoch schnell wieder in den Flur vertreibe. ,,Kein Wort!", zische ich leise, ,,Kommt einfach morgen vorbei und nervt mich nicht!" Obwohl es sehr unfreundlich ist stelle ich die Schuhe der beiden als eine auffordernde Geste vor die Tür nach draußen und deute auch mit meiner Hand in dieselbe Richtung. ,,Dafür wollen wir aber auch alles wissen!", sagt Jiwon überzeugt.

Ich schmeiße die Glasscherben schnell weg und hole ein neues aus den Schrank, welches ich gleich auf den Tisch stelle. ,,Guck nicht so bedröppelt. Ich bin dir nicht böse.", bitte ich und streiche über seine Wange, die sich gleich an meine Handfläche schmiegt. ,,Es tut mir trotzdem leid.", beteuert er leise und nimmt bedrückt seufzend eine Sommerrolle von dem weißen Teller. Womit ich allerdings nicht gerechnet hätte ist, dass er sie mir vor den Mund hält. ,,Es ist die letzte, oder? Nimm du sie."

⸙⸙⸙|

the light in my eyes ❁ུ۪۪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt