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|ᴊɪʜᴏᴏɴ
|⸙⸙⸙

,,Hier, nimm die mit.", sage ich noch schnell und hänge dem Jungen eine Jacke über die Schultern und ergreife seine Hand, um ihn auf die Straße zu führen. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp bei mir zuhause, damit ich mir auch einen Hoodie mitnehmen kann, und brechen dann weiter auf in die Innenstadt. Aus allen Ecken erklingen Stimmen und Geräusche und damit Yejun sich etwas sicherer fühlt, ziehe ich ihn enger an mich und lege einen Arm um seine Schulter. So geht er mir definitiv nicht verlieren und ich kann ihn besser durch die Menschen lenken.

Er legt ebenfalls einen Arm um meinen Torso und lässt mein Herz schneller schlagen. Diese Geste macht es noch intimer und mich noch viel glücklicher. Glücklich bin ich in seiner Nähe sowieso. Er entspannt mich auf eine besondere Art und Weise und zaubert, ohne etwas zu tun, ein Lächeln auf mein Gesicht.

,,Hyung!", sagt Yejun auf einmal begeistert und bleibt stehen, ,,Hyung, ich rieche Zuckerwatte!" Suchende strecke ich meinen Kopf, entdecke rechts von uns in einer kleinen Seitengasse einen kleinen Shop, in den tatsächlich Zuckerwatte verkauft wird. ,,Willst du welche? Ich kann dir eine kaufen.", sage ich gleich und ziehe ihn etwas zur Seite, damit wir niemanden dem Weg versperren. ,,Ich kann sie mir auch selbst kaufen.", schmunzelt er und deutet auf die Kreditkarte, die er eben noch in seine Handyhülle gesteckt hat. ,,Nein, ich kaufe sie dir.", erwider ich, darauf bestehend, und drücke ihn auf eine der hölzernen Bänke. ,,Warte hier, es dauert bestimmt nicht lange.", sage ich schnell, küsse unbewusst flüchtig seinen Handrücken und stelle mich in die zum Glück recht kurze Warteschlange. Mein Blick gleitet automatisch nach oben an die Bande des Schaufenstershops, wo die vielen Geschmäcker und Formen aufgezeigt werden. Mein Blick bleibt an dem rosanen Herzen stehen, das auf einem der weißen Stäbe plaziert ist.

Er soll es haben! – auch wenn er es nicht sieht.

Ich will es ihm gerne schenken. Aber was wenn das schon zu viel und unangebracht ist? Stehen wir denn überhaupt in einer solchen Beziehung zueinander?...

Meine Fragen kann weder ich noch sonst wer beantworten, schon gar nicht die nette Bedienung die geduldig auf meine Bestellung wartet. Ich bin unentschlossen. Wirklich furchtbar unentschlossen und das obwohl er die Form der Zuckerwatte mit Sicherheit sowieso nicht erkennen wird. ,,Junger Herr, für wen soll die Zuckerwatte denn sein?", fragt die nette Frau, um mir zu helfen, doch ich weiß weiß darauf nicht wirklich eine Antwort. Park Yejun ist sein Name, das weiß ich natürlich, aber sie möchte sicher nicht den Namen meiner Begleitung wissen. ,,Wir sind gute Freunde, denke ich...", murmel ich unsicher. ,,Können sie vielleicht Erdbeere und Wassermelone in einer... Herzform machen?" ,,Natürlich.", grinst sie und rückt kurz die große, runde Brille zurecht, ehe sie mich an die Seite bittet und mir binnen einer Minute die Zuckerwatte gegen eine recht geringe Geldmenge übergibt.

Der Kleinere wippt ungeduldig mit den Beinen, als ich mich umdrehe und schnell zu ohm zurück laufe. ,,Hier, Jun.", sage ich, in der Hoffnung, ihn gefällt es, und drücke ich den weißen Stab in die zarten, weichen Hände. ,,Jihoon.", atmet er erleichtert auf und bittet mich leise, neben ihn Platz zu nehmen. Seine rechte Hand zittert leicht, als sie nach meiner greift und besorgt drücke ich sie fest. ,,Ist dir etwa kalt? Willst du die Jacke-" ,,Ich hatte nur etwas Angst... Ich wusste ja nicht wo du bleibst.", murmelt er und bekommt ganz rote Wangen, als er meinen intensiven Blick bemerkt. ,,Du bist wirklich goldig.", hauche ich unbewusst, durch den ganzen Trubel hört man das aber zum Glück nicht wirklich. Das Gewusel hier ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum er Angst bekommen hat, doch er nimmt es mir keinesfalls übel, dass ich ihn für den Moment alleine gelassen habe. Das glaube ich ihm auch, zumindest nachdem er es mir drei mal versichert hat.

,,Darf ich ein Bild von dir und der Zuckerwatte machen, bevor du sie isst?" Ich kann mir diese Gelegenheit kaum entgehen lassen. Die Farben der Süßigkeit passen beinahe perfekt zu dem seines T-Shirt und die bunten, eher gelblichen Lichter spiegeln sich überall wieder, sodass ein wunderbares Ambiente entsteht, was Yejun selbst nur nich schöner macht und dem ganzen den perfekten Touch gibt. Es überraschten mich selbst, wie sehr ich von diesem Jungen schwärme, doch er hat es nicht anders verdient. In meinen Augen zumindest.

,,Aber nur, wenn du es als dein Hintergrundbild nimmst.", grinst er zustimmend. Ein kleiner Stein fällt mir vom Herzen, es hätte ja immerhin gut sein können, dass er mich nach so einer Frage für verrückt hält. ,,Versprochen.", sage ich und kann ich mich schnell vor ihm vor die Bank knien und meine Handkamera auf ihn halten. ,,Lächeln einmal für mich.", bitte ich, kriege dann aber einen halben Herzinfarkt als er seine Mundwinkel zu einem wunderschönen, atemberaubenden Lächeln verzieht.

Kann man einem Menschen wirklich so schnell verfallen?

⸙⸙⸙|

the light in my eyes ❁ུ۪۪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt